Nach seinem Husarenritt beim Großen Preis von Bahrain erlebte Pascal Wehrlein einige zähe Rennen. Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya fährt der 21-jährige Newcomer sein erstes Formel-1-Rennen auf einer Strecke, auf der er bereits mit seinem Dienstfahrzeug gefahren ist. Gute Vorzeichen also, um beim Europa-Auftakt einen Schritt nach vorne zu machen. Beim Teamchef von Haas hat der Deutsche aber ohnehin schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Gegenüber Motorsport-Magazin.com äußerte Günther Steiner am Donnerstag: "Wehrlein hat mich überrascht, wie gut er mit dem Manor umgeht. Das hätte ich mir nicht erwartet. Der junge Mann fährt gut, muss ich sagen." Persönlich hat Wehrlein diese Worte vom Haas-Teamchef allerdings noch nicht gehört. Ein Angebot von Haas liegt ihm jedenfalls noch nicht vor. "Von Haas? Warum?", so Wehrlein gegenüber Motorsport-Magazin.com. Erst dann erfuhr er von den Komplimenten Steiners. "Ich habe letztes Jahr mal mit ihm geredet, aber die wollten ja unbedingt mit Ferrari kooperieren", winkte Wehrlein schmunzelnd ab.

Angriff auf Sauber

Nichts dran also an einem Wechsel zu Haas. Doch Wehrlein ist ohnehin ganz darauf fokussiert, mit Manor an den Rivalen von Sauber vorbeizuziehen. "Ich glaube, dass wir nicht so viel hinter Sauber sind. Wenn, dann nur ein kleines bisschen", so der Manor-Pilot.

Dafür hat das Team eine Reihe an Updates nach Barcelona mitgebracht. Front- sowie Heckflügel und Unterboden sind neu und sollen im Kampf gegen die Konkurrenz aus der Schweiz die entscheidenden Zehntel bringen. Baustelle Nummer eins war zuletzt der Reifenverschleiß. "Das Update wird auf jeden Fall helfen. Denn je mehr Abtrieb man hat, desto mehr Energie bringt man in den Reifen und dadurch bleibt er auf einem konstanteren Level", sagte Wehrlein.

Zu weit aus dem Fenster lehnen will er sich jedoch nicht. "Ich glaube, jedes Team wird Updates hierherbringen, und am Ende ist die Frage, wer den größten Schritt macht, und wie gut sie funktionieren. Alles wurde bisher in der Theorie und in Simulationen abgespielt und am Ende weiß man nie, ob es 1:1 auf die Realität übertragbar ist und wirklich den Zeitvorteil bringt, den man simuliert hat", so der Deutsche.

Streckenkenntnis ist großer Vorteil

Neben dem Hockenheimring ist die Strecke in Barcelona wohl diejenige, die Wehrlein im Formel-1-Kalender am besten kennt. "Die Streckenkenntnis ist sehr wichtig, denn hier haben wir Referenzen aus dem Winter, und somit hat auch das Team Referenzen, und das ist, glaube ich, für uns sehr wichtig. Und auch für mich, denn jetzt fahre ich endlich mal auf einer Strecke, die ich kenne, und so kann ich von Anfang an mit Setup-Arbeit loslegen und muss nicht erst die Strecke kennenlernen", sagte Wehrlein weiter.

Wehrlein kennt den Circuit de Barcelona-Catalunya bereits von den Wintertestfahrten, Foto: Sutton
Wehrlein kennt den Circuit de Barcelona-Catalunya bereits von den Wintertestfahrten, Foto: Sutton