Haas F1 ist das neue Team in der Formel-1-2016. Dabei hat Teamchef Gene Haas kein bestehendes Team aufgekauft, sondern bewusst ein ganz neues mit einem komplett neuen Teamkonzept aus dem Boden gestampft. Denn anstatt als kleines Team alles selbst zu entwickeln ging Haas eine enge Partnerschaft mit Ferrari ein, um so viele Teile wie möglich von der Scuderia zu beziehen.

Romain Grosjean dreht sich mit dem Haas-Boliden, Foto: Sutton
Romain Grosjean dreht sich mit dem Haas-Boliden, Foto: Sutton

Die erste Testwoche verlief sogar überraschend positiv. "Wir hatten nicht angenommen, dass wir diese Woche so viel fahren und sogar fast eine gesamte Renndistanz abspulen können", erklärte Teamchef Günther Steiner. Mit 281 Runden war das Team nach der ersten Testwoche sehr zufrieden. In der zweiten Woche wurde Haas jedoch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ein Problem folgte dem nächsten und war beim zweiten Test nach 193 Runden Schluss.

Das Team: Mit Ferrari zum Erfolg

Ohne F1-Erfahrung:

  • Gene Haas (Besitzer)

Mit F1-Erfahrung:

  • Ferrari als Technik-Partner
  • Romain Grosjean (Fahrer)
  • Esteban Gutierrez (Fahrer)
  • Günther Steiner (Teamchef)
  • Rob Taylor (Chefdesigner)
  • Ben Agathangelou (Aerodynamikchef)

Teambesitzer Gene Haas hat für sein Team auf den wichtigsten Positionen erfahrenes Personal rekrutiert. Dabei setzt er als Teamchef Günther Steiner ein, der bereits bei Jaguar und Red Bull in dieser Rolle tätig war. Der Hauptsitz des Teams liegt zwar in den USA, doch da viele Rennen in Europa stattfinden hat Haas das alte Werk von Marussia gekauft und zur Europa-Zentrale umgebaut.

Den Posten des Chefdesigners bekleidet Rob Taylor, der bereits Erfahrungen bei Jaguar und Red Bull in dieser Rolle sammeln konnte, bevor er zu McLaren ging. Ben Agathangelou kümmert sich um die Aerodynamik. Zuletzt war der Brite in Ferrari-Diensten, nachdem er zuvor schon für HRT, Honda, Jaguar und Benetton arbeitete. Angesichts dessen ist davon auszugehen, dass Haas F1 das Potenzial auf starke Ergebnisse hat.

Das Auto: Die große Unbekannte

Mit dem bisherigen Auto von Haas haben die F1-Boliden nicht mehr viel zu tun, denn zuletzt engagierte sich der US-Amerikaner in der Nascar-Serie. Deshalb ist das Auto schwer einzuschätzen, auch wenn Ferrari als Technikpartner enorme Unterstützung liefert. Das zeigte sich auch bei den Tests. Teilweise konnte das Team in der ersten Rennwochenende fast komplette Rennsimulationen absolvieren.

In der ersten Testwoche traten dabei kaum Probleme auf. Natürlich war das noch junge Team nicht davon ausgegangen, so viele Runden wie die Silberpfeile zu absolvieren, doch so gut es in der ersten Woche lief, so schlecht lief es in der zweiten. Motorfehlzündungen, Probleme mit dem Benzinsystem, Turbolader und dem Brake-by-Wire sorgen für Freizeit der Fahrer.

Der VF-16, der erste Formel-1-Bolide von Haas F1 verfügt über ein Chassis von Dallara und viele Teile von Ferrari. Auffällig ist besonders die Nase, die etwas anders ist, als die bei den anderen F1-Teams. In allen weiteren Designaspekten hat sich Haas an der Konkurrenz orientiert.

Die Fahrer: Vorteil durch Erfahrung

Romain Grosjean und Esteban Gutierrez haben es insbesondere aus einem Grund ins neue Formel-1-Team geschafft: Sie bringen Erfahrung mit. Und auf dieser Basis will Haas den Erfolg des neuen Teams aufbauen. Grosjean hat bereits in einigen Rennen gezeigt, dass er viel Talent mitbringt und machte in seinen Jahren in der Formel 1 eine erhebliche Entwicklung durch. Mit guten Leistungen bei Haas könnte er sich dadurch für einen Posten beim Partner Ferrari bewerben.

Gutierrez hat natürlich von seinen Verbindungen zu Ferrari profitiert. Der ehemalige Ersatzfahrer verstärkt damit also auch noch das Band zwischen Haas und seinem Technikpartner. Zwei Jahre Erfahrung als Vollzeit-Pilot und eine Saison bei Ferrari waren eine gute Vorbereitung auf die kommende Herausforderung.

Testbilanz Haas F1 2016

FahrerRundenBestzeitReifen
Romain Grosjean2571:25.255 MinutenSoft
Esteban Gutierrez2161:25.422 MinutenSupersoft

Die Ziele: Gelungenes Debüt

Saisonziel: Haas hat kein klares Saisonziel angegeben. Warum auch. Als Neueinsteiger kann selbst die rote Laterne ein Erfolg sein. Über Punkte würde sich das Team freuen.

Redaktionskommentar: Haas kann 2016 die große Überraschung in der Formel 1 sein. Mit Ferrari als Partner hat das Team auf jeden Fall eine gute Grundlage. Wenn die Boliden in der Saison zuverlässig sind, dann sind Haas definitiv eine gute Position zuzutrauen. Einzelne starke Ergebnisse wird es mit ziemlicher Sicherheit geben, dafür ist Romain Grosjean geradezu ein Garant.

Pro:

  • Partnerschaft mit Ferrari
  • Erfahrene Piloten
  • Intelligentes Konzept

Contra:

  • Neues Team
  • Wenig Erfahrung
  • Zuverlässigkeit als entscheidender Faktor

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