Kuriose Szenen am Ende von Q1 in Silverstone: Jenson Button belegte am Ende des ersten Quali-Abschnitts Rang 17 und war damit ausgeschieden, Kevin Magnussen ergatterte den letzten freien Platz für Q2. Folglich stieg Button aus seinem Boliden aus und wollte seine Box verlassen. So weit so gut. Doch dann wurde es wild. Magnussen war auf seiner Runde mit allen vier Rädern neben der Strecke. Bei McLaren bekam man das mit und Button wurde hastig zurückbeordert, in der Hoffnung, die Rennleitung würde Magnussens Zeit streichen. Doch es passierte nichts.

"Wir sahen eine Chance, als Kevin zu aggressiv war und die Strecke verlassen hatte. Aber die Rennleitung hat nicht rechtzeitig eine Entscheidung getroffen. Das Q2 hatte begonnen und damit war es für uns vorbei", erklärte Button die Situation. Der Renault-Pilot durfte weiterhin teilnehmen, während für den Briten das Qualifying zu Ende war.

Im Verlaufe des Qualifyings gab es mehrfach Eingriffe seitens der Rennleitung, die gegen das Verlassen der Strecke hart vorging. Dabei standen jedoch nur drei Kurven unter besonderer Beobachtung: Kurve 9, Kurve 15 sowie Kurve 18. Vergehen in anderen Abschnitten, so zum Beispiel in der Luffield-Kurve, wurden toleranter behandelt. Dort fuhr auch Magnussen zu weit, Button jedoch sah auch in einer der verbotenen Zonen ein Vergehen des Dänen. "Ich denke, es war Kurve 9", war er sich ziemlich sicher. Magnussen dagegen stellte klar: "Auf meiner dritten und letzten Runde wusste ich, dass ich nicht zu weit war."

Buttons Heckflügel löst sich auf

Dass Button überhaupt auf die Hilfe der Rennleitung setzen musste, um in Q2 zu kommen, war angesichts der Trainingsergebnisse zuvor nicht zu erwarten, zumal es Teamkollege Fernando Alonso in die Top 10 schaffte. Die Schuld lag jedoch nicht bei Button, sondern bei einem technischen Problem. "In meiner ersten Runde wurde eine Endplatte des Heckflügels vom Unterboden weggeschlagen, als ich durch Kurve acht gefahren bin", berichtet er. "Danach begannen die schnellen Kurven, wo man den Abtrieb braucht. Und der Heckflügel hat sich bewegt. Das Heck wurde immer schlechter. Ich bin überrascht, dass ich überhaupt diese Zeit fahren konnte, die ich gefahren bin."

In der Box angekommen war dann nicht mehr genug Zeit zur Reparatur. "Wir hatten versucht, es zu beheben, aber es hat nicht gereicht. Es war nicht das glücklichste Wochenende bislang", seufzt er. Der Unterboden wurde erst zum heutigen Tag an Buttons Boliden angebracht. Am Freitag konnte Fernando Alonso bereits darauf zurückgreifen. Button erkannte durchaus einen Fortschritt. "Das Auto fühlte sich gut an, besonders im Wind. Es gab mir viel Vertrauen auf der Hinterachse", zog er ein positives Fazit. Mit dem Schaden am Heckflügel war das Qualifying jedoch frühzeitig beendet.

Jenson Button wurde im Qualifying unter Wert geschlagen, Foto: Sutton
Jenson Button wurde im Qualifying unter Wert geschlagen, Foto: Sutton

Hoffnung auf Punkte besteht weiterhin

Vor seinen Fans hofft der 36-Jährige nun auf ein versöhnliches Rennen. "Ich denke, Punkte sind der Bereich, wo wir aktuell stehen", formuliert er sein Ziel für den Sonntag. "Alles kann passieren, gerade bei einem guten Start. Es ist eine ganz andere Startposition, als in meinem letzten Rennen, aber ich bleib positiv", so Button mit Blick auf das vergangene Rennen in Spielberg, wo er von Rang drei aus ins Rennen startete. "Die Reifen könnten hier ein Thema werden, ebenso das wechselhafte Wetter. Bislang verlief das Wochenende für uns nicht glücklich, aber ich versuche trotzdem, zu lächeln", gibt er sich weiterhin optimistisch.