Frederic Vasseur ist der neue Teamchef des Renault Sport F1 Teams. In der Formel 1 ist er ein eher unbekannter. Doch wer ist der Franzose, der die Geschicke des Werksteams leitet? Und wie hat er sich für den Posten in der Formel 1 qualifiziert? Motorsport-Magazin.com beantwortet diese und andere Fragen zum Renault-Teamchef.

Vasseurs Historie

1969 im französischen Draveil geboren, arbeitete sich Vasseur schon früh in Richtung Motorsport. Seinen Abschluss machte er auf der Estaca, einer Hochschule für Luftfahrt- und Automobiltechnik und gründete 1996 mit ASM sein erstes Team. 1998 gewann sein Team mit Renault die französische Formel 3 und 2004 bis 2007 vier Jahre in Folge die Formel 3 Euro Series mit Mercedes als Partner.

Vasseur(l.) bringt einige Erfahrung als Teamchef mit, Foto: GP2 Series
Vasseur(l.) bringt einige Erfahrung als Teamchef mit, Foto: GP2 Series

2004 gründet er zusammen mit Nicolas Todt ein weiteres Team mit dem Namen ART Grand Prix, das 2005 und 2006 mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton die GP2 gewinnt. 2007 ist ein bedeutendes Jahr für die beiden Vasseur-Teams, denn sie fusionieren, starten aber weiter unter dem Namen ART Grand Prix.

2010 begann eine Zusammenarbeit mit Lotus. Dabei trat sein Team zeitweise als Lotus ART und Lotus GP, bevor es 2013 wieder als ART Grand Prix nach dem Rückzug aus der Formel 3 in der GP3 Series wechselte. 2011 startete er zudem ein Nebenprojekt um in die Formel 1 zu kommen, gab dieses Ziel jedoch frühzeitig wieder auf.

Vasseurs als Renault-Teamchef

Seit dem 03. Februar ist Frederic Vasseur nun Teamchef in der Formel 1. Es ist seine erste große Rolle in der Königsklasse, doch mit zahlreichen Titeln als Teamchef in den Nachwuchsserien, je acht Titel in der GP2 und GP3 sowie zwei Titel in der GP2 Asia Series, ist er ein gut gewählter Kandidat für den Posten.

Bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona bestätigte er, dass seine Arbeit in der GP2 erst einmal nicht mehr fortgesetzt werden kann: "Ich bin ziemlich beschäftigt und es wird schwierig mich auf etwas zu konzentrieren, in das ich nicht involviert bin." Er wolle sich voll und ganz auf seine Arbeit bei Renault konzentrieren.

Dabei verbringt er nach eigener Aussage momentan jeweils die Hälfte seiner Zeit im F1-Werk in Enstone und am Renault-Sport-Sitz in Viry-Chatillon, um seinen Aufgaben nachzukommen. Bei seinem ersten Besuch in Enstone wurde er überrascht. "Es gab noch viele Leute mit alten Renault-Shirts." Wie viel Personal aus der Zeit des letzten WM-Titels noch im Team ist, weiß Vasseur nicht genau. "Uns ist wichtig, dass die Leute in der Fabrik eine Verbindung zu Renault und damit dem Projekt haben."

Große Ziele muss Vasseur seinem Team für 2016 nicht setzen, aber dennoch wird das Team nicht die Füße hochlegen. "Das wäre psychologisch nicht gut. Enstone ist ein Rennteam und wir müssen diesen Kampfgeist behalten, immer die letzte Hundertstel rauszuholen", erklärte Vasseur. "Ich will vollen Einsatz für 2016."