Fernando Alonso und das bevorstehende Karriereende. Seit dem desaströsen Jahr mit McLaren-Honda 2015 ist das ein beliebtes Thema in der wilden Gerüchteküche der Formel 1. Erst zuletzt machte sich Alonso am Rand der Testfahrten in Barcelona lustig über die jüngsten Spekulationen, er könne bei erneuten Misserfolgen durch mangelnde Konkurrenzfähigkeit seines MP4-31 den Helm bereits Ende der aktuellen Formel-1-Saison 2016 an den Nagel hängen. Als kreativ bezeichnete der Spanier derlei Meldungen.

Das bestätigte Alonso nun bei einem Abstecher nach Aserbaidschan, in seiner Funktion als Botschafter für den Europa GP in Baku, 2016 neu im Rennkalender der Formel 1. "Ich habe einen Vertrag bis Ende 2017, das ist also das Minimum, wie lang ich da sein werde", zitiert die Homepage der F1 Alonso. Der Spanier wünscht sich offenbar endlich mehr Ruhe um seine Person. Eine Entscheidung werde er nicht vor Beginn der Saison 2017 fällen, stellte Alonso klar. Dafür habe er schließlich einen sehr guten Grund.

Alonso wünscht sich wieder mehr Spaß am Lenkrad

"2017 werden sich die Regeln sehr stark verändern, die Autos werden ganz anders sein - sie sollen fünf Sekunden schneller sein. Also werde ich 2017 fahren, sehen, wie viel Spaß es mir macht, diese Autos zu fahren und dann werde ich eine Entscheidung fällen, ob ich weitere Jahre bleibe oder mit der F1 aufhöre", beschrieb Alonso seine wichtigste Voraussetzung für einen Verbleib in der Formel 1.

Erst Anfang der Woche hatte Alonso kritisiert, die aktuellen F1-Boliden der Gegenwart seien nicht mehr das, was sie einmal waren. "Die Formel-1-Autos sind momentan zu langsam. Es hat jede Freude am Fahren genommen", klagte er im spanischen Radio. Zudem polterte Alonso heftig gegen das neue Qualifying-Format - und das Hickhack um dessen Einführung. "Es tut mir leid für den Sport, weil es von außen nicht gut aussieht, wenn wir das Qualifying-Format drei Mal in der Woche ändern", kritisierte Alonso.

Alonso schielt auf Podien mit McLaren

In der kommenden Saison 2016 gehe es für McLaren vor allem darum, konstant zu punkten. "Dieses Jahr ist das Ziel, oft in den Punkten zu sein - wir müssen bei jedem Rennen in den Punkten sein. Und dann in der zweiten Saisonhälfte um Podien kämpfen", erneuerte Alonso seine bereits jüngst geäußerten Forderungen. "Für den Anfang sind wir zufrieden. Aber wir wissen, dass unsere Konkurrenten auch ziemlich stark sind, also müssen wir hart arbeiten", ergänzte Alonso. McLaren befinde auf jeden Fall in einer besseren Ausgangsposition als 2015. "Aber nicht da, wo wir sein wollen. Wir sind jetzt noch nicht so stark, aber wir wissen, was wir ändern müssen", sagte Alonso.

Zuletzt hatte sich McLarens Renndirektor Eric Boullier mit konkreten Zielsetzungen für 2015 noch zurückgehalten. "Ich würde sagen, dass Mercedes und Ferrari schnell sind. Mehr weiß ich aber nicht", sagte er in Barcelona. Man müsse sich erst einmal darauf konzentrieren, besser als 2015 zu sein. "Aber das sollte nicht allzu schwer sein ...", sagte Boullier.