Belastung für Reifen und Bremsen - Bahrain GP – Strecke: Hitze in der Nacht

Lewis Hamilton könnte der erste Fahrer werden, der in Bahrain drei Siege in Folge holt. Im Falle eines Sieges würde er zudem mit Fernando Alonso gleichziehen, der in Sakhir auch dreimal gewinnen konnte. Geändert hat sich der Kurs in diesem Jahr nicht, daher ist es überraschend, dass Mercedes die aggressivste Reifenwahl der Topteams getroffen hat.

• DRS-Zonen: Nach Kurve 10 und Kurve 15
• Keine Änderungen an der Strecke

Streckenname: Bahrain International Circuit

2004 wurde der Bahrain GP zum ersten Mal ausgetragen. Da der Kurs in der Wüste liegt, hatten die Fahrzeuge mit hohen Temperaturen und Sand zu kämpfen. Das bekamen im Premierenjahr Kimi Räikkönen und David Coulthard mit ihren McLaren zu spüren, denn ihnen platzten die Motoren und sie beide mussten das Rennen vorzeitig beenden.

Zum zehnjährigen Jubiläum ließen sich die Veranstalter etwas Besonderes einfallen. Es wurden keine Kosten gescheut, um das Rennen mit Hilfe von Flutlichtmasten als Nachtrennen austragen zu können. Seitdem findet das Rennen in Bahrain in den Abendstunden statt und sorgt dabei für eine spektakuläre Atmosphäre.

Zeitweise wurde die Strecke auch noch als Teststrecke benutzt, um dem schlechten Wetter in Europa zu entkommen. Für diese besser vergleichbaren Bedingungen nahmen Teams wie Ferrari, Toro Rosso, Toyota, BMW und Honda auch deutlich höhere Kosten in Kauf. 2014 fanden sogar die offiziellen Vorsaisontests in Bahrain statt.

Streckenverlauf: Hochgeschwindigkeitsritt durch die Wüste

Die Start/Ziel-Gerade in Bahrain ist extrem lang, doch es ist nicht die einzige Gerade. Gleich drei weitere längere Geraden sind auf der Strecke in Sakhir zu finden. Das bedeutet für die Fahrer harte Bremsmanöver, meist gefolgt von Kurvenkombinationen. Für die Piloten spielt dabei auch der Wind eine große Rolle. "Kurve 12 ist eine Herausforderung, denn sie geht voll, wenn der Wind passend steht, doch der kann sich schnell ändern und dann wird es schwieriger", erklärte Carlos Sainz Jr.

Für die Kurve 10 ist das Anbremsen besonders fordernd, da die Anbremszone durch Kurve 9 verläuft. "Da fährt man sich gerne einen Flat-Spot in den Reifen", sagte Max Verstappen. Zusätzlich bietet sich genau nach dieser Kurvenkombination die zweite gute Überholmöglichkeit durch die zweite DRS-Zone auf der Geraden.

Technik-Herausforderung: Enorme Bremsbelastung

In der Wüste werden besonders die Bremsen belastet. Durch die Hitze, die trotz der Startzeit in den Abendstunden gegeben ist, und den Sand müssen die Fahrer gegen Ende des Rennens darauf aufpassen, dass ihre Bremsscheiben nicht überhitzen. Doch nicht nur für die Bremsen könnten die Temperaturen in Wüstenstaat zum Verhängnis werden. Pirelli bringt in diesem Jahr noch eine weichere Mischung nach Bahrain, die sich auf der Hinterachse deutlich schneller abnutzen könnte, als den Fahrern lieb sein dürfte.

Bahrain International Circuit: Unvergessene Momente

Moment 1: 2006 eröffnete Bahrain die Saison und es gab einen interessanten Zweikampf zwischen Fernando Alonso und Michael Schumacher bis zum Schluss. Der Spanier überzog seinen zweiten Stint und brachte sich so vor den siebenfachen Weltmeister. Bis zur letzten Kurve ging der Kampf, den am Ende Alonso für sich entscheiden konnte.

Moment 2: 2011 war ein schwarzer Fleck in der Geschichte des Bahrain GP. Wegen vermehrter Unruhen wurde das Rennen in Sakhir abgesagt, da die Sicherheit von Fahrern und Teams nicht gewährleistet werden konnte. Im Jahr darauf fand das Rennen wieder statt, wenn auch unter großen Protesten.

Moment 3: 2008 gab es gleich einen Vierkampf an der Spitze. Felipe Massa, Robert Kubica, Kimi Räikkönen und Nick Heidfeld fuhren dem Feld davon und wurden am Ende von nur 8,5 Sekunden getrennt. Felipe Massa, der in den ersten zwei Rennen viel Pech hatte, konnte durch ein fehlerfreies Rennen mit einem Sieg unterstreiche, dass er es verdient hatte bei Ferrari zu fahren.

Bahrain GP: Die letzten Rennen