Die Formel-1-Saison 2016 ist erst ein Rennen alt, schon beginnt das große Wettrüsten. Gerade im dieses Jahr extrem eng gestaffelten Mittelfeld zählt jede Zehntelsekunde. Denn groß sind die Zeitabstände zwischen dem bunten Mix aus Red Bull, Toro Rosso, Force India, Williams und selbst Haas F1 nicht gerade.

Beim Saisonauftakt in Australien noch eher etwas hinterher: Force India, Ende der vergangenen Saison durchaus dritte Kraft in der Formel 1. "Ich glaube, dass Toro Rosso und Williams definitiv noch vor uns sind. Red Bull auch - sowieso", stellt Nico Hülkenberg im Vorfeld des Bahrain GP fest. Große Sorgen macht sich der Deutsche deshalb jedoch nicht.

Ja, man sei gerade vermutlich nur sechste oder gar siebte Kraft. Doch sei das Jahr noch jung. "Und es gibt bei uns gute Sachen in der Pipeline. Dieses Wochenende sind die ersten neuen Teile da. Wir haben ein paar Updates dabei. Sechster oder Siebter heißt deshalb nicht, dass wir auch am Ende des Jahres dort sind. Da kann man durch Dinge wie die Strategie oder clevere Sachen weiter nach vorne kommen", sagt Hülkenberg.

Neue Vorderachse Force Indias Trumpf im engen Mittelfeld

Damit spielt der Emmericher auf ein erstes Update seines Force India an: In Bahrain ist die Vorderachse des VJM09 neu, soll besser von der Luft durchströmt, so mehr Abtrieb generiert und entscheidende Zeit gewonnen werden. Wie viel? "Drei Sekunden", scherzt Hülkenberg zunächst auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Und ernsthaft? Ob nur eine halbe Zehntel oder eine Hausnummer im Bereich von zwei bis drei Zehnteln - konkret beziffern wolle er den Zeitgewinn noch nicht. Spüren werde er es am Lenkrad jedoch ganz sicher nicht, ergänzt Hülkenberg.

Bahrain sollte Force India besser liegen als Australien

Für Bahrain sieht er Force India ohnehin gerüstet. "Wir sollten hier gut aufgestellt sein. Diese Strecke liegt unserem Auto generell etwas besser. Es ist eine harmonischere Strecke, nicht so wellig wie Melbourne. Auf dem Papier sollte es hier also theoretisch ganz gut laufen", sagt Hülkenberg. "Hoffentlich wird es ein gutes Wochenende."

Die Nase des Force India VJM09, Foto: Sutton
Die Nase des Force India VJM09, Foto: Sutton

Besonderes Augenmerk müsse man auf die Bremsen legen. "Die sind hier unter einer sehr hohen Belastung, weil man oft von Highspeed stark herunter bremst. Sprit geht so, Melbourne ist da härter was den Spritverbrauch angeht. Ansonsten ist Bahrain so eine Strecke, auf der du einfach eine sehr gute Balance im Auto brauchst. Sonst hast du verloren", beschreibt Hülkenberg die Schlüssel für einen erfolgreichen Grand Prix.

Auch die weichen Reifen könnten bei einem Start auf der softesten Mischung zu einem Problem werden. "Das kann hier gut passieren", bestätigt Hülkenberg auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.