Lewis Hamiltons Testfahrten endeten mit einer unschönen Überraschung. Erstmals in den zwei Wochen von Barcelona blieb sein Mercedes liegen. Kurz vor der Mittagspause und damit seinem Feierabend gab das Getriebe den Geist auf. Nach knapp 3.500 problemlosen Kilometern ein leicht zu verkraftender Zwischenfall für den amtierenden Weltmeister.

"Es waren unglaubliche zwei Wochen für das Team. Sie haben einen fantastischen Job gemacht, ich denke es waren mehr Kilometer als jemals zuvor", lobte Hamilton. "Am Ende ist halt noch etwas gebrochen, aber es ist besser, wenn es jetzt passiert, als dann in Melbourne", stellte er klar. Im Gegensatz zur Konkurrenz, kam Hamilton nicht in den Genuss, die super- oder gar ultrasoften Reifen auszuprobieren. Ein Vergleich mit Ferrari fällt daher schwer, ihn selbst interessiere das aber auch gar nicht. "Ich habe nicht darauf geachtet. Da schaut das Team drauf, mich interessiert das nicht. Das Auto fühlt sich stark an, ich denke, wir werden gut unterwegs sein", gibt er sich selbstbewusst.

Die Rivalen aus Maranello hat er dennoch auf der Rechnung. "Ferrari hat gute Runden gezeigt, daher werden wir es sehen. Wenn sie so stark sind wie wir oder gar stärker, werden wir gegen sie kämpfen. Deshalb haben wir in den letzten Jahren gewonnen, weil wir das ganze Jahr über gekämpft haben", stellt er die Stärken des Mercedes-Teams heraus.

Kurz vor Feierabend gab es dann doch noch ein technisches Problem am Mercedes, Foto: Sutton
Kurz vor Feierabend gab es dann doch noch ein technisches Problem am Mercedes, Foto: Sutton

Motivation im Team ungebrochen

Ohnehin ist er von der Leistung seines Teams angetan. Die Motivation sei ungebrochen. "Ich bin sehr glücklich mit unserer Arbeit, mit den Verbesserungen, die wir erzielt haben. Ich bin ehrlich gesagt beeindruckt vom Team, dass sie immer wieder innovativ sind, weitermachen, weiterhin die Energie haben", streut der Brite Rosen. Einen Durchhänger habe er noch nicht ausgemacht. "Die Jungs arbeiten so hart in der Garage und in der Fabrik. Wenn man Weltmeisterschaften gewonnen hat ist es einfach, sich zurückzulehnen und zu sagen: 'Hey, wir sind Champions.' Aber nein. Wir wissen, dass die anderen stärker geworden sind, also müssen wir hart arbeiten. Und das sehe ich", erklärt er.

So groß seine Bewunderung für sein Team ist, so glücklich ist Hamilton nun, dass die Testfahrten vorbei sind und es nun bald in Australien zur Sache geht. "Ich fühle mich fit, bereit und will endlich Rennen fahren. Ich freue mich darauf, nach Australien zu kommen. In den nächsten zwei Wochen geht es um die mentale Vorbereitung, aber ich fühle mich gut und gesund", so Hamilton.

Testfahrten seien nie seine Lieblingsbeschäftigung gewesen. "Auf der einen Seite ist es toll, auf der anderen Seite furchtbar. Das Auto läuft und läuft und läuft", beschreibt er die Wintertests aus seiner Sicht. "Das ist einerseits schön, andererseits denkt man sich: 'Oh mein Gott!' Ich bin erleichtert, dass es vorbei ist", lachte er.