Monaco ist das Highlight im Formel-1-Kalender. Nicht nur wegen Jachten, den Superreichen und reichlich Glamour: Die Strecke ist zweifelsohne die herausforderndste im gesamten Kalender. Doch Racing ist Mangelware. "Ein Freund sagt, er kommt nicht nach Monaco, weil die Rennen so langweilig sind. Er sagt, wir fahren wie ein Zug da durch", erzählt Lewis Hamilton.

Michael Schumacher verbremste sich 2006 in Rasecasse, Foto: Sutton
Michael Schumacher verbremste sich 2006 in Rasecasse, Foto: Sutton

Unrecht hat er damit freilich nicht. Nico Rosberg fuhr 2013 im Marussia-Tempo zum Sieg, weil er seine Reifen schonen musste. Trotzdem fand niemand den Weg an ihm vorbei. Entsprechend heiß geht es deshalb im Qualifying her. Michael Schumacher in Rascasse, Nico Rosberg in Mirabeau - beide haben für Skandale gesorgt.

Michael Schumacher stellte seinen Ferrari im Qualifying 2006 mehr oder weniger freiwillig in Rascasse ab. Netter Nebeneffekt: Fernando Alonso konnte die Zeit von Schumacher nicht unterbieten. 2014 vebremste sich Rosberg in Mirabeau, Hamilton musste seinen letzten Versuch, die Pole-Zeit zu unterbieten, abbrechen. Während die Stewards Schumacher damals Absicht unterstellt hatten und ihn hart bestraften, wurde Rosberg freigesprochen.

Bei der Intensität des aktuellen WM-Kampfs zwischen den beiden Mercedes-Piloten und nach den Vorkommnissen beim Spanien GP, als sich Hamilton und Rosberg in Runde auf den Plätzen eins und zwei liegend gegenseitig aus dem Rennen nahmen, ist alles denkbar.

Hamilton: 2014 war ein gutes Beispiel

Diesmal aber hat wohl Lewis Hamilton den ersten Schuss im finalen Qualifying-Versuch. Grund dafür ist ein Münzwurf in Melbourne. Den hatte Rosberg gewonnen und durfte sich somit seinen Qualifying-Slot beim Saisonauftakt aussuchen. Seitdem wechselt der Wahl bei jedem Rennen. Rosberg darf bei ungeraden Rennen wählen, Hamilton bei geraden. Monaco ist Rennen Nummer sechs.

Hamilton war zu Beginn des Monaco-Wochenendes noch unentschlossen, welchen Slot er wählen sollte. Normalerweise ist es besser, als letzter auf der Strecke zu sein. Der Asphalt baut von Auto zu Auto mehr Grip auf. "Aber 2014 war ein gutes Beispiel dafür, warum man hier als Erster fahren sollte."