Für gewöhnlich ist der Start des Großen Preises von Monaco das absolute Highlight des Rennens im Fürstentum. Während wegen des engen Streckenlayouts im weiteren Rennverlauf kaum Überholmanöver möglich sind und sich zumeist schnell Langeweile einstellt, geht es nach dem Erlöschen der Ampeln bei der Jagd in Richtung Sainte Devote normalerweise zur Sache.

Normalerweise, denn in diesem Jahr entfiel der klassische Start beim Monaco GP. Aufgrund starker Regenfälle und des daher auf der Strecke stehenden Wassers entschied sich die Rennleitung aus Sicherheitsgründen dazu, die Piloten zunächst sieben Runden hinter dem Safety Car drehen zu lassen, ehe der Start fliegend freigegeben wurde, was naturgemäß alles andere als spektakulär war.

Stinksauer über diesen Umstand ist Jacques Villeneuve, der das Prozedere in Monaco im Interview mit Motorsport-Magazin.com harsch kritisiert. "Sieben Runden hinter dem Safety Car - das ist lächerlich", macht der Weltmeister von 1997 seinem Unmut Luft. "Das sind keine Touristen, sondern die am besten bezahlten Rennfahrer der Welt."

Villeneuve will Gladiatoren, keine Touristen

Aufgrund von Entscheidungen wie jener in Monaco fürchtet der Kanadier, dass die ohnehin schon gebeutelte Formel 1 weiter an Reputation einbüßen könnte. "Die Formel 1 verliert Fans, und solche Sachen helfen nicht, das zu verhindern, weil die Fahrer nicht wie Gladiatoren, sondern schwach aussehen", ortet Villeneuve einen Imageverlust der Königsklasse.

Doch wie sieht Villeneuves Lösungsansatz aus, wenn es wieder einmal wie aus Eimern schüttet und Wasser auf der Strecke steht? "Es ist riskant, aber sie sind Profis. Lasst sie starten, oder ändert die Regeln so, dass im Regen nicht gestartet wird", ist dem 45-Jährigen alles recht, solange der Start nicht hinter dem Safety Car erfolgt.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Als ich 15 Minuten vor dem Rennstart durch die Startaufstellung gegangen bin, hatte ich es befürchtet und habe mich schon aufgeregt. Ein Kollege meinte, er könne es verstehen, wer will schon, nach Kurve eins das halbe Feld fehlt. Und der Kollege hat Recht: Es geht nicht so sehr um Sicherheit, in 111 Metern bis zur St. Devot beschleunigen die Autos ohnehin kaum. Es geht darum, auch nach Kurve eins noch ein gutes Rennen zu haben. Stellen wir uns vor, Ricciardo und Hamilton wären gecrasht. Dann wäre uns ein faszinierender GP entgangen. Klar fehlt mit dem Safety-Car-Start der Höhepunkt, dafür hatten wir im Rennen noch jede Menge davon. (Christian Menath)

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