Eigentlich ist Kanada Murmeltier-Herrschaftsgebiet. Fragen Sie mal Ralf Schumacher, der 2007 einem dieser niedlichen Kerlchen ausweichen musste. Oder - wer kennt ihn noch - Anthony Davidson, der im selben Jahr nicht ausweichen konnte... 2016 haben sich die Zeiten jedoch verändert.

Was früher das Nagetier, ist heute der Vogel. Genau, Möwen-Alarm in Montreal! Davon konnte Sebastian Vettel an diesem Wochenende ein Lied pfeifen. Und die gefiederten Freunde gleichzeitig als perfide Ausrede zweckentwenden. "Ich hab mir die Seemöwen angeschaut und mich verbremst. Deshalb konntest du aufholen!", versuchte Vettel seinen Ausrutscher gegenüber Lewis Hamilton zu erklären.

Murmeltiere sind so 2007..., Foto: Sutton
Murmeltiere sind so 2007..., Foto: Sutton

Seemöwen?! In der Tat: Als der Ferrari-Fahrer in Führung liegend plötzlich Zeit verlor, saßen zwei der Vögel mitten in Kurve eins. Tierfreund Seb - der bremst auch für Möwen. Shame on you, Ant Davidson! Oder auch Bruno Senna, der mal eine unschöne Begegnung mit einem Hund hatte...

Da Hamilton angesichts der Federviecher relativ emotionslos blieb, gab es von Vettel direkt was auf die Kappe: "Der bremst nicht für Tiere! Dafür sollte er eine draufbekommen!" In Wahrheit nutzte Vettel die Vögel aber nur als Vorwand, wie er selbst am Mikro von Sky zugab: "Ich hab auf Kurve 1 geschaut. Dann seh´ ich, wie da zwei Möwen völlig entspannt rumsitzen. Ich hab´ mich so sehr auf den Scheitelpunkt konzentriert, dass ich mich verbremst habe."

Vögel sorgen für Angst und Schrecken in der Formel 1, Foto: Sutton
Vögel sorgen für Angst und Schrecken in der Formel 1, Foto: Sutton

Sollte sich die Tierwelt nun kollektiv vor Vettel verneigen - oder war am Ende alles ein geplantes Manöver von Hamilton? Brachte ihm gar nicht die verpatzte Boxenstopp-Strategie von Ferrari den fünften Kanada-Sieg, sondern zwei Federvieh-Freunde? Einen Hinweis lieferte er selbst, als er zu Vettel sagte: "Du weißt ja, dass ich gut mit Tieren kann. Ich bin wie Doktor Doolittle. Ich hab´ denen gesagt, dass sie da sitzen sollen!"

Immerhin zeigte sich Hamilton im Freudentaumel großzügig. "Vielleicht sollte ich dir ein paar Möwen kaufen", meinte er anschließend zu Vettel. Ob das eine gute Idee ist? Auf seinem Bauernhof hätte Seb ein paar Tage Zeit, die Vögel zu trainieren - und dann seinerseits auf Hamilton anzusetzen! Angry Bird-Attacke in Baku? Das Duell Ferrari-Mercedes spitzt sich tierisch zu...

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