Als sich während der Startaufstellung für den Grand Prix von Großbritannien die Wolken über Silverstone öffneten und die Strecke unter Wasser setzten, ging der Wunsch vieler Fahrer in Erfüllung. Auch Pascal Wehrlein und seine Manor-Truppe hatten sich von einer nassen Strecke bessere Chancen auf Punkte erhofft, doch der herbeigesehnte Regen brachte dem deutschen Rookie kein Glück.

"Vom Hero zur Zero in nur einer Woche. Das ist sehr enttäuschend", sagte Wehrlein nach seinem frühen Aus in Runde sechs. Wie viele seiner Konkurrenten fiel er der ersten Kurve zum Opfer. "Ich hatte Aquaplaning und habe die Kontrolle verloren. Ich war wirklich nur Passagier", fügte er an. Wenige Runden später erwischte es an gleicher Stelle auch seinen Teamkollegen Rio Haryanto.

Sowohl Wehrlein als auch Haryanto strandeten in Kurve 1, Foto: Sutton
Sowohl Wehrlein als auch Haryanto strandeten in Kurve 1, Foto: Sutton

Zu früh auf Intermediates gewechselt

Mit der Freigabe des Rennens durch das Ende der Safety-Car-Phase in Runde fünf kamen sofort einige Fahrer zum Wechsel von Regenreifen auf Intermediates an die Box. Auch Wehrlein gehörte zu den Fahrern, die den frühen Reifenwechsel wagten. Ein gutes Gefühl hatte er bei dieser Strategie jedoch nicht: "Ich wollte noch länger auf dem Regenreifen draußen bleiben. Aber da ich noch nicht so viel Erfahrung mit dem richtigen Timing für den Wechsel von Regenreifen auf Intermediates habe, habe ich auf das Team vertraut."

Wehrlein war mit seinem Dreher in der ersten Runde bei Renntempo der erste Pilot, der in Kurve 1 abflog, die nach dem Regenguss einfach nicht abtrocknen wollte. "Einige Streckenteile waren okay, aber auf Start- und Ziel war es zu nass für uns. Das Auto hat einfach nach links gelenkt, obwohl dort eine Rechtskurve kommt. In dem Moment konnte ich nichts mehr machen", so Wehrlein weiter.

Als Fahrfehler wertet der Mercedes-Junior seinen Dreher im Nachhinein aber nicht: "Ich habe mich gedreht, weil ich Aquaplaning hatte und die Kontrolle verloren habe. Wenn du zu spät bremst, oder am Kurvenausgang zu hart auf das Gas steigst, ist es etwas anderes."

Der Wechsel auf Intermediates kam für Rookie Wehrlein zu früh, Foto: Sutton
Der Wechsel auf Intermediates kam für Rookie Wehrlein zu früh, Foto: Sutton

Safety Car war zu lange auf der Strecke

Die lange Safety-Car-Phase zu Beginn des Rennens sorgte für bei einigen Fahrern für Unverständnis. Auch Wehrlein hielt die Dauer der Neutralisierung für unangemessen: "Ich hatte im Funk schon gefragt, warum es nicht los geht. Die Strecke war an einigen Stellen schon trocken und die Sichtverhältnisse waren in Ordnung. Keine Ahnung, warum es noch einige Runden länger gedauert hat."

Für die Entscheidung der Rennleitung, das Rennen hinter dem Safety Car und nicht regulär zu starten, brachte der Manor-Pilot allerdings mehr Verständnis auf. "Ich glaube, die Regeln sind so: Wenn wir am Wochenende noch keine Regenreifen gefahren sind oder wenn es am Wochenende noch nicht richtig nass war, wird hinter dem Safety Car gestartet. Das kann ich verstehen", sagte Wehrlein.