36 Punkte sind eine Menge Holz. So groß ist nach drei Saisonrennen bereits der Rückstand von Lewis Hamilton auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg, der 2016 bislang stets als Sieger abgewinkt wurde und damit auf dem besten Wege scheint, endlich den heiß ersehnten WM-Titel einzufahren. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, was nicht zuletzt am Rekordkalender mit 21 Rennen liegt. Das ist auch Hamilton bewusst, der im Vorfeld des Russland GP zur Sicherheit aber trotzdem schon einmal nachgerechnet hat.

"Es gibt noch 18 Rennen und es sind durchschnittlich zwei Punkte aufzuholen, das ist nicht unmöglich", glaubt Hamilton nach wie vor an seinen dritten Titel in Folge mit Mercedes. Aufholjagden sind für den Briten schließlich nichts Neues, vor zwei Jahren machte er binnen weniger Rennen ein Defizit von 29 Punkten wett und krönte sich schlussendlich überlegen zum Champion.

Saisonübergreifend hält Rosberg bereits bei sechs Triumphen en suite, trotzdem geht Hamilton nicht so weit zu behaupten, dass ein Überflügeln seines Teamkollegen nach dessen Traumstart in die Saison die größte Herausforderung seiner Karriere wäre. "Es ist eine davon, aber ich fahre seit 23 Jahren Rennen und da gab es viele Herausforderungen", schwächt der Brite ab.

Guter Start als Schlüssel in Russland

An Russland hat Hamilton grundsätzlich gute Erinnerungen, immerhin konnte er die beiden bisherigen Rennen auf dem Sochi Autodrom für sich entscheiden - das letzte erst im vergangenen Hebst. Damit der Hattrick gelingt, bedarf es allerdings endlich eines guten Starts, was Hamilton in den ersten drei Saisonrennen nicht vergönnt gewesen war. Der Mercedes-Pilot beendete noch keine erste Runde besser als in sechster Position liegend - zu wenig, um zu gewinnen.

Lewis Hamiltons Starts 2016:

Grand Prix Startplatz Platzierung nach 1. Runde
Australien GP1.6.
Bahrain GP1.7.
China GP22.21.

Während Hamilton in Australien und Bahrain beim Erlöschen der Ampeln von der Pole Position schlecht wegkam, musste er in China nach dem Verpassen des Qualifyings aus der letzten Reihe starten. "Beim letzten Rennen hatte ich den besten Start des gesamten Feldes", hielt er fest, dass die Probleme der ersten beiden Saisonrennen behoben wurden.

Der Weg zur ersten Kurve ist in Sochi weit, Foto: Sutton
Der Weg zur ersten Kurve ist in Sochi weit, Foto: Sutton

Glück brachte Hamilton der gute Auftakt in Shanghai dennoch nicht, in der ersten Kurve wurde er in eine Kollision verwickelt, bei der sein Unterboden nachhaltig beschädigt wurde. Am Ende des Rennens stand somit nur der magere siebte Platz zu Buche.

Dass auch in Russland ein guter Start hilfreich wäre, liegt angesichts des langen Weges bis zur ersten Kurve - 844 Meter sind es von der Pole Position bis zum Scheitelpunkt - auf der Hand. "Man kann leicht durchgereicht werden", ist sich Hamilton bewusst, der sich schlicht und ergreifend ein sauberes Rennwochenende wünscht. Schließlich gilt es, das Punktepolster seines Teamkollegen zu reduzieren. Zwei Zähler wettzumachen würden statistisch gesehen ja schon reichen.