Für die beiden Toro-Rosso-Piloten Max Verstappen und Carlos Sainz Jr. wird es in diesem Jahr ernst. Oder zumindest ernster als im letzten Jahr. Mit einem Jahr Erfahrung im Gepäck ist nach einer beeindruckenden Debüt-Saison der beiden Fahrer einiges von ihnen zu erwarten. Allerdings bringt genau diese Erwartungshaltung auch einiges an Druck für die beiden jungen F1-Piloten mit sich.

Doch bei Toro Rosso sind sie immerhin im richtigen Team, um zu lernen, wie sie mit dem Druck umzugehen haben. Immerhin hat Red Bulls Jugendschmiede mit Sebastian Vettel immerhin einen vierfachen Weltmeister hervorgebracht. Wenn das Auto mitspielt und sich Sainz und Verstappen keine gröberen Fehler erlauben, sollte das angestrebte Ziel problemlos zu erreichen sein.

Im STR11 arbeitet jetzt eine Ferrari-Power-Unit, Foto: Sutton
Im STR11 arbeitet jetzt eine Ferrari-Power-Unit, Foto: Sutton

Das Team: Kontinuität als Erfolgsgarant

Neu im Team:

  • Ferrari als Motorlieferant

Nicht mehr im Team:

  • Renault als Motorlieferant

Bei Toro Rosso wird in diesem Jahr Kontinuität groß geschrieben. Das wichtige Personal ist in allen Positionen identisch zum Vorjahr. Mit mehr Erfahrung soll es in diesem Jahr noch besser laufen. Nur ein einziger Punkt ist bei den wichtigen Änderungen zu nennen: Der Wechsel des Motorherstellers. Ob dieser sich auszahlen wird, bleibt abzuwarten.

Das Auto: Fokus auf Zuverlässigkeit

Der Toro Rosso STR11 hat bei den Testfahrten durch eine enorme Zuverlässigkeit beeindruckt. Nach den Mercedes-Piloten, waren Verstappen und Sainz die Fahrer mit den meisten Runden bei den Wintertests der Formel 1. 1049 Umläufe, also umgerechnet 4883 Kilometer absolvierten die beiden Piloten mit ihrem neuen Einsatzfahrzeug. Das sind mehr als 15 komplette Renndistanzen. Dabei traten am neuen Boliden kaum Probleme auf. Die Standfestigkeit ist also gegeben.

Bei ihren Runden waren die Toro-Rosso-Piloten jedoch keinesfalls langsam. Mit der weichsten Mischung, den Ultrasoft-Reifen, fehlten Carlos Sainz Jr. nur vier Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Kimi Räikkönen im Ferrari. Damit musste sich der Spanier nur hinter beiden Ferrari-Piloten sowie Nico Rosberg und Nico Hülkenberg anstellen. Wie viel diese Zeit am Ende wert ist, muss sich erst in Australien zeigen. Es scheint, dass der STR11 mit dem Ferrari-Motor eine stärkere Kombination darstellt als der STR10 mit dem Renault-Aggregat.

Besonders hoch einzuschätzen ist die Zuverlässigkeit im Hinblick auf den engen Zeitrahmen, den Toro Rosso einhalten musste. Denn durch die späte Einigung mit Ferrari als neuem Motorlieferant für 2016 musste der F1-Bolide in sehr kurzer Zeit fertiggestellt werden. Weiter fällt der Toro Rosso dadurch auf, dass er aus technischer Sicht nicht auffällt. Dennoch ist der STR11 nicht zu unterschätzen.

Die Fahrer: Rookie-Status abgelegt

Mit einem Jahr Erfahrung zählen die Toro-Rosso-Piloten Max Verstappen und Carlos Sainz Jr. zwar immer noch zu den unerfahrensten Fahrern im Formel-1-Feld, doch 2015 haben Verstappen und Sainz ihr Talent bereits bewiesen. Jetzt haben sie mehr Erfahrung, kennen alle Strecken und sind hochmotiviert vor ihrem zweiten Jahr. Nach der Saison als Rookies wächst jedoch der Druck auf die beiden Piloten. "2016 wird aber schwieriger, weil die Erwartungen jetzt hoch sind", sagte Max Verstappen.

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost musste seinen Schützlingen nach den Testfahrten ein Lob aussprechen: "Sie haben beide einen fantastischen Job gemacht. Sie hatten keinen Dreher, keinen Unfall und waren dabei auch am Limit unterwegs." Während Tost zuversichtlich ist, dass in diesem Jahr Podestplätze erreicht werden, sieht Sainz die Sache etwas anders: "Ich denke die Chance auf ein Podium ist gering. Unter normalen Bedingungen wird es vermutlich sogar unmöglich sein."

Testbilanz Toro Rosso 2016

FahrerRundenBestzeitReifen
Max Verstappen5341:23.382 MinutenUltrasoft
Carlos Sainz Jr.5151:23.134 MinutenUltrasoft

Die Ziele: In den Punkterängen etablieren

Saisonziel: Platz 5

Redaktionskommentar: 2016 hat Toro Rosso große Chancen das große Schwesterteam zum ersten Mal hinter sich zu lassen. Der Ferrari-Motor bietet dem Team die Leistung, die der Renault-Motor nicht zu leisten im Stande war. Dass das Chassis im letzten Jahr schon gut war, hat das Rennen in Ungarn gezeigt. Wenn das Auto also kein Rückschritt ist, sind in der ersten Saisonhälfte einige richtig starke Ergebnisse drin.

Pro:

  • Ferrari-Motor
  • Gutes Chassis
  • Kontinuität im Team
  • Fahrer sind keine Rookies mehr

Contra:

  • Ferrari-Motor von 2015
  • Große Konkurrenz im Mittelfeld

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