Pascal Wehrlein schwebten nach dem Qualifying zum Großen Preis von Russland einige Fragzeichen über dem Kopf. Der Manor-Pilot ergatterte den 20. Startplatz und war mit dieser Ausbeute alles andere als zufrieden. "Ich hatte das Gefühl, dass es im Qualifying viel schlechter als im Training war, obwohl wir nichts am Auto geändert haben", klagte der Rookie über die mangelhafte Performance.

Pascal Wehrlein musste nach Q1 aussteigen, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein musste nach Q1 aussteigen, Foto: Sutton

Ausschlaggebend dafür, dass es nicht nach Wunsch lief, waren die Reifen. Diese in Sochi, wo der Asphalt ausgesprochen glatt ist, auf Temperatur und ins Arbeitsfenster zu bringen, ist ausgesprochen schwierig. "Die Reifen sollten für die erste Runde bereit sein, aber auf dieser Strecke scheint niemand das Maximum in der ersten Runde herauszuholen", betonte Wehrlein.

Wehrleins Achterbahnfahrt

Enttäuschend sei das Abschneiden vor allem deshalb gewesen, weil es im dritten Freien Training noch so ausgesehen habe, als könnte Manor mit Renault mithalten. "Selbst der Rückstand auf den zwölften Platz war klein", führte Wehrlein vor Augen. Letztlich reichte es aber gerade einmal dazu, seinen Teamkollegen Rio Haryanto sowie Sauber-Pilot Marcus Ericsson hinter sich zu halten. Eine enttäuschende Ausbeute.

"Das Problem ist, dass wir während des Wochenendes viele Aufs und Abs haben. Im Training waren wir zunächst weit weg und dann, ohne das Auto zu verbessern, konnten wir mit den anderen kämpfen. Dann beim nächsten Outing fühlt es sich an als hätte man ein anderes Auto", kommt sich Wehrlein momentan wie auf einer Achterbahnfahrt vor. "Einmal ist die Runde extrem schnell und man hat viel Grip, und das nächste Mal beim Rausfahren spürt man, dass der ganze Grip fehlt und man nur herumrutscht", erläuterte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Ein weiteres Problem neben der Reifenperformance war der Top-Speed. Während Haryanto im Qualifying der schnellste Mann auf der Strecke war, fehlten Wehrlein schon das gesamte Wochenende über einige Stundenkilometer auf seinen Stallgefährten. Über die Ursache rätselt man im Manor-Lager, denn dem Setup ist Unterschied nicht geschuldet.

Q2 für Manor realistisch

Nach einem guten Start will Wehrlein im Mittelfeld kämpfen, Foto: Sutton
Nach einem guten Start will Wehrlein im Mittelfeld kämpfen, Foto: Sutton

Davon, dass der 20. Startplatz für Manor nicht das Ende der Fahnenstange darstellt, ist Wehrlein jedenfalls überzeugt. In Bahrain wäre dem Deutschen als 16. fast der Einzug in Q2 gelungen. Im Laufe der Saison soll diese Hürde definitiv noch übersprungen werden, wenn es nach dem Jungspund geht. "Wir können es in diesem Jahr schaffen in Q2 zu kommen, aber dafür muss alles funktionieren", schätzt Wehrlein Manors Möglichkeiten realistisch ein.

Nun gilt es aber zunächst, in Sochi aus dem 20. Startplatz das Beste zu machen. Gelingen soll das mittels eines guten Starts - Wehrleins Paradedisziplin. In den drei bisherigen Saisonrennen machte der Rookie stattliche 15 Positionen in der ersten Runde gut. "Meine Reaktionszeit scheint sehr gut zu sein, dann versuche ich jegliche Kontakte mit anderen Autos zu verhindern", verrät er sein Geheimnis. "Bis jetzt hat es immer funktioniert, aber es kann auch Rennen geben, wo es nicht klappt."