Lewis Hamilton zeigte sich am Donnerstagabend nach getaner Arbeit zufrieden. Er hatte - gemäß des von Mercedes festgelegten Turnus´ - nach der Mittagspause Nico Rosberg ersetzt und 63 Runden zurückgelegt. Mit der dabei erzielten Zeit reichte es nur für den vorletzten Platz aller Teilnehmer des Tages. Doch der Weltmeister war trotzdem zufrieden: "Es hat wirklich gut geklappt. Nico und ich haben jeden Tag Runde um Runde gedreht. Es fühlt sich alles positiv an. Das Team hat einen tollen Job gemacht."

Nicht der Schnellste, trotzdem selbstbewusst: Lewis Hamilton, Foto: Sutton
Nicht der Schnellste, trotzdem selbstbewusst: Lewis Hamilton, Foto: Sutton

Mercedes legte bereits in der vergangenen Woche den Schwerpunkt auf die Zuverlässigkeit des Autos und erzielte bislang nur eine einzige Tagesbestzeit. Doch auch wenn der ehrgeizige Hamilton immer gewinnen will, weiß er, wie zufrieden die Silberpfeil-Piloten mit den bisher gezeigten Leistungen sein können. Am Donnerstag waren es - die Arbeit des deutschen Kollegen vom Vormittag eingerechnet - mit 144 die zweitmeisten Runden aller Rennställe. Nimmt man die gesamten Testfahrten als Maßstab, liegt das Team sogar auf Platz eins.

Hamilton ist der Meinung, dass Mercedes sogar noch besser dasteht als vor der dominanten Saison 2015. "Ich denke, wir sind in einer stärkeren Position in Sachen gefahrene Strecke und Verständnis des Autos als letztes Jahr. Alles in allem habe ich das Gefühl, dass es noch ein Schritt weiter war", sagte er.

Die Frage, ob er in irgendeinem Bereich noch nicht bei 100 Prozent sei, beantwortete er gegenüber Motorsport-Magazin.com folgendermaßen: "Ich bin superbereit für das erst Rennen in Sachen Distanz, Reifen, Systeme und so weiter. Ich hatte das Auto aber noch nicht so am ganz am Limit, das fehlt mir noch. Ich hoffe, wir können das morgen noch machen."

Ein Lewis Hamilton hat keine Selbstzweifel

Hamilton räumte ein, dass er das Auto schon in den vergangenen Tagen gerne voll ausgefahren wäre. "Aber wir bauen eine Pyramide. Da fangen Sie auch nicht mit der Spitze an, sondern machen erstmal das Fundament. Longruns sind das Fundament in Sachen Stabilität. Je größer das Fundament, desto höher die Spitze", dozierte der 31-Jährige anschaulich.

Ansonsten verströmt der Brite das Selbstbewusstsein, das man von ihm kennt. Nein, er sei nach drei Titeln noch nicht satt, betonte er. "Man zweifelt schon an mir, seit ich in die Schule kam. Jeder Lehrer hat das getan. Aber ich habe es immer allen bewiesen und werde es weiter tun", gab Hamilton kühl zu Protokoll.

Und die Zweifel im letzten Jahr, als er zum Saisonende dreimal hintereinander gegen seinen Teamkollegen und härtesten Widersacher Nico Rosberg verlor? "Ich fühle mich gut im Auto, auch ohne es ans Limit gepusht zu haben. Ich habe Vertrauen in die Ingenieure und mich, dass wir da wieder hinkommen", so der Silberpfeil-Pilot.