Die Kollision zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg beim Österreich GP sorgt nicht nur mercedes-intern für Diskussionen, auch bei der Konkurrenz der Silberpfeile ist der abermalige Zusammenstoß ein großes Thema. Leidgeprüft in dieser Hinsicht ist Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der jahrelang Sebastian Vettel und Mark Webber unter seinen Fittichen hatte, die sich ebenfalls immer wieder heftige Scharmützel lieferten.

Eines von vielen harten Gefechten zwischen Vettel und Webber, Foto: Sutton
Eines von vielen harten Gefechten zwischen Vettel und Webber, Foto: Sutton

"Wie lange ist es für Mercedes langfristig tragbar, mit dieser Paarung als Team weiterzumachen?", stellte Horner nach dem Österreich GP einen möglichen Fahrerwechsel bei den Silberpfeilen zur Debatte. Für den Briten steht fest, dass es aufgrund der Ausgeglichenheit zwischen Hamilton und Rosberg immer wieder zu derartigen Vorfällen kommen wird. "Das beschränkt sich nicht nur auf dieses Rennen."

Horner: Teamorder funktioniert nicht

Mercedes zieht nun in Betracht, Teamorder einzuführen, um die Fahrer vor sich selbst zu schützen. Noch im Laufe der Woche soll diesbezüglich eine Entscheidung fallen. "Man muss sich alle verfügbaren Optionen ansehen, und eine Option ist, die Reihenfolge zu einem gewissen Zeitpunkt des Rennens einzufrieren", bestätigte Motorsportchef Toto Wolff die Überlegungen.

Ein Plan, der auf dem Papier durchaus sinnvoll erscheinen mag, Horner zweifelt jedoch an seiner Umsetzbarkeit. "Es ist unglaublich schwierig, denn egal wie sehr sie behaupten, Teamplayer zu sein, bleiben sie Gegner und fahren für sich selbst. Sie kämpfen um den größten Titel im Motorsport", führt der Brite vor Augen. "Sie werden zwangsläufig tun, was richtig für sie ist."

Rosbergs Vertrag nicht in Gefahr

Im Lichte der Mercedes-Kollision erhält nun auch die noch nicht erfolgte Vertragsverlängerung von Nico Rosberg zusätzliche Brisanz. Zwar sei man sich weitestgehend einig und ein Abschluss nur eine Frage der Zeit, hört man regelmäßig von allen Beteiligten, der Crash von Spielberg wirft aber dennoch einen Schatten auf den Deutschen, der von den Stewards als Verursacher ausgemacht und bestraft wurde.

"Der Vertrag ist eine Langzeit-Entscheidung und wird nicht von einem Rennzwischenfall beeinflusst", wiegelt Wolff jedoch sofort ab und will gar nicht erst Diskussionen aufkommen lassen. Und auch Rosberg sieht seine Zukunft nach dem schwarzen Sonntag von Spielberg nicht in Gefahr. "Ich denke darüber nicht in diesem Zusammenhang nach", so der Deutsche hinsichtlich der laufenden Verhandlungen. Hamiltons Kontrakt bei Mercedes läuft übrigens noch bis Ende 2018.