Regen, ein paar Zwischenfälle und wieder Regen. So startete die Formel 1 am Freitag mit den ersten beiden Freien Trainings der Saison 2016 ins neue Rennjahr. Ausgerechnet Nico Rosberg, der sich dieses Jahr den WM-Titel zum Ziel gesetzt hat, erlebte dann den ersten Unfall der neuen F1-Saison. Sein Silberpfeil-Teamkollege Lewis Hamilton schnappte sich die Bestzeit.

Die Platzierungen: Wie im 1. Training fuhr auch in der zweiten Session Mercedes-Star Lewis Hamilton an die Spitze der Zeitenlisten. Wirklich bedeutsam ist diese angesichts der Wetterverhältnisse allerdings nicht. Dennoch konnte Nico Hülkenberg mit der zweitbesten Zeit ein Ausrufezeichen setzen. Kimi Räikkönen, Daniel Ricciardo, Carlos Sainz und Fernando Alonso rundeten die Top-6 ab.

Die Zwischenfälle: Der erste Mauerkuss der Saison gebührte Nico Rosberg. Der Mercedes-Pilot verlor im Regen die Kontrolle, schlug an der Mauer an und zerstörte dabei seinen Frontflügel. Ärgerlich: Im Gegensatz zum ersten Training war er mit dem neuen Flügel unterwegs, von dem es noch nicht so viele Exemplare gibt. Da der Weg zurück an die Box zu lang war, musste er seinen Silberpfeil am Streckenrand abstellen, um nicht noch mehr Schaden anzurichten.

"Wir haben eineinhalb Minuten vorher noch diskutiert, dass es für Nico zu nass ist und es besser wäre, ihn reinzuholen. Das ist ärgerlich", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Rosberg kam im 1. Training nicht viel zum Fahren, das wollte das Team nachholen. "Aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Die FIA hat interveniert und gesagt er soll parken."

Während der Bergungsarbeiten kam zum ersten Mal das virtuelle Safety Car in einem Freien Training zum Einsatz. Das ist seit dieser Saison vom Reglement erlaubt, um mehr Sicherheit zu bieten, gleichzeitig aber keine langen Unterbrechungen zu haben.

Das 1. Training: Die neue Saison begann in Down Under mit viel Kälte und Regen. Das 1. Training des Jahres begann auf nasser Fahrbahn, die zwischenzeitlich zwar abtrocknete und den Einsatz von Slicks ermöglichte, dann aber wieder von kurzen Schauern gewässert wurde. Die Zeiten waren somit aussagelos. Die Bestzeit sicherte sich standesgemäß der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes.

Das Wetter: Nass, kalt und windig - das Wetter präsentierte sich in der zweiten Session unverändert zum ersten Training der Saison einige Stunden zuvor. Der starke Regen sorgte für das lange Warten auf bessere Bedingungen. Bis dahin waren Enten und diverse andere Vogelarten die einzigen auf der Strecke.

Die Neuerungen: Der erste Formel-1-Freitag des neuen Haas Teams stand demnach unter keinem guten Stern. Auch die drei Rookies Jolyon Palmer, Rio Haryanto und Pascal Wehrlein mussten mit den schwierigen Bedingungen klar kommen und im Zweifel die Autos lieber in der trockenen (und vor Unfällen sicheren) Box parken. Ebenfalls neu in diesem Jahr sind die Reifenregeln. Jeder Fahrer darf 10 seiner 13 Sätze frei wählen - auch anders zum Teamkollegen. Unsere Übersicht zeigt, wie sich die Fahrer für Melbourne entschieden haben:

Die Analyse: Acht Testtage in Barcelona, zwei Trainings in Melbourne und trotzdem kein bisschen schlauer. Auch nach dem ersten Tag der neuen Saison beim Großen Preis von Australien wissen wir immer noch nicht, wie die Hackordnung in diesem Jahr tatsächlich aussieht. Für das erste Qualifying im neuen KO-Format verspricht das zusätzliche Spannung. Überraschungen nicht ausgeschlossen.