32 Grad Lufttemperatur herrschen in Baku, wo am kommenden Wochenende der Große Preis von Europa stattfindet. Die Mauern stehen direkt neben der Strecke und jeder noch so kleine Fehler kann sofort das Aus bedeuten. An wenig anderen Orten ist körperliche Höchstform und hundertprozentige Konzentration so wichtig wie an diesem Ort. Genau daran scheitert es im Moment allerdings bei Haas-Pilot Esteban Gutierrez.

Seit rund einer Woche wird der Mexikaner von einer Krankheit ausgebremst. Alles begann bereits vor dem Kanada Grand Prix. "Als ich in Montreal ankam, hatte ich sehr starkes Fieber. Das gesamte Wochenende in Montreal war nicht schön", verriet Gutierrez nun. Natürlich stand er sowohl am Rennwochenende als auch danach unter ärztlicher Beobachtung. "Ich hoffe, es geht mir gut. Ich habe einen Bluttest und alles andere gemacht. Es kam heraus, dass alles gut ist. Daher denke ich, dass es einfach eine schlechte Phase für meinen Körper war."

Foto: Sutton
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Magenschmerzen in jeder Bremszone

Besonders das Rennen in Kanada machte dem Haas-Piloten schwer zu schaffen. Von Platz 13 gestartet, ging es genau auf dieser Position auch über die Ziellinie. Die 91 Minuten dazwischen waren jedoch mehr als harte Arbeit. "Das Rennen war nicht wirklich schön, denn ich hatte große Magenschmerzen in jeder Bremszone", sagte Gutierrez nun. "Jedes Mal, wenn ich bremsen musste, habe ich es deutlich gespürt. Aber wie auch immer, ich habe die 68 Runden überstanden."

Mit seiner Krankheit und den Beschwerden einher geht Fitnessverlust. In den vergangenen zwei Wochen war er nicht in der Lage zu trainieren. Nun steht in Baku ein sehr heißes und vor allem neues Rennen auf dem Programm - für den Mexikaner begleitet von vielen Fragezeichen. "Ich will nicht sagen, dass ich bei 100 Prozent bin. Ich muss sehen, wenn ich morgen im Auto sitze. Ich fühle mich viel besser, aber natürlich braucht die Genesung Zeit."

100 prozentige Fitness bei Gutierrez in Baku fraglich

Zeit, die ein Back-to-Back-Rennwochenende nicht bietet. Aus dem kühlen Montreal ging es direkt in den Flieger nach Aserbaidschan und nach einer kurzen Ruhephase bereits am Freitag wieder in sein Rennauto. Die 51 Rennrunden auf dem 6,003 Kilometer langen Kurs erfordern volle Konzentration und Gutierrez gibt gegenüber Motorsport-Magazin.com offen zu, dass seine körperliche Verfassung die Situation nicht ideal macht.

"Sobald mit deinem Körper etwas nicht stimmt und du darüber nachdenkst, ist das eine Sache mehr, die dir durch den Kopf geht. Aber manchmal hat man eben keine andere Wahl. Das ist natürlich, denn ich bin ein menschliches Wesen und ich kann manchmal krank werden. Mit dieser Situation müssen wir alle leben und versuchen, so schnell wie möglich wieder fit zu werden. Das versuche ich im Moment", schließt der Mexikaner ab.