Obwohl McLaren Honda bisher vor sämtlichen Kursen mit langen Geraden schwarzmalte, konnten Fernando Alonso und Jenson Button am vergangenen Wochenende in Sotschi Punkte einfahren. Doch nicht nur das: Auch bei den Topspeeds leisteten die Aggregate aus Japan der Konkurrenz jetzt echten Widerstand.

Am Ender der Start- und Zielgeraden, wo sich genau 132 Meter vor Kurve 2 die Geschwindigkeitsmessung befindet, kam Button mit 324,3 km/h dem Mercedes von Nico Rosberg - zumindest auf dem Papier - bedrohlich nahe. Der WM-Führende wurde mit 325,0 km/h gemessen. Sein Teamkollege Lewis Hamilton war mit 321,8 km/h sogar etwas langsamer als der McLaren Honda von Button.

Die Topspeeds beim Großen Preis von Russland 2016

PlatzFahrerTeamMotorGeschwindigkeit
1Sergio PerezForce IndiaMercedes334,0 km/h
2Kevin MagnussenRenaultRenault329,5 km/h
3Daniil KvyatRed BullRenault329,3 km/h
4Carlos SainzToro RossoFerrari325,4 km/h
5Daniel RicciardoRed BullRenault325,1 km/h
6Nico RosbergMercedesMercedes325,0 km/h
7Jenson ButtonMcLarenHonda324,3 km/h
8Kimi RäikkönenFerrariFerrari322,7 km/h
9Pascal WehrleinManor Mercedes322,0 km/h
10Lewis HamiltonMercedesMercedes321,8 km/h
11Jolyon PalmerRenaultRenault316,9 km/h
12Valtteri BottasWilliamsMercedes316,5 km/h
13Felipe MassaWilliamsMercedes312,7 km/h
14Romain GrosjeanHaasFerrari312,6 km/h
15Felipe NasrSauberFerrari306,3 km/h
16Esteban GutierrezHaasFerrari306,2 km/h
17Marcus EricssonSauberFerrari305,4 km/h
18Fernando AlonsoMcLarenHonda303,6 km/h
19Max VerstappenToro RossoFerrari301,3 km/h
20Sebastian VettelFerrariFerrari267,8 km/h
21Rio HaryantoManor Mercedes249,3 km/h
22Nico HülkenbergForce IndiaMercedes247,8 km/h

In Sachen Topspeeds sah Williams blass aus, Foto: Sutton
In Sachen Topspeeds sah Williams blass aus, Foto: Sutton

Williams trotz Mercedes-Power im Rückwärtsgang

Ganz anders sah es bei der Williams-Mannschaft aus. Im vergangenen Jahr toppten die Männer aus Grove auf dem Sochi Autodrom sogar die Werks-Mercedes bei den Topspeeds - dieses Jahr ging nichts. Und das, obwohl sich beispielsweise Bottas eine Zeit lang im Windschatten von Kimi Räikkönen aufhielt. Sowohl er als auch Teamkollege Felipe Massa fanden sich mit 316,5 respektive 312,7 km/h außerhalb der Top-10 wieder.

Sogar die beiden Werks-Renault waren schneller. Ein deutliches Zeichen dafür, dass bei Williams in Russland mit jeder Menge Anpressdruck gefahren wurde. An der reinen Motorleistung kann das Abschneiden kaum gelegen haben. Aber nicht nur die gelben Renner aus Enstone hatten die Nase vor Williams.

Zum Vergleich: Die Topspeeds beim Großen Preis von Russland 2015

FahrerTeamMotorTopspeed
Kimi RäikkönenFerrariFerrari343,1 km/h
Felipe MassaWilliamsMercedes333,6 km/h
Valtteri BottasWilliamsMercedes333,1 km/h
Sebastian VettelFerrariFerrari325,5 km/h
Max VerstappenToro RossoRenault319,2 km/h
Daniel RicciardoRed BullRenault315,2 km/h
Pastor MaldonadoLotusMercedes314,4 km/h
Daniil KvyatRed BullRenault314,1 km/h
Carlos Sainz Jr.Toro RossoRenault312,7 km/h
Sergio PerezForce IndiaMercedes311,8 km/h
Felipe NasrSauberFerrari311,4 km/h
Lewis HamiltonMercedesMercedes311,1 km/h
Fernando AlonsoMcLarenHonda310,5 km/h
Romain GrosjeanLotusMercedes308,2 km/h
Roberto MerhiManor MarussiaFerrari (2014)307,4 km/h
Nico RosbergMercedesMercedes305,6 km/h
Jenson ButtonMcLarenHonda303,9 km/h
Will StevensManor MarussiaFerrari (2014)299,5 km/h
Nico HülkenbergForce IndiaMercedes279,7 km/h
Marcus EricssonSauberFerrari247,6 km/h

Red Bull trotz Starkollision noch schnell

Kleines Geschenk zum 100. Grand Prix: Sergio Perez erzielte in Russland den höchsten Topspeed, Foto: Sutton
Kleines Geschenk zum 100. Grand Prix: Sergio Perez erzielte in Russland den höchsten Topspeed, Foto: Sutton

Auch die beim Rennstart havarierten Red Bull von Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat schafften den Sprung unter die ersten Zehn. Dementsprechend haben sich die Beschädigungen vom Start nicht auf die Aerodynamik auf der Geraden ausgewirkt. In den Kurven kann das zwar anders ausgesehen haben, vielleicht hatte Red Bull aber auch unabhängig aller Kollisionen und Zwischenfälle ganz einfach nicht die erwartete Renn-Pace.

Den absoluten Topspeed hatte in Russland aber trotzdem wieder, und wie sollte es auch anders sein, ein Auto mit Mercedes-Power. Sergio Perez wurde in seinem Force India mit 334,0 km/h gemessen.