Das befürchtete Quotendebakel für RTL am Sonntagabend ist ausgeblieben. Zwar verlor die Übertragung des Großen Preises von Kanada (Start 20 Uhr) gegenüber dem Vorjahr an Zuschauern, zog sich angesichts des über weite Strecken parallel stattfindenden EM-Auftaktspiels der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die Ukraine (Anstoß 21 Uhr) aber achtsam aus der Affäre.

Durchschnittlich verfolgten 3,81 Millionen Zuschauer Lewis Hamiltons Sieg in Montreal auf RTL. Das ist ein Minus von 620.000 gegenüber der Saison 2015, als parallel allerdings kein anderes Sportgroßereignis stattfand. Der Marktanteil in der allgemeinen Zielgruppe belief sich auf 10,3%, jener in der Zielgruppe der werberelevanten 14-59-Jährigen auf 10,2%. Beide Werte lagen damit rund vier Prozentpunkte unter jenen des Vorjahres.

Mit den Zuschauerzahlen der Fußball-EM konnte die Formel 1 freilich nicht annährend mithalten. Für das Deutschland-Spiel in der ARD begeisterten sich 26,57 Millionen TV-Fans, das entspricht einem imposanten Marktanteil von 68,5%. Bereits um 18 Uhr hatten 10,73 Millionen Zuschauer die Partie zwischen den deutschen Gruppengegnern Polen und Nordirland verfolgt. Das Nachmittagsspiel zwischen Kroatien und der Türkei brachte es immerhin auf eine Reichweite von 8,40 Millionen.

Österreich: Formel 1 gewinnt Zuschauer

Etwas anders stellte sich das Bild in Österreich dar, wo der Kanada GP gegenüber der Vorsaison sogar an Zuschauern zulegen konnte. Um sowohl Fußball als auch die Formel 1 zeigen zu können, wurde das Rennen ausnahmsweise auf ORF2 übertragen, wofür sich 553.000 Zuschauer und damit 113.000 mehr als im vergangenen Jahr entschieden. Das Spiel zwischen Deutschland und der Ukraine auf ORF1 knackte indessen die Millionen-Marke.