Wenn ein Funkspruch den Tag des Kimi Räikkönen besser zusammenfasst als alles andere, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es kein besonders guter gewesen sein kann. Neuestes Beispiel: Das Freie Training zum Russland GP 2016. "Ich habe es versaut, ich fahre noch eine Extra-Runde", raunzt der Finne hörbar zerknirscht mitten in der zweiten Session in den Boxenfunk.

Später klingt das zivilisierter. "Ich habe keine einzige ordentliche Runde hingelegt, aber heute ist ja nur Training", sagt Räikkönen am Abend. Trotzdem: "Es war kein idealer Tag. Eher einer diese Tage, an denen du Probleme hast, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen und das Auto dahin zu kriegen, wo du es haben willst", poltert der Ferrari-Star.

Dabei liest sich das Ergebnis auf dem Papier noch recht gut: In beiden Sessions belegte Räikkönen Rang vier. Allerdings mit jeweils gut 1,2 Sekunden Rückstand auf die Mercedes-Bestzeiten und rund der Hälfte an Rückstand auf Teamkollege Sebastian Vettel.

Kimi Räikkönen war mit der Balance seines Ferrari SF16-H in Russland unzufrieden, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen war mit der Balance seines Ferrari SF16-H in Russland unzufrieden, Foto: Sutton

Räikkönen mit Setup-Problemen in Russland

Wie das beim 2016 wiedererstarkten Finnen zustande kommt? Räikkönen hat eine simple Erklärung. "Insgesamt denke ich, dass wir einfach noch am Setup arbeiten müssen, um es zu hinzubekommen, wie wir es haben möchten. Dann sollte alles okay sein. Ich bin aber sicher, dass wir uns morgen verbessern werden", schildert der Iceman.

Neben des Setups plagte Räikkönen in Russland auch ein DRS-Defekt, der in der ersten Session ordentlich Streckenzeit kostete. Teamkollege Vettel musste wegen eines Elektronik-Problems am Nachmittag lange Zeit zusehen. Zu wenig Zeit für Ferrari, den neuen Frontflügel und Motor auf Herz und Nieren zu testen?

Die neuen Teile stimmen Räikkönen optimistisch, Foto: Sutton
Die neuen Teile stimmen Räikkönen optimistisch, Foto: Sutton

Neue Ferrari-Teile ein Glücksgriff

Offenbar nicht. Was das angeht, äußert Räikkönen bereits ein klares Fazit - und das fällt ausgesprochen gut aus: "Wir haben einen neuen Motor und neue Teile am Auto, was bislang alles gut funktioniert. Wir würden kein neues Teil benutzen, wenn wir nicht erwarten würden, dass es gut ist."

Dass Räikkönen offenbar wichtige Informationen für Ferrari gesammelt hat, bestätigt auch Sebastian Vettel. "Ich glaube, die andere Seite der Box hat ihre Hausaufgaben gemacht - und was man so sieht, sollte alles gut sein", sagt der Deutsche.