Startplatz vier steht nach der Verteilung der Strafen vor dem Österreich GP 2016 für Kimi Räikkönen zu Buche. Doch in der Qualifikation belegte der Finne nur den sechsten Rang, womit er gar nicht zufrieden ist. "Am Ende ist es enttäuschend, nur Sechster zu sein, denn es wäre mehr möglich gewesen", gestand der Ferrari-Pilot nach dem abschließenden Zeittraining.

Doch nicht ein einzelnes größeres Problem sorgte für den Zeitverlust, wie der Finne erklärte: "Es gab viele kleine Problemchen und Gründe, warum wir nicht schneller waren. Da müssen wir die Schuld aber bei uns suchen." Ein entscheidender Faktor war mit Sicherheit das Timing, dass durchaus Verbesserungswürdig gewesen wäre. Sowohl Mercedes als auch Force India und McLaren schafften es, ihre Piloten auf der Strecke besser zu platzieren.

Bei abtrocknender Strecke unterschätzte Räikkönen den Grip, Foto: Ferrari
Bei abtrocknender Strecke unterschätzte Räikkönen den Grip, Foto: Ferrari

Zum enttäuschenden Ergebnis trug auch bei, dass Räikkönen wie auch sein Teamkollege Sebastian Vettel der Strecke weniger Grip zutrauten und daher weniger Risiko gingen als die Konkurrenz. "Es war schwierig zu wissen, wo der Grip war, aber ich hätte härter attackieren sollen", ärgerte er sich im Nachhinein. Natürlich ist es nachher immer einfach, zu sagen, was man hätte besser machen können. "Es ist aber kein Desaster", betonte Räikkönen. "Das Auto hat das gesamte Wochenende gut funktioniert und durch die Strafen der Konkurrenz ist es nicht so schlimm.

Reifenwahl als Vorteil

Im Kampf um den Sieg beim Österreich GP hat Ferrari mit einem klugen Schachzug aber noch ein Ass im Ärmel. Vettel und Räikkönen fuhren im zweiten Abschnitt mit den superweichen Pneus, anstatt wie Mercedes die noch schnelleren, aber nicht so haltbaren ultraweichen Reifen zu wählen. Dadurch ergibt sich für den finnischen Rennfahrer eine besondere Chance, denn er ist der bestplatzierte Fahrer, der auf dem Red Bull Ring mit der mittleren Reifenmischung starten wird.

"Die Reifenhaltbarkeit wird für alle eine Herausforderung sein, daher wird derjenige einen Vorteil haben, der den Reifen am längsten am Leben erhält", so Räikkönen. Allerdings könnte das Wetter dem Finnen den Vorteil verwähren. Wenn es am Start gleich regnen sollte, dürfen oder müssen sogar alle Teams mit den gleichen Reifen an den Start gehen. Den größten Vorteil hat Ferrari, wenn es heiß wird, wonach es im Moment allerdings nicht aussieht.

Doch auch, wenn es kühler ist, ist der Reifen der Schlüssel zum Erfolg. "Es wird für alle ein schwieriges Rennen. Die Bedingungen bestimmen, wie lange die Reifen halten werden", sagte Räikkönen. Ferrari wird natürlich alles dransetzen, nicht erneut hinter Force India und McLaren zu sein.