"Es fühlt sich wie die Pole an!" Bei der Pressekonferenz nach dem Qualifying zum Europa GP sprüht Sergio Perez zunächst gerade zu über vor Euphorie. Gerade hatte der Mexikaner seinen Force India sensationell auf Rang zwei pilotiert.

"Das war ein besonders Qualifying. In Q3 habe ich eine meiner besten Runden in der F1 hingelegt. Ich habe aus jeder Kurve das Maximum herausgeholt und die Mauern immer fast geküsst", jubelt Perez über seine starke Performance. "Wir hatten uns stark erwartet, aber nicht so stark. P2 auf dieser Strecke ist Wahnsinn." Immerhin war es ihm als einzigem Piloten im Feld gelungen, sich von Polesitter Nico Rosberg weniger als eine Sekunde aufbrummen zu lassen.

"Sergios Performance war spektakulär. Er hat starke Runden abgeliefert, als es gezählt hat, er hat kein Rad falsch gesetzt und war ganz weit vorne", lobt Robert Fernley 'Checo'. Doch der Nachsatz des stellvertretenden Teamchefs Force Indias deutet bereits Ungemach an. "Ich habe keinen Zweifel, dass er während des Rennen Positionen gut machen wird." Positionen? Von P2 wäre der Plural hier falsch. Nicht jedoch von Sergio Perez tatsächlicher Startposition. Das Rennen wird der Mexikaner nur vom siebten Rang in Angriff nehmen. Hintergrund ist eine Strafversetzung durch einen Getriebewechsel infolge eines Unfalls im dritten Training.

Ein Unfall im dritten Training kommt Perez teuer zu stehen, Foto: Sutton
Ein Unfall im dritten Training kommt Perez teuer zu stehen, Foto: Sutton

Force India verspielt große Chance

"Heute ist es ein Fall von gemischten Gefühlen. Wir haben eine großartige Pace in allen Sessions gezeigt und hatten eine realistische Chance auf beide Autos in den ersten zwei Startreihen", trauert Fernley daher den Top-Aussichten nach. Auch Perez stimmt sein Fehler im Training trotz allen Quali-Spektakels missmutig.

"Ich bin immer noch ein bisschen wütend auf mich selbst wegen der Sache, die am Ende von FP3 passiert ist. Ich sollte aus der ersten Reihe aus starten, aber jetzt muss ich zurück auf P7", klagt Perez über sich selbst. "Heute Nacht muss ich den Kopf freibekommen, diesen Frust hinter mir lassen und mich auf das Rennen fokussieren", sagt er.

Im Qualifying hatte er dabei zunächst noch Probleme. "Es war eine sehr schwierige Session für mich. Denn ich habe nicht viel Zeit nach dem Unfall gehabt und das Selbstbewusstsein und den Rhythmus ein wenig verloren", gesteht Perez. " Ihn dann wieder zu finden war natürlich großartig. Hoffentlich können wir uns morgen weiter verbessern. Ich hoffe, ich kann dem Team morgen ein besonderes Ergebnis schenken, um ordentlich zu feiern."