Ein Einstand nach Maß gelang dem 18-jährigen Shootingstar aus den Niederlanden. Max Verstappen ließen die Geschehnisse um seine Person merklich kalt. Der Niederländer kam seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo in seiner ersten Ausfahrt für Red Bull gefährlich nahe. Im ersten Freien Training fehlten dem Youngster 0,222 Sekunden, in der Nachmittagssession gar nur 0,210 Sekunden. Auf Anhieb war Verstappen konkurrenzfähig und brachte seinen neuen Teamkollegen ins Schwitzen.

Dementsprechend erleichtert zeigte sich Verstappen nach dem Freitag in Barcelona. "Ich bin happy. Dafür, dass es mein erster Tag war, kann man sich nicht beschweren", so der Niederländer. "Wir haben einiges an Arbeit erledigt und konnten viele Runden fahren. Das ist für mich derzeitig das allerwichtigste." Wie auch Daniil Kvyat muss sich Verstappen zunächst noch an den neuen Boliden gewöhnen. Doch im jeweiligen Vergleich zu den Teamkollegen zog sich der Niederländer um einiges besser aus der Affäre als der Russe.

Verstappen: Bin noch nicht am Limit

Und Verstappen sei selbst noch nicht am Limit: "Ich muss mich immer noch an das Auto gewöhnen und habe nicht das Gefühl, bereits voll am Limit zu sein. Es ist ein neues Auto für mich, aber ich war heute Morgen nicht einen Deut nervös. Ich wollte es einfach nur kennenlernen und war richtig ungeduldig, damit auf die Strecke zu gehen" Überschwänglicher Optimismus und Euphorie auf Seiten Verstappens, resignierte Zurückhaltung bei Kvyat.

Dass Verstappen Junior äußerst wissbegierig und alles andere als lernresistent ist, zeigte er bereits bei seinem ehemaligen Brötchengeber Toro Rosso. Diese Attribute kommen ihm jetzt auch bei Red Bull zugute, möglichst schnell möglichst nahe an Ricciardo zu kommen. "Ich lerne immer noch viel über das Auto. Die Sitzposition, die Lenkradposition, all die Knöpfe und Prozeduren unterscheiden sich stark vom Toro Rosso. Aber daran arbeiten wir und ich werde besser und besser", so die indirekte Kampfansage an seinen Teamkollegen.

Horner schwärmt vom Megatalent Verstappen

Der Australier spielte die niederländische Bedrohung indes herunter. "Ich weiß es nicht, es waren ja nur die Trainings", so Ricciardo. "Ich bin mir der Rundenzeiten schon bewusst, aber ich habe nicht darauf geschaut, was er heute gemacht hat." Wer aber sehr wohl darauf geschaut hat, wie Verstappen sich heute schlug, war sein neuer Boss Christian Horner. "Er hat sich hier schnell eingewöhnt", so der Brite. "Das zeigt, dass die Simulatoren heutzutage so gut sind, dass die Jungs bereits gut vorbereitet hier ankommen." Aber das ändere nichts am Grundtalent des Niederländers. "Man kann sehen, dass er etwas sehr besonderes ist. Er kam in die Formel 1, hatte ein sensationelles erstes Jahr und hat den Schwung in das neue Jahr gerettet", so Horner.