Max Verstappens Sieg in Barcelona bescherte dem 18-Jährigen gleich mehrere Einträge in die Geschichtsbücher der Formel 1: Jüngster Sieger, jüngster Pilot auf dem Podium, jüngster Fahrer, der je ein Rennen angeführt hat. Doch das ist nicht alles: Verstappen war auch der erste Fahrer seit Fernando Alonso im Jahr 2010, der bei der Premiere für sein neues Team gewann, und darüber hinaus gelang dem Niederländer das mit Abstand beste Debüt eines Piloten von Red Bull Racing.

Verstappen ist der insgesamt neunte Pilot, der für den britisch-österreichischen Rennstall in der Formel 1 an den Start geht. Kein anderer Fahrer vor ihm schaffte bei seinem ersten Rennen prompt den Sprung auf das Podium, von einem Sieg ganz zu schweigen. Motorsport-Magazin.com blickt auf die Premieren der bisherigen Red-Bull-Piloten zurück.

David Coulthard - Platz 4

David Coulthard wurde 2005 in Australien Vierter, Foto: Red Bull Racing
David Coulthard wurde 2005 in Australien Vierter, Foto: Red Bull Racing

Nach der Übernahme von Jaguar trat Red Bull 2005 zum ersten Mal in der Formel 1 an. Die Premiere im Albert Park zu Melbourne verlief für das neue Team hervorragend: David Coulthard erzielte mit seinem Cosworth-betriebenen Boliden den vierten Platz und schaufelte sofort fette Punkte auf das Bullen-Konto. Ein Jahr später in Monaco war es auch der Schotte, der Red Bulls erstes Podium herausfuhr.

Christian Klien - Platz 7

Auch Christian Klien punktete bei seiner Premiere, Foto: Red Bull Racing
Auch Christian Klien punktete bei seiner Premiere, Foto: Red Bull Racing

Abgerundet wurde die starke Red-Bull-Premiere in Melbourne von Christian Kliens siebtem Rang. Der Österreicher, der schon für Vorgänger-Rennstall Jaguar in der Königsklasse am Start gewesen war, bescherte dem Team zwei weitere Punkte, sodass sich Red Bull nach dem Saisonauftakt sensationell auf dem dritten Platz der Konstrukteurs-Wertung befand, vor klingenden Namen wie McLaren oder Williams.

Vitantonio Liuzzi - Platz 8

Vitantonio Liuzzi wurde in San Marino Achter, Foto: Sutton
Vitantonio Liuzzi wurde in San Marino Achter, Foto: Sutton

Eigentlich war Vitantonio Liuzzi nur Testfahrer von Red Bull, durfte 2005 aber vier Rennen anstelle von Christian Klien absolvieren. Das Debüt des Italieners beim Großen Preis von San Marino in Imola verlief vielversprechend, als Achter nahm Liuzzi einen Zähler mit nach Hause. Damit war Liuzzi bis zu Max Verstappens sensationeller Premiere der letzte Red-Bull-Pilot, der in seinem ersten Rennen für das Team Punkte holte.

Robert Doornbos - Platz 12

Robert Doornbos waren keine Punkte vergönnt, Foto: Sutton
Robert Doornbos waren keine Punkte vergönnt, Foto: Sutton

Robert Doornbos durfte 2006 für die letzten drei Saisonrennen das Cockpit von Christian Klien übernehmen. Der Niederländer schrammte mit Platz zwölf in China aber deutlich an den Punkterängen vorbei und blieb auch bei seinen beiden weiteren Einsätzen ohne Zählbares.

Mark Webber - Platz 13

Keine Punkte für Mark Webber bei seinem Debüt, Foto: Sutton
Keine Punkte für Mark Webber bei seinem Debüt, Foto: Sutton

Mit 129 Rennen ist Mark Webber bis heute Red Bulls längst dienender Pilot. Der Australier gewann für die Bullen insgesamt neun Rennen, bei seinem Debüt ging er aber komplett leer aus. Webber wechselte zur Saison 2007 von Williams zu Red Bull und ersetzte Christian Klien. Das erste Rennen für seinen neuen Arbeitgeber führte Webber ausgerechnet in seine australische Heimat. Der Albert Park erwies sich allerdings als kein guter Boden, mit Platz 13 fuhr Webber der Spitze weit hinterher.

Sebastian Vettel - Platz 13

Sebastian Vettel crashte bei seinem ersten Rennen für Red Bull, Foto: Sutton
Sebastian Vettel crashte bei seinem ersten Rennen für Red Bull, Foto: Sutton

Wie Mark Webber, gab auch Sebastian Vettel sein Debüt für Red Bull in Melbourne, und wie Webber belegte der Heppenheimer dabei den 13. Platz. Das waren aber auch schon einzigen Gemeinsamkeiten, denn während Webber bei seiner Premiere beständig hinterherfuhr, lag Vettel 2009 bis drei Runden vor Rennende auf dem auf dem zweiten Platz, ehe er mit Robert Kubica kollidierte. Beide Piloten schieden aus, kamen aber dennoch in die Wertung. Die Stewards gaben Vettel die Schuld für den Unfall und belegten den Deutschen mit einer Strafversetzung um zehn Positionen beim nächsten Rennen.

Daniel Ricciardo - Disqualifiziert

Daniel Ricciardo musste seinen Pokal wieder abgeben, Foto: Red Bull
Daniel Ricciardo musste seinen Pokal wieder abgeben, Foto: Red Bull

Daniel Ricciardo erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle bei seinem ersten Antreten für Red Bull. Der Australier beendete sein Heimrennen 2014 als Zweiter und stand damit zum ersten Mal überhaupt auf dem F1-Podium. Die kalte Dusche kam jedoch wenige Stunden nach Rennende. Weil Red Bull die maximal zulässige Benzindurchflussmenge mehrfach überschritten hatte, wurde Ricciardo disqualifiziert und musste seinen Pokal wieder abgeben. Ein Protest Red Bulls gegen den Ausschluss aus der Wertung blieb erfolglos.

Daniil Kvyat - Nicht gestartet

Die Technik spielte Daniil Kvyat einen Streich, Foto: Sutton
Die Technik spielte Daniil Kvyat einen Streich, Foto: Sutton

Ein wenig sinnbildlich für Daniil Kvyats aktuelle Situation - der Russe wurde bei Red Bull von Max Verstappen ausgebootet und musste zurück zu Toro Rosso - verlief auch sein Debüt. Kvyat erlitt bereits auf dem Weg in die Startaufstellung des Australien GP 2015 einen technischen Defekt und konnte nicht am Rennen teilnehmen.