In Spielberg wird wieder einmal gebaggert. Momentan finden auf dem Red Bull Ring Umbauarbeiten statt, im Zuge derer die 2010 wiedereröffnete Strecke verlängert wird. Ziel ist es offenbar, ehemalige Passagen des alten Österreichrings wiederzubeleben, auf dem die Formel 1 bis 1987 fuhr, ehe die Königsklasse der Obersteiermark nach zwei Startunfällen aus Sicherheitsgründen vorerst den Rücken kehrte.

1970 fand der erste Österreich GP in Spielberg statt, Foto: Sutton
1970 fand der erste Österreich GP in Spielberg statt, Foto: Sutton

Als Hauptkritikpunkt der Piloten galt stets die geringe Länge des Kurses. War der Österreichring noch 5,9 Kilometer lang, misst die modernisierte Strecke nur noch 4,3 Kilometer. Nach Monaco, Mexiko und Brasilien ist der Red Bull Ring somit die kürzeste Strecke im aktuellen F1-Kalender. Ähnliches gilt für die MotoGP, die in diesem Jahr ein Comeback in Spielberg feiert. Nicht zuletzt deshalb verwirklicht Red Bull nun bestehende Pläne, alte Streckenteile zu renovieren und für den Rennbetrieb tauglich zu machen, um die Anlage attraktiver zu gestalten.

"Gegenwärtig finden verschiedenste Instandhaltungsarbeiten für die in kürze startende Motorsportsaison 2016 statt. Inhalt dieser Arbeiten sind im Wesentlichen zeitgemäß erforderliche sicherheitstechnische Anpassungen für die anstehenden Veranstaltungen sowie Vorleistungen für spätere, in der aktuellen Genehmigung beinhaltete, Ausbaustufen des Gesamtprojektes. Die genehmigte Rennstrecke des Red Bull Rings wird sich dadurch nicht verändern", teilte das Projekt Spielberg auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com mit.

Fotos zeigen Ausmaß des Umbaus

Das genaue Ausmaß der Umbauarbeiten ist vorerst ebenso unklar wie der Zeitpunkt, ab dem die reaktivieren Passagen befahren werden können. Fotos, die auf der Facebook-Seite von Motorsport Spielberg veröffentlicht wurden, zeigen jedenfalls, dass derzeit offenkundig die alte Variante des ersten Streckenabschnitts wiederhergestellt wird.

Der Österreichring war bis 1987 in Betrieb, Foto: Sutton
Der Österreichring war bis 1987 in Betrieb, Foto: Sutton

Die Strecke auf dem alten Österreichring führte einst anstelle der aktuellen ersten Kurve weiter geradeaus, beschrieb nach einer Schikane einen weiten Rechtsbogen und mündete dann an der heute als Remus-Kurve benannten Stelle wieder zurück in die momentane Kursführung. Ursprünglich existierte die Schikane nicht, wurde jedoch 1977 nach dem tödlichen Unfall von Mark Donohue errichtet, um die Strecke zu entschärfen.

Fest steht, dass weder die Formel 1 noch die MotoGP in diesem Jahr die neuen Streckenabschnitte nutzen werden, sondern die herkömmliche 4,3 Kilometer lange Variante befahren wird. Neben den beiden populären Rennserien gastieren 2016 unter anderem auch die DTM, das ADAC GT Masters und die ELMS in Spielberg. Eine längere Kursführung könnte womöglich dazu beitragen, auch die WEC anzulocken.