Seit Daniil Kvyat ist bekannt: Red Bull wechselt gern mal seine Fahrer durch. Zur Abwechslung begrüßte das frühere Weltmeisterteam nun einen Neuzugang. Richard Verschoor stößft ab sofort neu zum Junior-Team von Red Bull. Richard wer?! Der 15-Jährige dürfte bislang nur absoluten Insidern ein Begriff gewesen sein. Der Grund dafür ist klar: Verschoor steht ganz am Anfang seiner Formelkarriere. Dieses Jahr stieg das Talent vom Kartsport in die Formel 4 auf.

Verschoor startet im nordeuropäischen Ableger der von der FIA eingeführten Formel-4-Kategorie. Kurios: Der junge Mann beeindruckte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei seinem Debütrennen so sehr, dass dieser ihn gleich unter Vertrag nahm. In dieser Hinsicht nähert sich der Motorsport immer mehr dem Fußballgeschäft an.

Bei Renndebüt überzeugt

Verschoor bekam die Gelegenheit, sich auf großer Bühne zu beweisen - und nutzte seine Chance. Als er mit der NEZ Formel 4 im Rahmenprogramm der Formel 1 in Russland startete, gewann Verschoor gleich das erste Rennen von der Pole Position. Auch im zweiten Lauf sah es gut aus, bis er beim Kampf um die Führung von einem Konkurrenten abgeschossen wurde.

"Wir sind glücklich, einen weiteren schnellen Niederländer unter Vertrag genommen zu haben", sagte Marko zur Neuverpflichtung. "Richard Verschoor ist ein junger Mann mit großem Potenzial." Verschoor selbst war ziemlich überrascht, als er die frohe Botschaft hörte. "Nach dem ersten Rennen in Sochi wurde ich zu einem Meeting in der Hospitality von Red Bull gebeten", sagte er. "Ich hatte aber nicht erwartet, dass Helmut Marko mich ins Red Bull Junior-Team einlädt."

Auftritte in Deutschland

Deutsche Fans können sich in dieser Saison ihr eigenes Bild vom niederländischen Youngster machen. Für das Team Motopark startet Verschoor bei einigen Rennen in der deutschen Formel 4. Die Truppe aus Oschersleben setzte in den vergangenen Jahren häufiger Piloten aus dem Junnior-Team von Red Bull ein, darunter auch Max Verstappen.

"Ich gebe alles, um Helmut Marko zu zeigen, dass ich sein Vertrauen verdiene", sagte Verschoor. "Das ist eine riesige Ehre. Nach dem letzten Rennen in Sochi hätte ich niemals daran gedacht." Neben Verschoor zählen aktuell Pierre Gasly (GP2), Niko Kari, Sergio Sette Camara (beide Formel 3 EM) und Luis Leeds (Britische Formel 4) zum Juniorenkader von Red Bull.