Die Gefahr lauert. Manor hat an den ersten beiden Testtagen der Saison 2016 einen starken Eindruck hinterlassen und ist auf bestem Wege, die hinteren Plätze zu verlassen. Ebenfalls stark präsentiert sich das neue Haas F1 Team. Am zweiten Testtag lag Esteban Gutierrez nur drei Zehntel hinter Marcus Ericsson im Sauber - allerdings dem Vorjahresmodell. Braut sich da etwa ein neuer Sturm im Mittelfeld zusammen?

"Ich denke, das Mittelfeld wird wie immer eng beisammen sein - in diesem Jahr vielleicht noch enger", gab Ericsson in Barcelona zu bedenken. "Wir sehen, dass Manor und auch Haas in guter Form sind. Ich erwarte einen harten Kampf um die Punkte." Aktuell bezeichnet sich der Sauber-Pilot allerdings nur als wachsam, nicht als besorgt durch die neue Konkurrenz. "Ich würde nicht sagen, dass ich durch sie beängstigt bin. Wir schauen auf uns selbst und maximieren was wir haben. Haas hat als neues Team mit vielen Runden gute Arbeit geleistet und Manor scheint einen Schritt gemacht zu haben, aber wir fahren noch das alte Auto und erwarten uns auch einen großen Schritt mit dem neuen", sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Marcus Ericsson muss noch im Sauber C34 Gas geben, Foto: Sutton
Marcus Ericsson muss noch im Sauber C34 Gas geben, Foto: Sutton

Wunderwaffe kommt in Woche zwei

Der wirkliche Testauftakt beginnt für Sauber entsprechend erst in der zweiten Testphase. Mit dem Boliden aus der vergangenen Saison werden aktuell verschiedenste Setup-Tests vollzogen und so erhofft sich die Schweizer Mannschaft auch Rückschlüsse für das neue Auto.

Die große Gefahr bleibt allerdings, dass Sauber durch die "verpasste" Testwoche den Anschluss an die Konkurrenz verliert. Für Ericsson steht fest, dass in der abschließenden Testwoche kaum Raum für Verzögerungen oder Pannen vorhanden ist. "Wir haben nur vier Tage mit dem neuen Auto. Daher ist es wichtig, dass ab dem Einsteigen alles funktioniert und zuverlässig ist", sagte er gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Denn während die Konkurrenz bereits fleißig mit den neuen Boliden Kreise dreht, müssen diese dringend benötigten Kilometer bei Sauber komplett in einer Woche gesammelt werden. Dabei ist die Sorge vor dem Saisonstart immer an Bord. "Wenn alles wie geplant funktioniert, bin ich sicher, dass wir gut vorbereitet nach Melbourne gehen", beruhigte Ericsson - mit einem Aber. "Aber sollten wir natürlich Probleme bekommen, kann das Szenario anderes aussehen."

Punkte aus eigener Kraft

Das ideale Szenario erlebte Sauber zu Beginn der Saison 2015. In Melbourne war die Schweizer Mannschaft aus eigner Kraft in der Lage, Punkte einzufahren. "Wir wussten, dass wenn wir ein gutes Wochenende haben, wir auch Punkte sammeln können", erinnerte sich der Schwede. Ende des Jahres war dies nicht mehr der Fall und Sauber blieb bis auf wenige Ausnahmen meist ohne Zählbares. "Wir konnten nur Punkte sammeln, wenn andere Probleme hatten. Nun ist unser Ziel, von Beginn an aus eigener Kraft Punkte holen zu können." Bleibt aber die lauernde Gefahr durch Manor und Haas.