Von Manor zu... Manor! Will Stevens fährt dieses Jahr zwar nicht mehr in der Formel 1, bleibt seinen Weggefährten aber erhalten. Der Brite wechselt für die Saison 2016 in die WEC und schließt sich dort dem neu gegründeten Manor LMP2-Team an. Die Mannschaft wird von seinen ehemaligen F1-Bossen John Booth und Graeme Lowdon geführt. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft setzt Manor nun zwei Oreca mit Nissan-Power ein.

Damit hat Manor seinen zweiten Fahrer für die anstehende Saison bestätigt. Vor Stevens hatte das Team bereits den Thailänder Tor Graves verpflichtet. Die Truppe startet auch bei den 24 Stunden von Le Mans. Stevens aber wird wohl nur bei den übrigen WEC-Rennen antreten, da das Starterfeld für Le Mans mit 60 Fahrzeugen bereits komplett und das zweite Manor-Fahrzeug nicht gemeldet ist. Die genaue Verteilung der Fahrer auf die beiden Fahrzeuge gibt Manor aber später bekannt.

"Die Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit Graeme und John fortzusetzen, musste ich einfach ergreifen", erklärt Stevens den Wechsel. "Es gibt mir die Möglichkeit, Langstreckenrennen zu entdecken, konkurrenzfähig zu sein und mit Leuten Rennsport zu betreiben, mit denen ich bereits vergangenes Jahr gerne zusammengearbeitet habe. Daher freue ich mich darauf."

Stevens hatte sich bis zuletzt Hoffnungen auf einen Verbleib in der Formel 1 gemacht. Neben Pascal Wehrlein war noch ein Cockpit frei bei dem Team, für das er die Saison 2015 bestritten hatte.

Will Stevens fuhr 2015 mit Manor in der F1 hinterher, Foto: Sutton
Will Stevens fuhr 2015 mit Manor in der F1 hinterher, Foto: Sutton

Am Ende musste er sich im Cockpit-Kampf aber Rio Haryanto geschlagen geben. Manor entschied sich wohl auch wegen des höheren Budgets für den ehemaligen GP2-Piloten, der zuletzt bei den Testfahrten in Barcelona sein Manor-Debüt gab. Stevens soll im vergangenen Jahr rund 6,5 Millionen Euro mitgebracht haben, um für Manor fahren zu können. Die kolportierte zweistellige Millionensumme vom Haryanto-Lager konnte er aber wohl nicht aufbringen.

Manor tritt bei allen Läufen der WEC in der LMP2-Klasse an, mit einem der beiden Boliden auch bei den 24 Stunden von Le Mans. Als Fahrzeug dient ein Oreca 05, angetrieben von einem Nissan-Motor. Mit dieser Kombination sicherte sich Manor gleich ein siegfähiges Paket, denn 2015 gewannen Richard Bradley, Matthew Howson und Nicolas Lapierre in einem identischen Boliden die LMP2-Wertung in Le Mans.

Graeme Lowdon wird wieder für den operativen Teil des Unternehmens verantwortlich zeichnen, John Booth ist der Chef an der Rennstrecke. Hinzu kommt mit Marc Hynes ein weiterer alter Bekannter des Teams. Zuletzt war er bei Manor Marussia für die Fahrerentwicklung zuständig, im WEC-Programm wird er eng mit Booth zusammenarbeiten.