Mercedes: Adieu, Konkurrenz!

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Lewis Hamilton P2 1:32.79924P2 1:31.24232
Nico Rosberg P1 1:32.29424P1 1:31.00138

  • Trainingsprogramm: Setup, Runs auf weichen und superweichen Reifen
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Lewis Hamilton: "Der Schlüssel zu unserer Arbeit war heute, die Reifen zu verstehen."
  • Nico Rosberg: "Wir waren sehr schnell auf einer Runde und auch auf längeren Runs."

Ganz bitter für die Konkurrenz: Silber scheint nach den Freitagstrainings weiter weg denn je. Nico Rosberg fuhr problemlose 64 Runden und markierte in beiden Trainings die jeweils klare Bestzeit. Und bringt damit seinen Teamkollegen Lewis Hamilton ordentlich ins Schwitzen. Der Brite kam auf insgesamt 56 Runden. Im ersten Freien Training trennten die Beiden eine satte halbe Sekunde, in der zweiten Trainingseinheit konnte der amtierende Weltmeister den Rückstand auf knapp zweieinhalb Zehntel verkürzen. Die Silberpfeil-Piloten fuhren in ihrer eigenen Liga. 1.834 Sekunden Rückstand hatte am Nachmittag der erste Verfolger, Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen.

Vettel: Kein runder Freitag, Foto: Sutton
Vettel: Kein runder Freitag, Foto: Sutton

Ferrari: Spritzende Trinkflaschen und lose Radmuttern

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Sebastian Vettel P11 1:35.07314P6 1:32.65026
Kimi Räikkönen P3 1:34.12816P5 1:32.45238

  • Trainingsprogramm: Setup, Runs auf Medium und weichen Reifen
  • Techn. Probleme: Problem mit Trinkflasche in FP1 und mit Radmutter hinten links in FP2 bei Vettel
  • Besonderheiten: Vettel stellt SF16-H nach Problemen in FP2 ab
  • Sebastian Vettel: "Wir müssen uns für morgen verbessern."
  • Kimi Räikkönen: "Der Tag war okay. Alles lief gut und wir haben mehr oder weniger alles nach Plan hinbekommen."

Schockmoment für die Scuderia: Sebastian Vettel wurde 15 Minuten vor Ende des zweiten Freien Trainings plötzlich langsamer und ließ seinen SF16-H ausrollen. Doch die Entwarnung folgte schnell. Es handelte sich um keinen technischen Defekt. Eine lose Radmutter am linken Hinterrad könnte der Grund sein, dass der Deutsche seinen Boliden abstellen musste.

Der Freitag an sich war demotivierend für Ferrari. Kimi Räikkönen war im ersten Freien Training zwar erster Silberpfeil-Jäger. Mit fast zwei Sekunden Rückstand schien aber Hopfen und Malz verloren. Der Finne betonte nach Dienstschluss, dass für ihn alles nach Plan verlaufen sei und man sich auf das eigene Programm konzentriert habe.

Williams: Neue Nase für morgen erwartet, Foto: Sutton
Williams: Neue Nase für morgen erwartet, Foto: Sutton

Williams: Warten auf die neue Nase

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Felipe Massa P10 1:35.00619P10 1:32.87336
Valtteri Bottas P12 1:35.17421P8 1:32.79239

  • Trainingsprogramm: Neuer Unterboden
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Felipe Massa: "Wir haben heute eine Menge Informationen gesammelt und werden jetzt versuchen, sie zu verstehen, um für morgen Verbesserungen vorzunehmen."
  • Valtteri Bottas: "Das Auto fühlte sich in der Abend-Trainingssession mit den niedrigeren Temperaturen besser an."

Die Williams-Piloten mussten sich noch ein wenig in Geduld üben. Für Samstag wird nämlich eine neue Nase erwartet. Einen neuen Unterboden gab es dafür heute schon für Felipe Massa und Valtteri Bottas. Ansonsten liefen die beiden Freien Trainings für Williams problemlos, aber auch akzentlos. Massa schaffte in beiden Sessions gerade noch den Sprung in die Top-10. Bottas wurde im ersten Training Zwölfter, im zweiten Achter. Der Rückstand auf McLaren-Fahrer Button auf Rang drei betrug eine knappe halbe Sekunde.

Red Bull im Soll, Foto: Sutton
Red Bull im Soll, Foto: Sutton

Red Bull: Aufwärtstrend hält an

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Daniel Ricciardo P4 1:34.46127P9 1:32.87023
Daniil Kvyat P5 1:34.54130P7 1:32.70334

  • Trainingsprogramm: Datensammlung
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Daniel Ricciardo: "Wir haben noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen, aber schauen wir einmal, wie es morgen läuft."
  • Daniil Kvyat: "Wir hoffen, dass wir diese Form halten können oder vielleicht sogar einige Schritte weiter gehen können."

Nach einem desaströsen Saisonstart ist Daniil Kvyat in Bahrain auf Wiedergutmachung aus. Den ersten Schritt hat er schon getan. Mit den Plätzen fünf und sieben platzierte er sich solide im Verfolgerfeld. Daniel Ricciardo wurde im ersten Freien Training Vierter, im zweiten reichte seine schnellste Zeit für Rang neun. Am Nachmittag verbremste sich der Australier in seiner ersten Runde und zerstörte damit den Reifensatz. Dadurch konnte er den geplanten Longrun nicht umsetzen und blieb am Ende des Tages 14 Runden hinter seinem Teamkollegen.

Haas: Schockmoment für Grosjean, Foto: Sutton
Haas: Schockmoment für Grosjean, Foto: Sutton

Haas: Grosjean vernichtet Frontflügel

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Romain Grosjean P9 1:35.00018P14 1:33.38423
Esteban Gutierrez P13 1:35.30919P12 1:33.12931

  • Trainingsprogramm: Datensammlung, Setup-Arbeiten
  • Techn. Probleme: Ölleck und Frontflügelschaden bei Grosjean in FP2
  • Besonderheiten: Ausritt von Grosjean nach Schaden am Frontflügel
  • Romain Grosjean: "Heute haben wir etwas über das Auto gelernt."
  • Esteban Gutierrez: "Ich bin happy , dass unsere Pace in Melbourne gut war und sie hier ebenso gut ist."

Es war der Schockmoment des Tages. Kurz vor Ende des zweiten Freien Trainings lösten sich Teile des Frontflügels am Boliden von Romain Grosjean. Doch der Franzose steuerte nicht gegen, sondern bremste runter. Damit konnte er schlimmeres vermeiden. Einen Einschlag gab es nicht. Sowohl Grosjean als auch sein Teamkollege Esteban Gutierrez fielen nicht besonders auf. Mit insgesamt 91 Runden waren die beiden Haas-Piloten die am wenigsten fleißigen im Feld.

Hülkenberg Kilometersammler Nummer eins, Foto: Sutton
Hülkenberg Kilometersammler Nummer eins, Foto: Sutton

Force India: Kilometerfresser Hülkenberg

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Nico Hülkenberg P6 1:34.60128P17 1:33.57037
Alfonso Celis (FP1)/Sergio Perez (FP2) P21 1:37.28723P15 1:33.40635

  • Trainingsprogramm: Neue Teile an der Vorderachse, Datensammlung, Aero-Programm,
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Celis kommt in FP1 von der Strecke ab
  • Nico Hülkenberg: "Es ist gut, besonders in der frühen Phase der Saison zwei Sessions ohne größere Probleme absolviert zu haben."
  • Sergio Perez: "Auch wenn es noch früh am Wochenende ist, bin ich von den Rundenzeiten nicht da, wo ich sein sollte."
  • Alfonso Celis: "Verglichen mit den Testfahrten gab es andere Dinge, auf die ich heute achten musste, aber ich bin zufrieden damit."

Alfonso Celis hatte heute seinen ersten Testeinsatz an einem Rennwochenende. Dementsprechend glücklich war der junge Mexikaner. Der Formel V8 3.5-Pilot hatte heute ein straffes Testprogramm zu absolvieren und konnte daher nur bedingt auf Zeitenjagd gehen. Überhaupt ging es heute für Force India darum, möglichst viele Kilometer zu sammeln. Nico Hülkenberg war mit seinen 65 Runden der fleißigste aller Piloten. Die neuen Teile an der Vorderachse gehörten schließlich einer ordentlichen Prüfung unterzogen.

Verstappen in den Top-4, Foto: Sutton
Verstappen in den Top-4, Foto: Sutton

Toro Rosso: Verstappen erneut bärenstark

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Carlos Sainz P7 1:34.79321P13 1:33.17736
Max Verstappen P8 1:34.86019P4 1:32.40631

  • Trainingsprogramm: Datensammlung
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Carlos Sainz: "Ich würde sagen, wir haben unsere Hausaufgaben heute erledigt und sehen gut aus für den Rest des Wochenendes."
  • Max Verstappen: "Wir hatten heute keine Probleme und haben eine Menge Zeit auf der Strecke verbracht."

Max Verstappen scheint sich wieder am Riemen gerissen zu haben. Nach seinen verbalen Ausrastern beim Australien Grand Prix und seinem Nachtreten gegen den Teamkollegen Carlos Sainz konzentrierte er sich auf das Wesentliche. Mit den Plätzen acht und vier zeigte er einmal mehr auf, wie bärenstark der neue Toro Rosso ist und zu was der Niederländer in der Lage ist. Sainz war im ersten Freien Training knapp schneller als Verstappen, im zweiten drehte der Niederländer den Spieß um.

Renault fleißig, aber zu langsam, Foto: Sutton
Renault fleißig, aber zu langsam, Foto: Sutton

Renault: Nasenkorrekturen

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Jolyon Palmer P20 1:36.93928P18 1:33.64035
Kevin Magnussen P15 1:35.49027P16 1:33.44734

  • Trainingsprogramm: Vergleichstest zwischen alter und neuer Nase
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Magnussen muss aus der Boxengasse starten
  • Jolyon Palmer: "Wir sind eine Menge Runden gefahren und es gibt eine Menge zu tun heute Nacht."
  • Kevin Magnussen: "Wir haben heute unser Programm durchgebracht, daher war der Tag heute ein guter."

Einem durchwachsenen Freitag setzte die Meldung, Kevin Magnussen müsse am Sonntag aus der Boxengasse starten, die Krone auf. Der Vorwurf der FIA lautete, der Däne sei nicht zum Wiegen gekommen, obwohl man ihn deutlich dazu aufgefordert habe. Doch am ernüchternden Endergebnis änderte das natürlich nichts. Magnussen und Teamkollege Jolyon Palmer nisteten sich im unteren Drittel des Zeitentableaus ein. Trostpflaster für das Renault-Team: Die Zuverlässigkeit scheint da zu sein.

Jenson Button der Mann des Tages, Foto: Sutton
Jenson Button der Mann des Tages, Foto: Sutton

McLaren: Button in den Top-3

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Jenson Button P14 1:35.44028P3 1:32.28132
Stoffel Vandoorne P18 1:36.39225P11 1:32.99930

  • Trainingsprogramm: Setup-Arbeit mit verschiedenen Tankfüllungen
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Vandoorne ersetzt Alonso
  • Jenson Button: "Heute war ein guter Tag. Wir waren in FP1 und FP2 konkurrenzfähig und es ist schön, ein Auto zu haben, dass sich gut anfühlt."
  • Stoffel Vandoorne: "Das wichtigste für uns war, heute viele Runden zu fahren. Wir haben eine Menge Boxenstopps und Starts geübt."

Das erste Rennwochenende nach dem furchtbaren Crash von Fernando Alonso in Melbourne und schon ist McLaren für die nächste Überraschung gut. Diesmal glücklicherweise keine negative. Jenson Button schaffte nämlich heute den Sprung unter die besten Drei und war damit Silberpfeil-Jäger Nummer eins. Mit knapp 1,2 Sekunden Rückstand war er damit sogar noch näher an der Spitzenzeit von Nico Rosberg als Kimi Räikkönen in der ersten Session. Alonso-Ersatz Stoffel Vandoorne zog sich in seinem ersten Freien Training als Einsatzpilot passabel aus der Affäre.

Sauber am Boden, Foto: Sutton
Sauber am Boden, Foto: Sutton

Sauber: Abstieg perfekt

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Marcus Ericsson P16 1:35.72830P20 1:34.22431
Felipe Nasr P19 1:36.71924P21 1:34.57734

  • Trainingsprogramm: Datensammlung, Rennvorbereitungen und Aerodynamik-Tests
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Marcus Ericsson: "Wir haben bezüglich Performance noch Raum für Verbesserungen."
  • Felipe Nasr: "Bezüglich unserer Rundenzeiten wartet immer noch viel Arbeit auf uns."

Der Abstieg ganz nach unten ist perfekt für Sauber. So bitter dies für den Traditions-Rennstall auch sein mag, aber jetzt kämpfen Marcus Ericsson und Felipe Nasr mit Manor um die letzten Plätze. Im zweiten Freien Training gelang beispielsweise Pascal Wehrlein ein Coup, als er sich als 19. vor beide Sauber-Piloten setzte. Zwar hat das Team den heutigen Tag dazu genutzt, ausgiebig Daten zu sammeln und sich auf das Rennen am Sonntag vorzubereiten. Doch die Alarmglocken, die in Hinwil schrillen, sind auch in München nicht zu überhören.

Wehrlein trumpft auf, Foto: Sutton
Wehrlein trumpft auf, Foto: Sutton

Manor: Starker Wehrlein

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Pascal Wehrlein P17 1:36.37126P19 1:33.95321
Rio Haryanto P22 1:37.71427P22 1:34.56233

  • Trainingsprogramm: Datensammlung
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Pascal Wehrlein: "Q2 wäre ein sehr guter Schritt, mit dem wir zufrieden sein könnten."
  • Rio Haryanto: "Wir haben den Tag mit einer viel besseren Balance abgeschlossen und ich bin zufrieden damit."

Pascal Wehrlein schaffte heute, wovon die Manor-Piloten vergangenes Jahr nur träumen konnten. Der Deutsche setzte sich im zweiten Freien Training vor beide Sauber und seinen Teamkollegen Rio Haryanto. Es deutet sich allmählich an, dass der Schritt in die Formel 1 für den 21-Jährigen der richtige gewesen ist. Und der Deutsche will noch mehr: Q2 ist nun das erklärte Ziel. Eine Bärenaufgabe, aber bei seinem Potenzial durchaus im Rahmen des Möglichen.

Rundenprotokolle der Fahrer, Teams & Motorenhersteller

Die Fleißkarte geht diesmal an Nico Hülkenberg. Mit 65 Umläufen in beiden Freien Trainings fuhr er eine Runde mehr als der zweitfleißigste Daniil Kvyat. Die Top-3 der fleißigsten Piloten vervollständigt Renault-Pilot Jolyon Palmer. Auch in der Teamwertung war Force India heute mit 127 Runden am meisten auf der Strecke unterwegs, gefolgt von den beiden Renault-Piloten mit 124 Runden und den Sauber-Fahrern mit 119 Runden.