Es ist der Albtraum eines jeden Rennfahrers - Ausfallen, noch bevor der Start erfolgt ist. Genau so erging es Sebastian Vettel beim Großen Preis von Bahrain. Der Heppenheimer musste seinen Ferrari nach der Hälfte der Einführungsrunde mit rauchendem Motor am Streckenrand abstellen und tatenlos zusehen, wie seine Kollegen ins Rennen gingen. "Man bereitet sich aufs Rennen vor und wenn man dann gar nicht startet, ist es schon blöd", war Vettel verärgert.

Mit diesem Schicksal befindet sich der Heppenheimer allerdings in prominenter Gesellschaft, denn er ist beileibe nicht der erste Pilot, der schon vor dem Erlöschen der Ampeln die Segel streichen musste. Beim Großen Preis von Frankreich 1996 wäre Michael Schumacher eigentlich von der Pole Position ins Rennen gegangen, doch dazu sollte es nicht kommen. In der Einführungsrunde ging plötzlich der Motor des damals noch zweifachen Weltmeisters hoch und er musste seinen Ferrari abstellen.

Somit bot sich in der Startaufstellung von Magny Cours ein ungewöhnliches Bild - der erste Platz blieb leer. Dies machte sich Damon Hill, der im Qualifying die zweitschnellste Zeit hinter Schumacher gefahren war, zunutze und gewann das Rennen überlegen. Für den Briten in Diensten von Williams bedeutete der Erfolg in Frankreich einen weiteren Schritt zu seinem späteren Weltmeistertitel.

Australien fordert viele Technik-Opfer

Für Kevin Magnussen war 2015 ein Sprung aus dem Auto der letzte Ausweg, Foto: Sutton
Für Kevin Magnussen war 2015 ein Sprung aus dem Auto der letzte Ausweg, Foto: Sutton

Vettel ist auch nicht der erste Fahrer in diesem Jahr, der schon vor dem Start scheitert. Beim Saisonauftakt in Australien blieb Red-Bull-Pilot Daniil Kvyat in der Startaufstellung stehen und konnte nicht am Rennen teilnehmen. Besonders kurios: Auch schon im vergangenen Jahr war der Russe in Melbourne auf dem Weg zum Start mit einem technischen Defekt liegen geblieben und musste den ersten Saisonlauf aus der Zuschauerrolle verfolgen.

Ebenfalls 2015 in Australien schaffte es Kevin Magnussen nicht in die Startaufstellung. Der heutige Renault-Pilot ersetzte damals Fernando Alonso bei McLaren, der sich bei den Testfahrten vor der Saison verletzt hatte. Weil auch die beiden Manor-Piloten nicht am Rennen teilnahmen und Valtteri Bottas nach einem Crash im Qualifying keine Freigabe von den Ärzten bekam, starteten nur 15 Autos ins Rennen. Es handelte sich damals um das kleinste Starterfeld seit dem Skandal-Rennen 2005 in Indianapolis, das wegen Reifenproblemen nur sechs Autos in Angriff nahmen.