105 Runden schaffte Esteban Ocon im Renault am ersten Tag des Young-Driver-Tests in Barcelona. Wichtiger aber für Renault: Auch der neue Motor schaffte 105 Runden. Damit schrammte das Team zwar knapp an den geplanten 113 Runden vorbei, doch abgesehen von kleineren Elektronik-Problemen verlief der Tag problemlos.

Für Ocon war der Test das Ende einer kleinen Pechsträhne: Beim DTM-Auftakt in Hockenheim schied er in beiden Rennen früh aus, im 1. Freien Training zum Spanien GP - als Jolyon Palmer für ihn aussetzten musste - kam er wegen eines Plattfußes und einer defekten Batterie kaum zu fahren.

"Schön, endlich zu fahren und eine ordentliche Distanz abzuspulen", so der Franzose. Wirklich Spaß war es für Ocon aber auch nicht. Denn Renault brachte neben dem überarbeiteten Motor auch neue Aufhängungs- und Aeroteile mit. Entsprechend sah das Testprogramm aus.

"Es wäre natürlich schön gewesen, heute ein paar schnelle Runden mit wenig Benzin und weichen Reifen zu fahren, aber das war heute nicht die Absicht", zeigt sich Ocon verständnisvoll. Stattdessen gab es Aero-Runs und kürzere Longruns von zwölf Runden. Alle 105 Runden auf Medium-Reifen.

Entsprechend aussagelos sind Zeit von 1:26.530 Minuten und der letzte Platz am ersten Testtag. Ocon sieht es positiv: "Man lernt dabei und muss daran denken, dass solche Tests das Auto schneller machen. Das ist Teil des Jobs."

Immerhin kam Ocon in den Genuss des neuen Renault-Motos. "Er ist wirklich gut, damit wird das Team schneller sein. Man geht beim Test sicher nicht an 100 Prozent, aber die Zuverlässigkeit war gut. Ich bin zwar nur wenig in FP1 gefahren, aber man kann die Unterschiede im Cockpit ein bisschen spüren."

Ocon testet am Mittwoch für Mercedes

Mehr Unterschiede wird der Mercedes-Nachwuchsfahrer am Mittwoch spüren. Dann darf Ocon erstmals im Silberpfeil Platz nehmen. Weil mindestens zwei der insgesamt vier Young-Driver-Tests ein Pilot mit weniger als drei GPs Erfahrung bei jedem Team im Auto sitzen muss, macht es für Mercedes keinen Sinn mehr, Pascal Wehrlein fahren zu lassen. Pech für Wehrlein, Glück für Ocon.

Am Mittwoch tauscht Ocon das gelbe gegen ein silbernes Cockpit, Foto: Sutton
Am Mittwoch tauscht Ocon das gelbe gegen ein silbernes Cockpit, Foto: Sutton

"Es gibt viel zu lernen, wenn man für das Team testet, dass die Fahrer- und Herstellerwertung anführt. Da wird es richtig viele Infos für mich geben. Das ist auf jeden Fall eine großartige Gelegenheit. Aber auch hier bei Renault: das Team hat vor nicht allzu langer Zeit Rennen und Titel gewonnen, das darf man nuicht vergessen."

Für Ocon ist es das erste Mal, dass er an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in einem Formel-1-Auto sitzt. "Das ist gut, um näher ans Limit zu kommen", meint Ocon. Wann er zum nächsten Mal im Einsatz sein wird, wollte er allerdings noch nicht verraten. "Ich werde aber noch mehre Freitagstrainings fahren."