Mercedes: Gemischte Gefühle in Brackley

Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Nico Rosberg P2 1:36.119P1 1:35.337P1 1:35.417
Lewis Hamilton P1 1:36.006P2 1:35.820P10 -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Motorprobleme bei Hamilton in Q3
  • Strafen: -
  • Nico Rosberg: "Ich fand im Q2 in einen super Rhythmus, stellte den Frontflügel im Q3 nur ein wenig herunter und dann war die Balance absolut perfekt"
  • Lewis Hamilton: "Ich weiß noch nicht, wo ich starten werde. Warten wir ab, wie sich das entwickelt"

Mercedes erlebte in gewisser Weise ein Déjà-vu. Nico Rosberg war das gesamte Wochenende stark und sicherte sich eine überlegene Pole Position für das vierte Rennen der Formel 1 2016 in Russland. Sein Teamkollege Lewis Hamilton hatte das gleiche Problem wie schon in China und verursachte dadurch Ratlosigkeit im Team. Immerhin schaffte es der Brite bis in den dritten Qualifikationsabschnitt, bevor er seinen Boliden stehen lassen musste und muss das Feld zumindest nicht von ganz hinten aufrollen.

Ferrari: Enttäuschung bei der Scuderia

Vettel muss nach einem Getriebewechsel von Platz sieben starten, Foto: Sutton
Vettel muss nach einem Getriebewechsel von Platz sieben starten, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Kimi Räikkönen P4 1:36.976P4 1:36.741P4 1:36.663
Sebastian Vettel P3 1:36.555P3 1:36.623P2 1:36.123
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: +5 Startplätze für Vettel (Getriebewechsel)
  • Kimi Räikkönen: "Ich hatte die ganze Zeit Probleme eine gute Runde zusammen zu bekommen"
  • Sebastian Vettel: "Das Auto ist gut, daher bin ich zuversichtlich für das Rennen"

Auch für Ferrari verlief die Qualifikation zum Russland GP nicht nach Plan. Nach dem Problem bei Lewis Hamilton hatte die Scuderia mit dem zweiten Startplatz durch Kimi Räikkönen gerechnet, da bei Sebastian Vettel die fünf Strafplätze für den Getriebewechsel bereits feststanden. Umso enttäuschender war dann der vierte Platz, der durch die Rückversetzung des Deutschen zum dritten Startplatz für Räikkönen wird. Dabei sah im Q1 und Q2 alles danach aus, als wäre Ferrari weit genug vor den Verfolgern.

Williams: Startplatz zwei für Bottas

Bottas startet aus Reihe eins, Foto: Sutton
Bottas startet aus Reihe eins, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Valtteri Bottas P5 1:37.746P5 1:37.140P3 1:36.536
Felipe Massa P6 1:37.753P6 1:37.230P5 1:37.016
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Valtteri Bottas: "Es war das Maximum, das wir erreichen konnten"
  • Felipe Massa: "Es war eine gute Session, aber wir haben auch von den Strafen gegen Ferrari und Mercedes profitiert"

Williams war da, als die großen patzten. So kann man die Qualifikation aus Sicht des Teams aus Grove ziemlich gut beschreiben. Nachdem klar war, dass Lewis Hamilton und Sebastian Vettel keine Chance auf die erste Startreihe hatten, konnte Valtteri Bottas noch einmal kräftig im Q3 nachlegen und darf deshalb im Rennen aus der ersten Startreihe losfahren. Felipe Massa konnte diese Steigerung nicht nachmachen, komplettierte mit dem vierten Startplatz aber eine starke Teamleistung, die Williams zumindest in der Qualifikation als dritte Kraft darstehen lässt.

Red Bull: Keine Chance auf Startreihe eins

Ricciardo erwartet im Rennen gegen Williams zu kämpfen, Foto: Sutton
Ricciardo erwartet im Rennen gegen Williams zu kämpfen, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Daniel Ricciardo P10 1:38.091P9 1:37.569P6 1:37.125
Daniil Kvyat P12 1:38.265P10 1:37.606P8 1:37.459
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Daniel Ricciardo: "Auf dieser Strecke ist es schwierig eine perfekte Runde hinzubekommen"
  • Daniil Kvyat: "Ich musste mit etwas zu kalten Reifen in meine schnelle Runde"

Red Bull hatte gehofft, in Sochi den Schwung vom China GP mitnehmen zu können. In den Trainings sah auch alles danach aus, als wären Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat im drittstärksten Auto unterwegs, doch in der Qualifikation mussten sich die Red-Bull-Piloten auch noch den beiden Williams geschlagen geben. Im zweiten Qualifikationsabschnitt wäre Kvyat sogar beinahe ausgeschieden, konnte sich in der letzten Sekunde aber noch auf den zehnten Rang schieben.

Force India: Hülkenberg kämpft mit dem Auto

Hülkenberg fehlte auf Perez eine halbe Sekunde, Foto: Sutton
Hülkenberg fehlte auf Perez eine halbe Sekunde, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Sergio Perez P9 1:38.006P7 1:37.282P7 1:37.212
Nico Hülkenberg P15 1:38.562P13 1:37.771- -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sergio Perez: "Ich bin mit unserer Leistung zufrieden und meine letzte Runde war fantastisch"
  • Nico Hülkenberg: "Im Auto habe ich mich dieses Wochenende nicht wohl gefühlt"

Erst musste Nico Hülkenberg das Auto im ersten Training an Alfonso Celis Jr. abtreten, dann fand er in den weiteren Sessions nicht die Balance, die ihn an seinen Teamkollegen heranbrachte. So fehlten dem deutschen F1-Piloten dann in der Qualifikation in jedem Abschnitt fünf Zehntelsekunden auf Sergio Perez. Während Perez dann in Q3 einzog, war für Hülkenberg mit Platz 13 nach dem zweiten Abschnitt Schluss.

Toro Rosso: Zufriedenheit nach starker Qualifikation

Sainz verpasste den Sprung in Q3, Foto: Sutton
Sainz verpasste den Sprung in Q3, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Max Verstappen P11 1:38.123P8 1:37.510P9 1:37.583
Carlos Sainz Jr. P7 1:37.784P11 1:37.652- -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Carlos Sainz Jr.: "Ich bin enttäuscht, es nicht in Q3 geschafft zu haben"
  • Max Verstappen: "Nach einem schwierigen Tag bin ich sehr zufrieden mit meiner Startposition"

Der Freitag in Sochi begann für Toro Rosso ernüchternd. Das Team fand unter den Bedingungen einfach keine Balance und hatte daher über Nacht einiges an Arbeit vor sich. Diese haben sie hervorragend erledigt und so konnte Max Verstappen sogar ins Q3 einziehen, wo er knapp den achten Startplatz verpasste. Carlos Sainz Jr. fehlte zuvor im zweiten Abschnitt nicht einmal eine Zehntelsekunde, um auch in die Top-Ten vorzustoßen. Daher ist das Team zuversichtlich, im Rennen einige Punkte mitnehmen zu können.

McLaren: Zehntelsekunde fehlt zum Q3-Einzug

Button war in Russland der schnellere McLaren-Pilot, Foto: Sutton
Button war in Russland der schnellere McLaren-Pilot, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Jenson Button P13 1:38.332P12 1:37.701- -
Fernando Alonso P8 1:37.971P14 1:37.807- -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Fernando Alonso: "Im Q2 war es am Ende sehr eng und wir waren knapp zu langsam"
  • Jenson Button: "Das Rennen wird für uns nicht einfach. Wir werden versuchen uns aus Problemen herauszuhalten"

Zum Einen ist McLaren nach der Qualifikation optimistisch, denn die Rundenzeiten waren konkurrenzfähig. Zum Anderen ärgert sich McLaren, denn zum Einzug in den letzten Qualifikationsabschnitt fehlte Jenson Button nur eine Zehntelsekunde. Fernando Alonso hätte seine Runde aus dem Q1 sogar nur geringfügig verbessern müssen, um in die Top-Ten zu kommen, musste sich am Ende jedoch mit Startplatz 14 zufrieden geben. Insgesamt zeigte das Team jedoch eine stärkere Leistung als bei letzten Rennen.

Haas F1: Keine Besserung in Russland-Quali

Grosjean kämpfte in Sochi mit dem Grip, Foto: Sutton
Grosjean kämpfte in Sochi mit dem Grip, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Romain Grosjean P14 1:38.383P15 1:38.055- -
Esteban Gutierrez P16 1:38.678P16 1:38.115- -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Romain Grosjean: "Es war ein schwieriges Wochenende, denn wir hatten Probleme mit dem Grip und dem Auto"
  • Esteban Gutierrez: "In der Qualifikation war es sehr schwer die Reifen auf Temperatur zu bekommen"

Auch in Sochi kommt Haas F1 nicht auf Touren. Nach einem starken Saisonauftakt fahren Romain Grosjean und Esteban Gutierrez auch in Russland wieder der Konkurrenz hinterher. Der Grund dafür ist so einfach wie ärgerlich. Die beiden Fahrer bekommen die Reifen einfach nicht ins Arbeitsfenster. Ohne echte strategische Möglichkeiten werden in Sochi bei einem normalen Rennverlauf keine Punkte drin sein.

Renault: Sauber und Manor hinter sich gelassen

Renault schied erneut im Q1 aus, Foto: Sutton
Renault schied erneut im Q1 aus, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Kevin Magnussen P17 1:38.914- -- -
Jolyon Palmer P18 1:39.009- -- -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Kevin Magnussen: "Es war keine optimale Runde von mir und wir hatten Probleme die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen"
  • Jolyon Palmer: "Unsere Rennpace ist besser als unsere Leistung in der Qualifikation, daher sollten wir uns nach vorne arbeiten können"

Renault kann beim Russland GP zumindest etwas aufatmen. In der Qualifikation ließen Kevin Magnussen und Jolyon Palmer die Sauber- und Manor-Piloten hinter sich und waren nah am Einzug in den zweiten Abschnitt. Das ist für das gebeutelte Werksteam zumindest ein kleiner Fortschritt. Für das Rennen erwartet das Team jedoch keine Wunder. Mehr als der Kampf im hinteren Mittelfeld wird nicht angepeilt.

Sauber: Kampf am Ende des Feldes

Ericsson startet von ganz hinten, Foto: Sutton
Ericsson startet von ganz hinten, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Felipe Nasr P19 1:39.018- -- -
Marcus Ericsson P22 1:39.519- -- -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Marcus Ericsson: "Eine wirklich enttäuschende Platzierung. Dabei hatte ich das Gefühl, dass wir im dritten freien Training einen kleinen Schritt vorwärts machten"
  • Felipe Nasr: "Was für mich zählt ist, dass ich im Auto an diesem Wochenende ein besseres Gefühl habe"

Für Sauber gibt es keine positiven Nachrichten. Stattdessen wird es für das Schweizer Team immer schwieriger. Beim Russland GP kam Marcus Ericsson nicht über den letzten Startplatz hinaus und auch Felipe Nasr konnte sich nicht weit vor den beiden Manor-Piloten einsortieren. Auch für das Rennen besteht wenig Hoffnung, dass sich an dieser Position etwas ändert. Das Ziel ist klar: bloß nicht Letzter werden.

Manor: Trotz Reifenproblemen Fortschritte sichtbar

Wehrlein konnte seinen Teamkollegen erneut hinter sich lassen, Foto: Sutton
Wehrlein konnte seinen Teamkollegen erneut hinter sich lassen, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Pascal Wehrlein P20 1:39.399- -- -
Rio Haryanto P21 1:39.463- -- -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Rio Haryanto: "Ich erwarte ein starkes Rennen von uns"
  • Pascal Wehrlein: "In der Qualifikation war es schwieriger die Reifen auf Temperatur zu bekommen"

Manor ist zwar in der Teamaufstellung ganz hinten, die letzte Startposition haben sie jedoch aus eigener Kraft an Sauber abgetreten. Obwohl Pascal Wehrlein und Rio Haryanto darüber klagen, die Reifen nicht auf optimale Temperatur zu bekommen, sind die Fortschritte klar ersichtlich. Fehlten früher noch mehrere Sekunden auf die direkte Konkurrenz, sind es jetzt nur noch wenige Zehntelsekunden.

Rundenprotokolle der Fahrer, Teams & Motorenhersteller

Valtteri Bottas hält auch am Samstag noch das Fleißkärtchen in der Hand. Allerdings ist der Vorsprung geschrumpft. Waren es am Samstag noch sieben Runden, so sind es nach dem Samstag noch zwei. Bei den Teams hat Red Bull durch viele Runden in der Qualifikation zu Mercedes aufgeschlossen. Die beiden Teams teilen sich mit 198 Umläufen die Führung bei den fleißigsten Teams. Die fast 1159 zurückgelegten Kilometer entsprechen knapp vier Renndistanzen.