Mercedes: Freitag nach Plan

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Nico Rosberg P3 1:24.45434P1 1:23.92235
Lewis Hamilton P4 1:24.61133P3 1:24.64127
  • Trainingsprogramm: Reifenvergleiche, Longruns, Update-Tests
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Nico Rosberg: "Ich fühle mich sehr gut im Auto und die neuen Teile scheinen gut funktioniert zu haben."
  • Lewis Hamilton: "Es war kein einfacher Tag für mich, ich habe mit der Balance gekämpft und fand das Auto besonders am Nachmittag wirklich schwierig zu fahren."

Mercedes hielt sich in der ersten Session zunächst zurück und ließ Ferrari den Vortritt. Unbeirrt von der italienischen Doppelspitze spulten Rosberg und Hamilton ihr Programm auf den Medium-Reifen ab. Erst im 2. Freien Training versuchten es die Silberpfeile dann auch mit der Soft-Mischung und reihten sich mit den Plätzen eins und drei jeweils vor einem Ferrari ein. Der neue Frontflügel, der erstmals getestet wurde, brachte die erwarteten Ergebnisse. Im Gegensatz zu Rosberg war Hamilton mit der Balance seines Autos aber nicht vollends zufrieden. Ein Grund für die Balanceprobleme an beiden Autos könnten die im Vergleich zu den Wintertests höheren Temperaturen sein.

Hamilton war mit seinem Dienstfahrzeug am Freitag nicht glücklich, Foto: Mercedes-Benz
Hamilton war mit seinem Dienstfahrzeug am Freitag nicht glücklich, Foto: Mercedes-Benz

Ferrari: Keine Gefangenen gemacht

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kimi Räikkönen P21:24.08918P2 1:24.17631
Sebastian Vettel P11:23.95122P4 1:25.01735
  • Trainingsprogramm: Longruns, Update-Tests
  • Techn. Probleme: Benzinzufuhr
  • Besonderheiten: Rotlichtverstoß von Vettel, Raikkönen mit Problem an der Benzinzufuhr
  • Kimi Räikkönen: "Ich musste einmal zurück an die Box um etwas am Auto überprüfen zu lassen. Es war aber nur ein kleines Problem."
  • Sebastian Vettel: "Letztendlich ist es nur der Freitag, deshalb müssen wir mit unseren Urteilen vorsichtig sein."

Ferrari bestätigte im ersten Training zunächst, was viele Experten für Barcelona erwartet hatten - zumindest auf dem Papier. Die Plätze eins und zwei in der ersten Session waren jedoch der Tatsache geschuldet, dass Ferrari auf einer weicheren Reifenmischung unterwegs war als Mercedes. Im 2. Freien Training relativierte sich das Bild für die Italiener ein wenig, dennoch konnte das Team mit dem Freitag zufrieden sein. Einzig Räikkönens kleines Problem mit der Benzinzufuhr war ein Makel am ersten Trainingstag.

Sebastian Vettel war zwar mit der Balance zufrieden, bekam aber keine optimale Runde zusammen, Foto: Sutton
Sebastian Vettel war zwar mit der Balance zufrieden, bekam aber keine optimale Runde zusammen, Foto: Sutton

Red Bull: Verstappen kommt gut an

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Daniel Ricciardo P5 1:25.41625P6 1:25.19437
Max Verstappen P6 1:25.58529P8 1:25.37531
  • Trainingsprogramm: Longruns, Reifenvergleich, Update-Tests
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: schwerer Verbremser von Verstappen
  • Daniel Ricciardo: "Wir hatten gute Longruns auf den Soft- und den Medium-Reifen, die uns viele gute Informationen über die Reifenmischungen gebracht haben."
  • Max Verstappen: "Ich bin glücklich, für einen ersten Tag kann ich mich nicht beschweren!"

Max Verstappen gab bei Red Bull einen lupenreinen Einstand. In beiden Trainings war der Abstand auf Teamkollege Ricciardo mit etwa anderthalb Zehnteln überschaubar. Red Bull war damit am ersten Trainingstag relativ klar die dritte Kraft. Zur Spitze fehlte der Mannschaft allerdings stets über eine Sekunde. Erzrivale Williams hatte Red Bull dabei aber locker im Griff.

Verstappen kam auf Anhieb mit dem RB12 zurecht, Foto: Sutton
Verstappen kam auf Anhieb mit dem RB12 zurecht, Foto: Sutton

Williams: Auf dem Holzweg

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Valtteri Bottas P7 1:25.67236P11 1:25.70830
Felipe Massa P91:26.18632P16 1:26.49136
  • Trainingsprogramm: Setup-Arbeit, Longruns, Shortruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Valtteri Bottas: "Wir haben immer noch ein paar Dinge, die wir für das Qualifying bringen können."
  • Felipe Massa: "Es war kein überragender Freitag. Ich habe ein paar Fehler auf meinen Runden mit den frischen Reifen gemacht, weshalb ich keine bessere Zeit erzielen konnte."

Williams tat sich am Freitag deutlich schwerer als am letzten Rennwochenende in Russland. Das Team konzentrierte sich hauptsächlich auf die Setup-Arbeit. Doch die Änderungen, welche für die zweite Session vorgenommen wurden, erwiesen sich als Fehlschlag: Beide Fahrer rutschten aus den Top-10 heraus. Besonders an der Qualifying-Performance muss noch gearbeitet werden, wo den Fahrern der dritte Sektor am meisten Probleme bereitete. Der Abstand auf Hauptkonkurrent Red Bull war damit am ersten Trainingstag groß.

Nach dem Aufwärtstrend von Russland war Williams nach dem Training in Spanien ratlos, Foto: Sutton
Nach dem Aufwärtstrend von Russland war Williams nach dem Training in Spanien ratlos, Foto: Sutton

Haas F1: Aus der Balance geraten

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Romain Grosjean P16 1:27.25817P13 1:25.89933
Esteban Gutierrez P171:27.28318P21 1:28.2059
  • Trainingsprogramm: Setup-Arbeit, Update-Tests
  • Techn. Probleme: Elektronik-Problem bei Gutierrez
  • Besonderheiten: -
  • Romain Grosjean: "Wir müssen vielleicht einige Dinge rückgängig machen, da wir nicht besonders glücklich mit dem Auto sind."
  • Esteban Gutierrez: "Ich hatte erwartet, von den Reifen eine klare Rückmeldung zu bekommen, aber unglücklicherweise war das auf den Mediums nicht der Fall."

Haas verzettelte sich am Freitag bei der Abstimmungsarbeit des VF-16. Beide Fahrer hingen im Mittelfeld fest, die Top-10 waren außer Reichweite. Das Team muss nun analysieren, wo man beim Setup die falsche Richtung eingeschlagen hat. Pechvogel Esteban Gutierrez ereilte im zweiten Training zudem erneut ein technischer Defekt, der dazu führte, dass er nur neun Runden abspulen konnte.

Esteban Gutierrez' Seuchen-Saison setzte sich am Freitag in Barcelona fort, Foto: Sutton
Esteban Gutierrez' Seuchen-Saison setzte sich am Freitag in Barcelona fort, Foto: Sutton

Toro Rosso: Sainz top, Kvyat mit Startschwierigkeiten

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Carlos Sainz Jr. P8 1:26.07819P5 1:25.13139
Daniil Kvyat P12 1:26.58321P15 1:26.37544
  • Trainingsprogramm: Setup-Arbeit, Reifentests
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Carlos Sainz Jr: "Ich bin glücklich mit dem Tag und fühle mich wirklich gut im Auto. Aber wir müssen jetzt so weiterarbeiten, denn morgen wird es noch viel enger als heute."
  • Daniil Kvyat: "Wir haben heute definitiv viel gelernt und wissen, in welche Richtung wir für den Rest des Wochenendes arbeiten müssen."

Carlos Sainz überraschte am Freitag mit starken Rundenzeiten und hielt sich damit wacker in den Top-10 - sogar die Konkurrenz von Red Bull, nun selbstverständlich inklusive seines Erzrivalen Verstappen, ließ er zeitweise hinter sich. Sein neuer Teamkollege Daniil Kvyat tat sich bei seinem ersten Auftritt im Toro Rosso des Jahrgangs 2016 noch etwas schwer. Immerhin gab es keine Zwischenfälle, so dass der Russe sein Programm im vollen Umfang abspulen konnte.

Carlos Sainz ist auf heimischem Boden wie schon 2015 stark unterwegs, Foto: Sutton
Carlos Sainz ist auf heimischem Boden wie schon 2015 stark unterwegs, Foto: Sutton

McLaren: Alonso hält sein Wort, Button kämpft

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Fernando Alonso P10 1:26.24318P7 1:25.34231
Jenson Button P19 1:27.61019P12 1:25.34220
  • Trainingsprogramm: Longruns, Setup-Arbeit, Update-Tests
  • Techn. Probleme: Aussetzer der Antriebseinheit
  • Besonderheiten: Button in der Box ausgerollt
  • Fernando Alonso: "Das Gefühl für das Auto war heute ziemlich gut. Aber ich bin noch nicht restlos zufrieden mit dem Auto, deshalb werden wir noch ein bisschen mehr ausprobieren."
  • Jenson Button: "Wir hatten einen ziemlich schlechten Tag. Vor allem bei der weichen Reifenmischung hatten wir Probleme mit den Hinterreifen."

Fernando Alonso ließ seiner Ankündigung Taten folgen, in Spanien für die Fans nochmals zuzulegen. Am ersten Trainingstag hielt sich der Lokalmatador durchweg in den Top-10 - und schlug in der zweiten Sitzung sogar den Red Bull von Max Verstappen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob McLaren diese Performance am Samstag wiederholen kann. Bisher scheiterte die Mannschaft aus Woking an der Q3-Hürde. Jenson Button war weniger zufrieden als sein spanischer Teamkollege. Der Weltmeister von 2009 kämpfte mit der Balance seines Fahrzeugs und wurde zudem kurzzeitig von einem technischen Problem behindert.

Button hatte keinen so guten Tag wie sein Teamkollege , Foto: Sutton
Button hatte keinen so guten Tag wie sein Teamkollege , Foto: Sutton

Force India: Updates zeigen Wirkung

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Sergio Perez P14 1:27.0649P9 1:25.43732
Nico Hülkenberg P13 1:26.93827P10 1:25.45335
  • Trainingsprogramm: Update-Tests, Reifenvergleich
  • Techn. Probleme: Öl-Leck
  • Besonderheiten: Rauchentwicklung bei Perez, Geschwindigkeitsüberschreitung von Hülkenberg
  • Sergio Perez: "Ich bin noch nicht ganz zufrieden mit dem Auto, aber ich glaube im Vergleich zur bisherigen Spezifikation haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht."
  • Nico Hülkenberg: "Es war ein guter Freitag und wir haben es geschafft, den größten Teil unseres Programms zu erledigen."

Force India probierte am Freitag erstmals die vielzitierte B-Version des VJM09-Boliden. Dabei probierten die Fahrer alle drei Reifenmischungen aus, um die Updates auf Herz und Nieren zu prüfen. Im zweiten Training reihten sich Perez und Hülkenberg damit auf den Positionen neun und zehn ein. Mit den erwarteten Fortschritten hatte das Team einen soliden Auftakt in das Spanien-Wochenende.

Force Indias B-Version des 2016er Boliden ist bisher vielversprechend, Foto: Sutton
Force Indias B-Version des 2016er Boliden ist bisher vielversprechend, Foto: Sutton

Renault: Probleme über Probleme

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kevin Magnussen P11 1:26.57630P14 1:26.24440
Jolyon Palmer - --P17 1:26.77016
Esteban Ocon (T) P22 -6- --
  • Trainingsprogramm: Update-Tests, Reifen-Vergleich
  • Techn. Probleme: Reifendefekte und Batterie-Defekt
  • Besonderheiten: Batterie-Defekt und Reifenschaden bei Ocon, Reifenschaden bei Palmer
  • Kevin Magnussen: "Sieht so aus, als ob meine Seite der Garage heute die glücklichere war. Ich hoffe, das Glück bleibt auch für den Rest des Wochenendes bei uns."
  • Jolyon Palmer: "Wir wissen nicht, was den Reifenschaden ausgelöst hat und es war frustrierend, so viel Fahrzeit zu verlieren."
  • Esteban Ocon: "Es eine schade, dass Freitag der Dreizehnte es heute auf uns abgesehen hat."

Renault wurde am ersten Trainingstag von technischen Problemen geplagt. Zunächst wurde Freitagsfahrer Esteban Ocon bei seinem ersten Outing im Renault-Boliden vom Pech verfolgt und konnte so nicht eine gezeitete Runde fahren - in der zweiten Session ereilte Jolyon Palmer, der für die erste Session sein Cockpit für Ocon räumen musste, ein Reifenschaden. Immerhin blieb Kevin Magnussen unbehelligt und konnte das für ihn vorgesehene Programm auf allen drei Reifenmischungen abspulen. Mit den Plätzen 11 und 14 in den jeweiligen Sessions, bot er nach dem desaströsen letzten Wochenende eine solide Vorstellung.

Das Renault-Team wurde am Freitag arg gebeutelt, Foto: Sutton
Das Renault-Team wurde am Freitag arg gebeutelt, Foto: Sutton

Sauber: Fokus auf das Rennsetup

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Marcus Ericsson P18 1:27.39224P21 1:28.50142
Felipe Nasr P15 1:27.25325P20 1:27.81240
  • Trainingsprogramm: Rennsetup, Reifentests
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Marcus Ericsson: "Wir haben im ersten Training mit einem anderen Setup begonnen, das aber nicht funktioniert hat. Daher mussten wir es wieder rückgängig machen."
  • Felipe Nasr: "Wir müssen uns morgen anschauen, wie das Auto sich auf den weichen Reifen verhält."

Sauber konzentrierte sich am Freitag ausschließlich auf die Fahrzeugabstimmung für das Rennen. Daher kamen bei den Schweizern auch nur die Medium- sowie die Hard-Mischung zum Einsatz. Bei der Setup-Arbeit ging das Team allerdings zunächst in die falsche Richtung, weshalb man die Autos wieder auf ihre ursprüngliche Abstimmung zurückbauen musste. Dadurch, dass das Team sich noch nicht mit der Abstimmung für die Qualifikation beschäftigte, übernahm es sozusagen freiwillig die rote Laterne. Am Samstag sollte sich das Bild allerdings relativieren.

Bei Sauber konzentrierte man sich ausschließlich auf das Renn-Setup, Foto: Sutton
Bei Sauber konzentrierte man sich ausschließlich auf das Renn-Setup, Foto: Sutton

Manor: Sauber für den Moment überholt

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Rio Haryanto P21 1:29.05234P19 1:27.25239
Pascal Wehrlein P20 1:28.08429P18 1:26.96040
  • Trainingsprogramm: Update-Tests, Setup-Arbeiten, Longruns, Shortruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Rio Haryanto: "Im FP1 sind wir noch die alten Spezifikationen gefahren, bevor wir dann für das FP2 die neuen Teile angebracht haben."
  • Pascal Wehrlein: "Bis jetzt scheint es nicht so, als ob wir die selben Verschleiß-Probleme haben, die wir bisher in der Saison hatten."

Manor konzentrierte sich bei der Jagd auf Sauber in erster Linie auf die Erprobung der neuentwickelten Teile. Dadurch waren Wehrlein und Haryanto mit die fleißigsten Fahrer auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Der Deutsche war mit den Fortschritten durch die Updates zufrieden und bemerkte vor allem in Sachen Reifenverschleiß Verbesserungen. Da Manor am Freitag auch schon auf der weichen Reifenmischung unterwegs war, reihten sich beide Fahrer in der zweiten Session vor Hauptkonkurrent Sauber ein.

Haryanto war am Freitag der fleißigste Fahrer, Foto: Sutton
Haryanto war am Freitag der fleißigste Fahrer, Foto: Sutton

Rundenprotokolle der Fahrer, Teams & Motorenhersteller

Haryanto verdiente sich am ersten Trainingstag mit insgesamt 73 Umläufen das Fleißkärtchen. Teamkollege Wehrlein drehte mit 69 Runden die drittmeisten Umläufe. Mit insgesamt 142 Runden spulte Manor am Freitag bereits über zwei Renndistanzen ab. Schlusslichter waren die vom Pech gebeutelten Fahrer Esteban Gutierrez und Jolyon Palmer. Die Beiden kamen nur auf 27 respektive 16 Runden und haben damit einen schwierigen Freitag vor sich.