Mit Max Verstappen beginnt für Red Bull Racing beim Großen Preis von Spanien einen neue Ära. Der niederländische Shooting-Star wurde während der laufenden Saison auf Kosten von Daniil Kvyat von Toro Rosso befördert und tritt damit in die Fußstapfen vieler bekannter Namen. Verstappen ist der insgesamt neunte F1-Pilot in der Geschichte von Red Bull. Motorsport-Magazin.com erinnert an seine Vorgänger.

Mark Webber - 129 Rennen

Mark Webber feierte neun Siege für Red Bull, Foto: Sutton
Mark Webber feierte neun Siege für Red Bull, Foto: Sutton

Mark Webber ist bis heute der längst dienende Pilot von Red Bull Racing. Der Australier fuhr zwischen 2007 und 2013 für das britisch-österreichische Team und gewann in dieser Zeit neun Rennen. Keine sonderlich gute Beziehung pflegte Webber zu Sebastian Vettel, der 2009 sein Teamkollege wurde, was sich in einigen grenzwertigen Duellen äußerte. In Erinnerung blieben etwa die Kollision von Istanbul 2010 oder die Multi21-Affäre beim Malaysia GP 2013. Webber verließ die Formel 1 nach dem Ende der Saison 2013 und wandte sich mit Porsche auf der Langstrecke einer neuen Herausforderung zu.

Sebastian Vettel - 113 Rennen

Sebastian Vettel verabschiedete sich nach vier WM-Titeln von Red Bull, Foto: Red Bull Racing
Sebastian Vettel verabschiedete sich nach vier WM-Titeln von Red Bull, Foto: Red Bull Racing

Kein anderer Pilot prägte die Geschichte von Red Bull Racing so wie Sebastian Vettel. Der Heppenheimer bescherte dem Team den ersten Sieg, insgesamt gewann er 38 Rennen für die Bullen und krönte sich zwischen 2010 und 2013 vier Mal zum Weltmeister. Vettel stand in seiner Zeit bei Red Bull insgesamt 65 Mal auf dem Podium, ebenso eindrucksvoll ist die Zahl seiner 44 Pole Positions. 2014 verließ der Deutsche das Team und heuerte bei Ferrari an, womit er sich einen Kindheitstraum erfüllte und in die Fußstapfen seines großen Idols Michael Schumacher trat.

David Coulthard - 71 Rennen

David Coulthard bescherte Red Bull das erste Podium, Foto: Red Bull/GEPA
David Coulthard bescherte Red Bull das erste Podium, Foto: Red Bull/GEPA

Der Schotte war einer der Geburtshelfer von Red Bull in der Formel 1 und holte als Vierter beim Saisonauftakt 2005 in Australien die ersten Punkte des Teams. Ebenfalls zeichnete David Coulthard für Red Bulls erstes Podium verantwortlich - unvergessen ist der Auftritt des Schotten mit Superman-Cape in der Fürstenloge beim Monaco GP 2006. Coulthard beendete 2008 seine aktive Karriere, ist der Marke Red Bull bis heute aber weiter eng verbunden und sitzt zu Promotionzwecken regelmäßig im Cockpit eines RBR-Boliden.

Daniel Ricciardo - 42 Rennen

Daniel Ricciardo gewann für Red Bull das bisher letzte Rennen, Foto: Red Bull
Daniel Ricciardo gewann für Red Bull das bisher letzte Rennen, Foto: Red Bull

Daniel Ricciardo trat 2014 die Nachfolge seines australischen Landsmanns Mark Webber bei Red Bull an, nachdem er zuvor zwei Jahre bei Toro Rosso gelernt hatte, und ist Max Verstappens neuer Teamkollege. Bislang stehen für Ricciardo drei Siege zu Buche, die er allesamt in der Saison 2014 feierte, unter anderem beim Ardennen-Klassiker von Spa-Francorchamps. Während der Australier bereits auf allen drei Stufen des Podiums stand, wartet er noch auf seine erste Pole Position.

Christian Klien - 28 Rennen

Christian Klien war 2005 und 2006 für Red Bull am Start, Foto: Red Bull Racing
Christian Klien war 2005 und 2006 für Red Bull am Start, Foto: Red Bull Racing

Ein österreichischer Fahrer bei einem österreichischen Team - so begann 2005 die Geschichte von Red Bull Racing in der Formel 1. Christian Klien fuhr bereits 2004 für Jaguar in der Königsklasse und wurde im Zuge der Übernahme des Teams durch den Getränkehersteller weiterverpflichtet. Die Erfolge des Vorarlbergers hielten sich jedoch in überschaubaren Grenzen. Klien schaffte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen David Coulthard nie den Sprung auf das Podium und wurde 2006 nach 15 Saisonrennen durch Robert Doornbos ersetzt.

Daniil Kvyat - 21 Rennen

Daniil Kvyat muss zurück zu Toro Rosso, Foto: Sutton
Daniil Kvyat muss zurück zu Toro Rosso, Foto: Sutton

Kaum ein anderer Fahrer legte solch einen steilen Aufstieg wie Daniil Kvyat hin. 2014 wurde der Russe als Champion der GP3 direkt zu Toro Rosso in die Formel 1 befördert. Ein Jahr später ging der kometenhafte Aufstieg weiter und Kvyat wurde die Ehre zuteil, den zu Ferrari abgewanderten Sebastian Vettel bei Red Bull zu ersetzen. Richtig glücklich wurde der Russe bei den großen Bullen allerdings nie, obwohl zwei Mal den Sprung auf das Podium schaffte und 2015 das teaminterne Duell gegen Daniel Ricciardo für sich entschied. Eine Kollision mit Vettel in Sochi nahm Red Bull zum Anlass, Kvyat wieder zu degradieren und zu Toro Rosso zurückzuschicken, während Max Verstappen sein Cockpit zugesprochen bekam.

Vitantonio Liuzzi - 4 Rennen

Vitantonio Liuzzi ersetzte vier mal Christian Klien, Foto: Sutton
Vitantonio Liuzzi ersetzte vier mal Christian Klien, Foto: Sutton

Vitantonio Liuzzi durfte 2005 vier Rennen für Red Bull bestreiten, in denen er Christian Klien ersetzte. Bei seinem Debüt in San Marino erzielte der Italiener prompt einen Punkt, weitere Erfolgserlebnisse waren ihm danach jedoch nicht mehr beschieden. 2006 und 2007 durfte Liuzzi - mit sehr überschaubarem Erfolg - für Toro Rosso antreten, ehe sich seine Wege und jene des Red-Bull-Konzerns trennten. Zwischen 2009 und 2011 bestritt der Italiener noch 41 Rennen für Force India und HRT, bevor er der Formel 1 den Rücken kehren musste. Zuletzt war Liuzzi in der Formel E für das Team von Jarno Trulli am Start, das sich mittlerweile jedoch aus der Elektrorennserie zurückgezogen hat.

Robert Doornbos - 3 Rennen

Robert Doornbos brachte es auf drei Rennen für Red Bull, Foto: Sutton
Robert Doornbos brachte es auf drei Rennen für Red Bull, Foto: Sutton

Nach einem Jahr als Stammfahrer bei Minardi fand Robert Doornbos für die Saison 2006 zunächst kein Cockpit, ehe er von Christian Horner, seinem ehemaligen Teamchef in der Formel 3000, als Ersatzfahrer für Red Bull engagiert wurde. Die große Stunde des Niederländers schlug in den letzten drei Saisonrennen, als er anstelle von Christian Klien ins Einsatzcockpit steigen durfte. Punkte machte Doornbos allerdings nicht, als beste Platzierungen stehen zwei zwölfte Ränge zu Buche. Es waren Doornbos' letzte Einsätze in der Formel 1, der sich nach einem Gastspiel in der Indycar Series vom Motorsport zurückzog und mittlerweile eine Firma, die Sexspielzeug herstellt, betreibt.

Red Bulls Piloten in der Formel 1

FahrerJahreRennenPunkteSiegePodiumsPoles
Mark Webber2007 - 2013129978,594113
Sebastian Vettel2009 - 20141131577386544
David Coulthard2005 - 20087160-2-
Daniel Ricciardo2014 - 201642366310-
Christian Klien22005 - 20062811---
Daniil Kvyat2015 - 201621116-2-
Vitantonio Liuzzi200541---
Robert Doornbos20063----