Lewis Hamilton gilt als Popstar der Formel 1. Der Brite lebt ein extravagantes Leben, das er mit seinen Millionen Fans über diverse Social-Media-Kanäle teilt, und schreckt nicht davor zurück preiszugeben, wo er mit welchen Stars aus der Film- und Musikszene er feiert, wenn gerade kein Formel-1-Rennen auf dem Programm steht.

Die Frage, die sich nicht wenige Beobachter daher stellen, lautet, ob der Weltmeister angesichts all seiner Aktivitäten neben der Strecke überhaupt noch genügend Energie hat, um sportlich erfolgreich zu sein. Bislang ging Hamiltons Plan auf, er gewann sowohl 2014 als auch 2015 die Weltmeisterschaft, doch kann er mit seinem Lebensstil auch weiterhin die Nummer eins sein, wenn die Konkurrenz womöglich zulegt? Die Meinungen gehen diesbezüglich auseinander.

"Letztes Jahr hat er zwischen den Rennen getweetet, dass er hier und dort war, und ich dachte mir: 'Verdammt, das würde mich verrückt machen'", erinnert Damon Hill an die Zeit nach Hamiltons Titelgewinn, den er durchaus exzessiv feierte. Die Folge war, dass sich Hamilton in den letzten drei Saisonrennen jeweils seinem Teamkollegen Nico Rosberg geschlagen geben musste, der dadurch mit viel Selbstvertrauen in die Winterpause und in weiterer Folge in die neue Saison ging.

David Coulthard sieht die Dinge ähnlich wie Hill. "Es klingt verrückt zu hinterfragen, ob Lewis einen weiteren Titel gewinnen kann, angesichts der Tatsache, dass er die letzten beiden gewonnen hat, aber man muss sich fragen, ob er genug Energie hat", gibt der Schotte im Mirror zu Bedenken. "Wird sein Lebensstil dieses Jahr einen Tribut zollen?"

Doch nicht alle teilen die Meinung der beiden Briten, denn so glaubt etwa GPDA-Präsident Alexander Wurz, dass Hamiltons Lebenswandel nicht zwingend Folgen für seine Leistungsfähigkeit haben muss. "Er hat sich dazu entschlossen, seinen Reichtum, seine Flugzeuge und seinen Lebensstil zu zeigen, und ist dabei sehr berechnend, um sich als globaler Star zu positionieren", wird der Österreicher vom F1 Racing Magazin zitiert, der aber meint: "Ich denke, das hat keine Auswirkungen."