Saisonübergreifend gewann Nico Rosberg sieben Rennen in Folge - das haben vor ihm nur Michael Schumacher, Alberto Ascari und Sebastian Vettel geschafft. 43 Punkte Vorsprung hatte Rosberg nach vier Rennsiegen in der Saison 2016 auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton. Nach der Nullrunde in Spanien, nur sechs Punkten in Monaco und zehn Zählern in Kanada ist sein Polster auf gerade einmal neun Punkte geschrumpft. Hamilton feierte zuletzt zwei Siege.

Vor dem achten Saisonrennen in Baku wurde Rosberg in einer Medienrunde gefragt, ob er es eigentlich unfair findet, dass ihm trotz WM-Führung der Titel nun nicht mehr zugetraut wird. "Ich wusste das nicht, aber danke, dass ihr mir das mitteilt", meinte Rosberg mehr amüsiert als empört. "Falls ihr mich abgeschrieben habt - ich habe eure Texte nicht gelesen."

Rosberg betonte, er fühle sich großartig - trotz der zuletzt mauen Ergebnisse. "Das ändert nichts daran, dass ich mich gut fühle und aufgeregt bin. Das Auto ist unglaublich, ich kann dieses Rennen gewinnen", sagte er. "Ich habe immer gesagt, dass ich keine Punkte zähle, das habe ich vorher nicht gemacht und mache ich auch jetzt nicht. Ich wollte Rennen gewinnen - das hat die letzten Male nicht geklappt. Jetzt sind wir hier und ich will dieses Rennen gewinnen - das war's."

Es sei die beste Herangehensweise, aus jedem Rennwochenende das Maximum herauszuholen. Das Abreißen seiner Erfolgsserie sei kein Schlag gewesen, denn so habe er nicht gedacht. "Meine Ergebnisse waren ein Schlag, das ist sicher. Denn ich mag es nicht, in Montreal Fünfter zu werden", räumte er ein.

"Was die Ergebnisse angeht, lief es zuletzt nicht so gut, aber das ändert nichts an meinem Optimismus, meiner Motivation, meinem Gefühl, aufgeregt hierher zu kommen und zu wissen, dass ich gewinnen kann, so wie an den vorherigen Wochenenden", betonte er und schickte eine kleine Spitze in Richtung seines Teamkollegen. "Das ändert also nicht so viel. Fragen Sie Lewis, ob es für ihn etwas ändert, vielleicht, ich bin mir aber nicht sicher."

Hamilton hatte nach seinem Sieg in Kanada gescherzt, er sei vergesslich und habe nicht an den WM-Stand gedacht. Sehr wohl bewusst war im allerdings, dass Rosberg trotz der Rückschläge nicht das Handtuch werfen wird. "Warum sollte man glauben, dass er jetzt verunsichert ist? Er ist das ganze Wochenende sehr gut gefahren."