Sebastian Vettel sieht sich beim Großen Preis von Österreich mit einer kniffligen Ausgangsposition konfrontiert. Der Ferrari-Pilot startet in Spielberg vom neunten Platz, da er im Qualifying lediglich die viertschnellste Zeit fuhr und wegen eines Getriebewechsels eine Strafversetzung um weitere fünf Positionen ausfasste.

Mehr als über die Strafe ärgerte sich Vettel nach dem Qualifying jedoch über seine eigene Performance. Im nassen dritten Abschnitt des Zeittrainings wäre laut dem Ferrari-Piloten mehr als Platz vier drinnen gewesen. "Ich beiße mir ein bisschen in den Po, ich hätte ein bisschen mehr Risiko gehen können", gab Vettel zu, nicht das Optimum herausgeholt zu haben. "Die drei vor mir waren ein bisschen aggressiver."

Als Problem für den vierfachen Weltmeister stellte sich die rasch abtrocknende Strecke heraus. "Mit der Sonne am Ende wurde es mit jeder Runde schneller und zehn Sekunden später am gleichen Ort war die Strecke schon ganz anders", klagte Vettel über das wetterbedingte Glücksspiel. "Der, der zuletzt über die Linie fuhr, hatte einen Vorteil. Wenn die Bedingungen konstant gewesen wären, wären wir auf jeden Fall weiter vorne gewesen."

Vettel startet in Österreich auf Supersoft, Foto: Sutton
Vettel startet in Österreich auf Supersoft, Foto: Sutton

Vorteil durch Start auf Supersoft?

Für den Grand Prix selbst ist Vettel trotz der schwierigen Ausgangslage nach den bisherigen Eindrücken des Rennwochenendes in der Steiermark allerdings positiv gestimmt. "Wir haben den Speed um ganz vorne mitzumischen, wir mussten uns heute nicht verstecken", hielt er fest. "Der Speed war sehr gut, wir waren sehr nah an Mercedes dran."

Im Gegensatz zu den Silberpfeil-Piloten startet Vettel nicht auf den ultraweichen Reifen, sondern setzte seine Bestzeit ebenso wie die Red-Bull-Fahrer im dafür maßgeblichen Q2 auf den superweichen Pneus. "Wir sind der Meinung, dass es der bessere Schritt war", erhofft sich der Heppenheimer gegenüber Motorsport-Magazin.com durch einen potenziell längeren ersten Stint einen strategischen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. "Ob sich das dann so bewahrheitet, stellt sich morgen heraus."

Was das Wetter für den Rennsonntag angeht, ist Vettel ein wenig hin- und hergerissen. "Wenn es trocken ist, freue ich mich, auf den Supersofts zu sein, und wenn es nass ist, könnte es etwas einfacher sein, aufzuholen", rechnete er vor, meinte aber mit Blick zum Himmel: "Aber wer weiß schon, wie das Wetter hier wird."