Seit der Rückkehr der Formel 1 nach Österreich hat Nico Rosberg eine weiße Weste. Der Mercedes-Pilot gewann sowohl 2014 als auch 2015 auf dem Red Bull Ring, steht nun aber vor einer schwierigen Aufgabe, will er den Hattrick schaffen. Nach seinem Unfall im dritten Training - an Rosbergs Silberpfeil brach die linke Hinterradaufhängung - musste der Deutsche einen Getriebewechsel vollziehen und wurde mit einer Strafversetzung um fünf Plätze belegt. Macht Startplatz sieben statt zwei.

"Ich hatte im dritten Training kaum Möglichkeit für das Qualifying zu üben, habe mich im Qualifying aber sofort wohl im Auto gefühlt, konnte attackieren und haben den Rhythmus sehr schnell gefunden", berichtete Rosberg nach dem für ihn ausgesprochen turbulenten Arbeitstag. Letztlich musste er sich nur seinem Teamkollegen und Meisterschaftsrivalen Lewis Hamilton geschlagen geben, der von der Pole Position startet.

Trotzdem will Rosberg naturgemäß alles daran setzen, seine Erfolgsserie in Spielberg aufrecht zu halten. "Ich gehe mit dem Gedanken ins Rennen, dass ich nach vorne kommen möchte, aber es ist auf der Strecke nicht so einfach zu überholen", betont er. Einen wichtigen Faktor stellen die Reifen dar. Im Gegensatz zu den Red-Bull- und Ferrari-Piloten starten Rosberg und Hamilton auf den ultraweichen Reifen, während die Konkurrenz mit supersoften Pneus ins Rennen geht.

"Am Anfang des Rennens kann ich mit den Ultrasoft nicht attackieren, weil dann attackiere ich drei Kurven und es ist zu Ende. Ich muss aber attackieren, um zu überholen, das wird es nicht einfach machen", führt Rosberg das Dilemma vor Augen. Grundsätzlich sieht der Deutsche aber nicht allzu große Unterschiede zwischen den beiden Reifenmischungen. "Supersoft und Ultrasoft sind ähnlich und haben ähnliche Probleme."

Nico Rosberg wurde in Spielberg aus der Bahn geworfen, Foto: Sutton
Nico Rosberg wurde in Spielberg aus der Bahn geworfen, Foto: Sutton

Ultrasoft vs. Supersoft

Nachdem Red Bull und Ferrari in Q2 ihre Zeiten auf den Supersofts gesetzt hatten, wollte auch Mercedes nachziehen, doch der Plan ging nicht wie gewünscht auf. "Wir dachten es könnte eine gute Idee sein, eine Zeit auf ihnen zu setzen, nachdem alle anderen auch rausgingen, was nicht zu erwarten gewesen war. Man konnte ein paar erwarten, aber nicht alle", gab Rosberg zu.

Eine mögliche Verbündete sieht der 30-Jährige in der unsicheren Wetterprognose für den Sonntag. Regen ist in Spielberg erneut möglich, zudem soll es deutlich abkühlen. "Morgen ist eine große Unbekannte, weil die Temperaturen um 20 Grad fallen werden, und wer weiß, wie sich die Reifen da verhalten", blickt Rosberg gespannt voraus. "Vielleicht ist die Unbekannte gut für mich, weil ich als Siebter starte."