Pirelli hat die Reifenwahl der Teams für das neunte Grand-Prix-Wochenende des Jahres vom 1. bis 3. Juli in Österreich bekanntgegeben. Zum dritten Mal in dieser Saison steht den Fahrern mit dem Ultrasoft die weichste Reifenmischung zur Auswahl. Ausschlaggebend dafür dürfte die neue Asphaltdecke sein, die im Frühjahr auf dem Red-Bull-Ring aufgetragen wurden.

Im Mai brachte bereits die DTM ihr Rennwochenende in Spielberg über die Bühne. Die Pole-Position-Zeit wurde dabei um satte zwei Sekunden heruntergeschraubt und sämtliche Fahrer äußerten sich positiv über den schnellen und verschleißarmen Fahrbahnbelag. Die Formel-1-Teams rechnen dementsprechend auch mit einem hohen Grip-Level sowie einem niedrigem Reifenabrieb.

Ultrasoft klarer Favorit

Bei den Top-Teams von Mercedes und Ferrari wurden pro Fahrer jeweils acht respektive neun Sätze Ultrasoft ausgewählt. Ferrari hat damit von allen Teams die höchste Anzahl dieser Reifenmischung im Gepäck - lediglich Renault hat ebenfalls noch neun Sätze Ultrasoft dabei.

Bis auf wenige Ausnahmen haben sich beim Ultrasoft alle Teams für sieben bis acht Reifensätze entschieden. Einzig Haas schwimmt wieder einmal gegen den Strom und hat mit sechs Sätzen die niedrigste Anzahl ausgewählt.

Zweite Wahl: Supersoft

Der Supersoft scheint in Österreich bei den meisten Teams die zweite Wahl zu sein. Mercedes und Ferrari haben sich für jeweils drei Sätze pro Fahrer entschieden, mit Ausnahme von Nico Rosberg: Für den WM-Führenden bringt das Team vier Sätze mit in die Steiermark. Bei allen anderen Fahrern bewegt sich die Anzahl der Supersofts zwischen drei und vier Sätzen - nur Bottas und Grosjean haben einen Satz mehr dabei.

Wie groß die Unterschiede zwischen Supersoft und Ultrasoft in Österreich sein werden, bleibt abzuwarten. Bei den bisherigen Einsätzen des Ultrasofts waren die Piloten geteilter Meinung. Während eine Seite der festen Überzeugung war, den Vorteil der offiziell weicheren Reifenmischung spüren zu können, war zum Beispiel Lewis Hamilton ganz anderer Meinung: "Der Ultrasoft ist nur ein violett angemalter Supersoft."

Hamilton war vom Ultrasoft bisher nicht überzeugt, Foto: Sutton
Hamilton war vom Ultrasoft bisher nicht überzeugt, Foto: Sutton

Top-Teams verschmähen Soft

Auffällig ist bei Mercedes und Ferrari, dass beide Teams von der Soft-Mischung nur den einen vom Reglement vorgeschriebenen Reifensatz dabei haben. Die einzige Ausnahme dabei ist Hamilton, für den Mercedes zwei Sätze Soft ausgewählt hat. Abgesehen davon haben nur Manor und Renault mit Jolyon Palmer auf zusätzliche Reifensätze der Soft-Mischung verzichtet. Der Rest des Feldes hat sich für zwei bis drei Sätze entschieden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Soft-Reifen von den Teams in Österreich mehr als nur ausprobiert wird, scheint relativ gering. Allerdings könnte es sich auch als Fehler erweisen, die härteste Reifenmischung für dieses Rennwochenende von vornherein kategorisch auszuschließen. Red Bull hatte in Baku unlängst feststellen müssen, dass die Autos mit den beiden weicheren Reifenmischungen nicht zurechtkamen. Dies hatte zur Folge, dass das Team im Rennen mehr oder weniger aus Verzweiflung die härteste Mischung aufzog und damit letztendlich am besten zurechtkam.