Die Formel 1 schlägt in Europa auf - und hat zahlreiche neue Teile für die Autos im Gepäck. Der Spanien Grand Prix gilt traditionell als erste große Stufe der Update-Orgie. Auch diesmal haben sich die Teams nicht lumpen lassen in Barcelona. Motorsport-Magazin.com zeigt, welche Teams mit welchen Teilen aufgerüstet haben - und was die Fahrer nach den ersten Trainings sagen.

Mercedes

Die Silberpfeile haben einige neue Teile im Gepäck. Am auffälligsten ist sicherlich die überarbeitete Nase. Auch am Frontflügel sind ein paar neue Flaps sichtbar, um den Luftstrom zu optimieren. "Sie haben wie erwartet funktioniert", sagte Technikchef Paddy Lowe lediglich. An der Heckpartie des Mercedes haben die Ingenieure ebenfalls noch einmal Hand angelegt. Die Unterschiede zum Vorgängermodell beim Heckflügel stechen jedoch nicht direkt ins Auge.

"Die Zeiten sahen sowohl auf den längeren als auch den kürzeren Stints gut aus", sagte Spitzenreiter Nico Rosberg. "Ich fühle mich im Auto, das einige neue Teile aufweist, sehr wohl und sie schienen gut zu funktionieren." Für Lewis Hamilton gab es außerdem einen überarbeiteten Turbo sowie eine neue MGU-H Einheit. Rosberg muss auf die Motoren-Updates zunächst verzichten.

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Ferrari

Ferrari hatte schon in Russland einen neuen Frontflügel dabei, der beim Angriff auf Mercedes helfen soll. Großartgie Updates in Barcelona waren erst einmal nicht zu erkennen. Der Heckflügel wurde modifiziert - auch, um den Ansprüchen der spanischen Strecke mit ihrem hohem Abtriebslevel gerecht zu werden.

Ein neues Winglet am Heck soll offenbar für eine bessere Verbindung vom Diffusor zum Heckflügel sorgen. "Wir wissen, dass unsere Konkurrenz stark ist", sagte Sebastian Vettel. "Aber wir haben ein paar Dinge, die sie an diesem Wochenende vor eine etwas größere Herausforderung stellen sollten."

Das Heck des Ferrari wurde überarbeitet, Foto: Sutton
Das Heck des Ferrari wurde überarbeitet, Foto: Sutton

Force India

Das Team rund um Nico Hülkenberg hat noch einmal ordentlich investiert und dem Force India viele neue Teile spendiert. Front- und Heckflügel wurden überarbeitet, dazu die Seitenkästen angepasst. "Es ist auf jeden Fall ein richtig guter, richtig dicker Schritt nach vorne", sagte Hülkenberg zu Motorsport-Magazin.com. "Das Auto ist wirklich transformiert. Es erinnert mich ein bisschen an die B-Spec-Version vergangenes Jahr, vielleicht nicht ganz in dem Ausmaß."

Auch Teamkollege Sergio Perez schwärmte vom VJM09 mit all seinen neuen Teilen. Der Mexikaner hatte sich zuvor vor allem über die mangelnde Downforce beschwert. "Wir wollen natürlich immer noch mehr, aber das ist schon einmal ein guter, erster Schritt", sagte Perez gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Ich denke, in diesem Upgrade steckt noch jede Menge Potential, wenn wir erst einmal alles richtig eingestellt und noch eine etwas bessere Balance gefunden haben."

Force India hat kräftig ins Auto investiert, Foto: Sutton
Force India hat kräftig ins Auto investiert, Foto: Sutton

McLaren

Die Truppe aus Woking hat neben Force India die meisten offensichtlichen Änderungen am Auto vorgenommen. Ein neuer Heckflügel, eine komplett überarbeitete Frontpartie, neue Bremsluftschächte und ein überarbeiteter Unterboden zählen zu den zahlreichen Updates. "Wir haben ein paar sehr große Änderungen vorgenommen, um das Auto dorthin zu bringen, wo wir es gern hätten", sagte Jenson Button. "Wir haben jetzt eine gute Basis, auf der wir morgen aufbauen wollen."

Der McLaren wartet mit zahlreichen Updates auf, Foto: Sutton
Der McLaren wartet mit zahlreichen Updates auf, Foto: Sutton

Haas, Manor und Co.

Neueinsteiger Haas rüstet seinen Boliden ebenfalls nach und nach auf. In Barcelona erhält das Team vor allem die Motorenausbaustufe von Ferrari, die bereits in Russland zum Einsatz kam. Auch am Chassis wurde gewerkelt. "Ein neuer Heckflügel für hohen Abtrieb, den benutzen wir hier und in Monte Carlo", sagte Günther Steiner. "Dann kommen langsam kleine Teile wie Bremsbelüftungen. Aber irgendwann im August wird es dann fertig werden, weil wir uns auf das 2017er-Auto konzentrieren müssen."

Formel-1-Rookie Pascal Wehrlein darf sich ebenfalls über neue Teile an seinem Manor-Boliden freuen. Front- und Heckflügel wurden überarbeitet, dazu ein neuer Unterboden. "Wir haben heute ein paar gute Anzeichen bei unseren Entwicklungen gesehen", sagte Wehrlein. Teamkollege Rio Haryanto hatte im 1. Training noch einige alte Teile am Auto, damit das Team einen besseren Vergleich erhielt.

Bei Red Bull, Toro Rosso und Renault fielen die sichtbaren Updates zunächst kleiner aus. Revolutionäre Teile waren am Freitag in Barcelona noch nicht zu erkennen. Sauber muss sich unterdessen mit dem Motoren-Update von Ferrari begnügen. Für Updates ist kein Geld da. Nicht umsonst lässt der Schweizer Traditionsrennstall die folgenden Testfahrten in Barcelona aus.