Das Qualifying zum Australien GP 2016 verkam zur Farce. Weder alle Teams, noch die Regie des offiziellen Weltbildes hatten das neue Qualifikations-Format verstanden. Somit kam es einerseits zu leicht chaotischen Szenen zu Beginn des Zeittrainings, andererseits zu langweiligen Ausscheidungsentscheidungen.

Speziell das letzte Qualifying-Segment verlief alles andere als spannend: Viele Piloten mussten schon frühzeitig Feierabend machen, weil sie keine Reifensätze mehr hatten oder die Zeit nicht mehr für einen weiteren Run reichte.

Nicht nur bei den Fans kam das neue Format nicht an, auch in der Formel 1 selbst war die Kritik daran groß. Deshalb kam es am Sonntag des Australien GPs zu einem unplanmäßigen Treffen aller Teamchefs samt ihren Sportdirektoren.

Alle Teams votierten in diesem Meeting einstimmig für eine Rückkehr zum alten System - und zwar schon ab dem nächsten Rennen in zwei Wochen in Bahrain. Eine Hybrid-Lösung mit Q1 und Q2 nach dem neuen System und einer Rückkehr zum alten Q3-Format wurde abgelehnt.

Die Rückkehr zum alten Qualifying-Format muss zuvor noch die verschiedenen Gremien durchlaufen. Zunächst die Strategiegruppe, anschließend die Formel-1-Kommission. Als letzte Instanz muss der Motorsportweltrat zustimmen. Diese Abstimmungen können aber allesamt elektronisch erfolgen, langwierige Treffen sind nicht nötig.

Dass in einem der Gremien Gegenstimmen aufkommen, ist eher unwahrscheinlich. Auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schlug sich unmittelbar nach der Qualifying-Premiere auf die Seite der Teams und empfand die Neuerung als Fehler. Von der FIA gibt es bisher noch keine offizielle Stellungnahme, doch es gilt als unwahrscheinlich, dass der Automobilweltverband der Rückkehr Steine in den Weg legen wird.

Motorsport-Magazin.com meint:
Ja, das neue Qualifying-Format war Müll. Und ja, man hätte sich auch im Vorfeld besser darauf vorbereiten müssen. Man hätte entweder bei den Testfahrten in Barcelona einen Probelauf durchführen müssen oder eine zusätzliche Sitzung an diesem Wochenende machen müssen. Dann hätten die Teams und vor allem die FOM bei den Grafiken Erfahrung gehabt.

Ja, das ist alles schief gelaufen, aber: Die Formel 1 hat eingesehen, dass es schlecht war. Die Formel 1 zieht daraus ihre Schlüsse und kehrt zum alten System zurück. Man muss es positiv sehen, dass etwas ausprobiert wird, nicht dass etwas schiefgelaufen ist. Auch wenn die Art und Weise des ganzen sicherlich verbesserungsfähig ist.