Das Interesse ist groß, der Druck noch viel größer - und dennoch entschied sich Mick Schumacher dazu, in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Wie es ihm damit geht? Viel weiß man nicht, denn der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher redet nur selten mit der Presse, und wenn, auch nicht über Privates. Einer, der den 17-Jährigen seit langer Zeit kennt, ist Jos Verstappen, selbst ehemaliger Rennfahrer und Vater von Formel-1-Shootingstar Max Verstappen.

Auf Mick Schumacher liegt ein extremer Druck

Das Medieninteresse um Mick ist groß, Foto: ADAC Formel 4
Das Medieninteresse um Mick ist groß, Foto: ADAC Formel 4

Jos Verstappen lernte Michael Schumacher während seiner aktiven Formel-1-Zeit kennen. 1994 waren die beiden Teamkollegen bei Benetton-Ford. Beide bekamen danach Söhne, die wiederum in die Fußstapfen der Väter treten wollten. Während Max Verstappen vor drei Wochen bereits seinen ersten Formel-1-Sieg mit Red Bull feierte, kämpft Mick Schumacher derzeit in der deutschen und italienischen Formel 4 um Punkte. Auch bei Mick kommen die Erfolge, erst vergangenes Wochenende überzeugte der Schumacher-Spross in der italienischen Formel-4-Serie in Imola und fuhr für sein Team Prema Powerteam zum Sieg.

Doch die Schumachers achten auf eine langsame Entwicklung bei Mick. An die Formel 1 will man noch lange nciht denken. Auch Jos Verstappen glaubt, dass das der richtige Weg für den 17-Jährigen ist: "Ich glaube, Mick ist einer, der mehr Zeit braucht, um das Toplevel zu erreichen", sagt der Holländer in der Zeitschrift Gala. Ein Gegensatz zu der Entwicklung seines eigenen Sohnes, der nur innerhalb von drei Jahren vom ersten Einsatz in der Formel 3 zu seinem ersten Sieg in der Formel 1 fuhr.

Doch im Gegensatz zu Mick, musste sich Max Verstappen nicht - zumindest anfangs - unter dem Scheinwerferlicht der Welt entwickeln. "Der Druck ist extrem, weil Mick immer mit Michael verglichen wird", weiß Jos Verstappen. Jeder Sieg und jede Niederlage wird bei Mick sofort von den Medien kommentiert.

Eine langsame Entwicklung - so wollte es Michael Schumacher

Jos Verstappen hat in der Formel 1 ein Auge auf seinen Sohn Max, Foto: Sutton
Jos Verstappen hat in der Formel 1 ein Auge auf seinen Sohn Max, Foto: Sutton

Eine langsame Entwicklung, das ist auch ganz im Sinne von Michael Schumacher. Er hatte seinen Sohn bewusst etwas später im Sport gefördert. So begann Mick erst mit neun Jahren mit dem Kartfahren. Zur Vermeidung größerer Aufmerksamkeit startete der Schumacher-Spross zu Beginn seiner Karriere sogar unter dem Mädchennamen von Mama Corinna als Mick Betsch.

Erst im letzten Jahr folgte dann der Wechsel vom Kart in den Formel-Sport mit seinem Engagement in der Formel 4. Dort feierte der 17-Jährige bereits erste, kleine Erfolge. Doch das Wichtigste fehlt dem Schumacher-Spross, wie Jos Verstappen erzählt: "Mick vermisst natürlich seinen Vater - in der Familie und im Rennsport, wo ihm Michaels Erfahrung sehr helfen würde."