Für Sebastian Vettel war der Große Preis von Bahrain schon vorbei, bevor er überhaupt begonnen hatte. In der Einführungsrunde stieg Rauch aus dem Heck seines Ferraris auf, weshalb der Heppenheimer den Wagen am Streckenrand abstellen musste. Eigentlich wäre Vettel von der dritten Position ins Rennen gegangen.

Vettel verfolgte den Start aus ungewohnter Position, Foto: Sutton
Vettel verfolgte den Start aus ungewohnter Position, Foto: Sutton

"Ich hatte Leistungsverlust und habe gesehen, dass ziemlich viel Rauch aus meinem Heck aufgestiegen ist. Das war's dann", schilderte Vettel in einer ersten Reaktion, ohne noch nähere Gründe zum Aus nennen zu können. Angekündigt habe sich der Defekt nicht.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sprach nach dem Rennen davon, dass womöglich ein Ventil oder ein Teil der Einspritzung kaputt gegangen sei, für ein definitives Urteil müsse man jedoch die genauen Untersuchungen abwarten. Ob diese Art von Defekt schon einmal zuvor, etwa im Rahmen der Testfahrten, aufgetreten sei, wollte der Italiener nicht beantworten. "Selbst wenn wir dieses Problem schon einmal gehabt hätten, würde ich es ihnen nicht sagen", wich Arrivabene aus.

Dass der Ausfall mit der Art und Weise, wie er die Einführungsrunde absolvierte, zu tun hatte, glaubt Vettel nicht. "Der Start in die Formationsrunde war gut", meinte der Deutsche, der den Rennauftakt somit nur aus der Zuschauerrolle verfolgen konnte. "Man bereitet sich aufs Rennen vor, und wenn man dann gar nicht startet, ist es schon blöd", kommentierte er bitter.

Motor macht Ferrari Sorgen

Ferrari hatte bereits beim Saisonauftakt in Australien Probleme mit dem Motor gehabt. Kimi Räikkönen schied mit einem defekten Turbolader aus und wurde für das Rennen in Bahrain mit neuen Power-Unit-Teilen ausgerüstet. "Wir haben das Problem, das Kimi in Australien hatte, gelöst. Ich glaube nicht, dass es dasselbe ist", meinte Vettel.

Kimi Räikkönen musste in Australien aufgeben, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen musste in Australien aufgeben, Foto: Sutton

Im Lager der Scuderia sorgte der zweite motorbedingte Ausfall im zweiten Saisonrennen dennoch für Kopfschmerzen. "Wir haben uns sofort Sorgen wegen Kimi gemacht. Das macht man immer, wenn man ein Auto verliert", erklärte Chefingenieur Jock Clear. Am Ende war das Bangen grundlos, Räikkönen überquerte die Ziellinie als Zweiter.

Trotzdem beschäftigte den Finnen das Schicksal seines Teamkollegen Vettel. "Wir hatten ein paar Probleme ... ich hatte eins im vergangenen Rennen, Seb hatte hier etwas. Es ist nicht ideal, aber wir müssen eben noch ein bisschen daran arbeiten", sagte Räikkönen. "Du willst nie solche Ausfälle haben, es kostet einfach Punkte in der Fahrer- und Team-Wertung."

In besagter Team-Wertung liegt Ferrari bereits 50 Punkte hinter Mercedes zurück. Setzen sich die Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit auch in den nächsten Rennen fort, deutet viel auf einen weiteren überlegenen Konstrukteurs-Titel der Silberpfeile hin, die sich hinsichtlich technischer Defekte bisher keine Blöße geben.