Die ersten beiden Trainingssitzungen zum Großen Preis von Russland endeten mit einem vertrauten Bild - ein Mercedes-Pilot stand an der Spitze des Feldes. Nachdem im ersten Training Nico Rosberg die Bestzeit erzielt hatte, sicherte sich am Nachmittag Lewis Hamilton den Platz an der Sonne. Allerdings ohne wirkliche Gegenwehr, da Rosberg keine saubere Runde auf den superweichen Reifen zustande bekam.

"Aber davon abgesehen war es ein guter Tag", versicherte WM-Leader Rosberg. "Das Auto fühlte sich heute Vormittag auf einer schnellen Runde gut an und auch auf den längeren Runs am Nachmittag. Das ist sehr ermutigend", bilanzierte der Deutsche zufrieden, der in Russland bereits seinen vierten Saisonsieg feiern könnte.

Hamilton zeigte sich seinerseits erleichtert, nach seinem Horror-Rennen in China wieder im Cockpit Platz nehmen zu dürfen. "Die Pause fühlte sich recht lange an", gab der Brite zu. Wegen eines Bremsplattens musste Hamilton einen Longrun weniger als geplant absolvieren, doch das sei kein großes Problem gewesen, beruhigte der Mercedes-Pilot. "Ich denke, dass wir hier stark aussehen."

Hamilton leistete sich einen Ausrutscher, Foto: Sutton
Hamilton leistete sich einen Ausrutscher, Foto: Sutton

Ferrari einen Schritt näher dran?

Einig war man sich im Lager von Mercedes, dass ein harter Kampf mit Ferrari bevorsteht, wenngleich die reinen Zeiten darauf nicht unbedingt schließen lassen. Im ersten Training fehlte Sebastian Vettel als bestem Pilot der Scuderia rund eine Sekunde auf die Spitze, im zweiten Training noch immer sechs Zehntel.

"Wir müssen weiter hart arbeiten, wenn wir vor den Ferrari bleiben wollen. Es sieht so aus, als ob sie an diesem Wochenende einen Schritt näher dran zu sein scheinen", warnte Hamilton, der mit dem Setup für das Qualifying noch nicht gänzlich zufrieden war. Ähnlich sah Technikchef Paddy Lowe die Sache. "Morgen wird es darum gehen, die beste Pace auf einer Runde aus dem Auto herauszuholen. Denn im Qualifying erwartet uns zweifelsohne ein sehr enges Duell mit Ferrari."

Mercedes und Ferrari ziehen Token

Wie Ferrari tritt auch Mercedes in Russland mit einem verbesserten Motor an. Während die Scuderia drei Token investierte, setzten die Silberpfeile deren zwei ein. Darüber hinaus kommt ein neues Motoröl von Petronas zum Einsatz. "Das Hauptaugenmerk unserer Arbeit lag deswegen heute darauf, sicherzustellen, dass dieses Paket für den Rest des Wochenendes korrekt funktioniert", so Lowe. "Das scheint der Fall zu sein."