Lange Zeit sah es im ersten Renndrittel alles andere als nach einem guten deutschsprachigen Renntag aus. Denn bis auf Alex Wurz lag keiner der Deutschen in den Punkten. Doch dann kamen die ersten Boxenstopps und Wurz wurde zusammen mit dem Verlierer des Vormittags nach vorne gespült.

Der Tag der Deutschen

Dieser Verlierer des 2. Qualifyings hieß natürlich Michael Schumacher. Denn so enttäuschend sein Fehler im Qualifying war, so überragend fuhr der Serienweltmeister zur Rennmitte mit schwerem Wagen und unglaublich konstanten Reifen auf.

"Einerseits bin ich damit sehr zufrieden, andererseits ärgert mich das ein bisschen. Wenn ich an mein Missgeschick in der Qualifikation denke und was ohne diesen Fehler möglich gewesen wäre. Das kann sich jeder selbst ausrechnen", trauerte der Champion ein bisschen dem verpassten ersten Saisonsieg nach. "Aber immerhin bin ich Zweiter geworden. Es war insgesamt ein positives Rennen für uns."

Und obwohl Schumacher keine "Harakiri-Aktion" riskieren wollte, glaubte er manchmal schon daran, dass er Alonso überholen hätte können. "Es gab Bereiche, wo ich gedacht hätte, das es gereicht hätte, aber Alonso ist auch ein tolles Rennen gefahren. Er hat keine Fehler gemacht und deshalb hat und nicht ich gewonnen."

Seinen Fehler im Qualifying beschreibt der Weltmeister wie folgt: "Ich habe auf einer Bodenwelle mit voller Tankladung zu stark gebremst und dabei ein Rad blockiert. Das ist eine Erklärung, aber keine Entschuldigung. Es ist so schade, dass ich diesen Fehler gemacht habe. Ohne diesen Bock wäre es ein perfekter Tag für uns geworden. Trotzdem sind wir wieder voll im Titelrennen dabei."

Besser als nach Rennende erwartet verlief der Tag von Nick Heidfeld. Denn während sich Quick Nick noch darüber beklagte, dass er "am Start gleich einige Plätze" verloren hat und das Team deshalb "unbedingt die Starts verbessern" müsse, tagten bereits die Rennstewards, um über eine andere vom Mönchengladbacher angeprangerte Szene zu diskutieren: "Einen Platz habe ich an Ralf Schumacher in der Boxengasse verloren, wo ich sehr hart bremsen musste, weil Ralf ausscherte. Hätte ich nicht reagiert, hätte es gekracht."

Dies sahen die Stewards genauso, weshalb Ralf eine 25 Sekunden Zeitstrafe aufgebrummt bekam und somit seinen achten Rang und einen WM-Zähler an Nick Heidfeld verlor. An der Gesamtsituation bei Williams ändert dies aber nichts: "Wir wollen mehr, und dafür müssen wir schneller werden."

Bis zu seiner Strafe hatte Ralf seinen achten Rang noch als "gutes Resultat" auf einer für Toyota "schwierigen Strecke" angesehen. "Ich hatte abgesehen von der Balance keine echten Probleme und wir konnten den achten Platz erringen, da wir perfekte Boxenstopps hinlegten und Williams in der Box überholten. Deshalb geht ein großes Dankeschön an die Jungs in der Box!" Da heißt es wohl trotz des Einspruchs seitens des Teams vorerst: Zu früh gefreut!

Der Tag der Österreicher

Sehr viel besser verlief hingegen der erste Formel 1 Grand Prix von Alex Wurz seit dem Malaysia GP anno 2000. Entsprechend ist der Rückkehrer mit seinem Comeback "sehr zufrieden" sein. Schließlich erkämpfte er sich durch einen späten Boxenstopp Rang vier. "Ich fuhr ein taktisches Rennen, besonders vor dem ersten Boxenstopp als ich die Lücke zu Mark Webber und Takuma Sato schloss", beurteilte der Österreicher seinen Rennverlauf. "Ich hätte schneller sein können, aber ich steckte zu Rennbeginn im Verkehr fest, weswegen ich die Lücke zu Jenson Button nicht schließen konnte."

Für den zweiten Österreicher Patrick Friesacher war schon nach acht Runden wegen eines Kupplungsproblems Schluss. "Der Start war nicht schlecht", räumte Patrick ein. "Ich war mit der ersten Runde ziemlich glücklich, da ich vor Christijan blieb und mit Monteiro mithalten konnte. Aber danach fühlte es sich plötzlich so an, als ob etwas gebrochen ist. Das Auto fühlte sich aber ansonsten gut an. Dennoch benötigen wir mehr Downforce."