Das Auto von Nico Hülkenberg und Sergio Perez ist vorgestellt. Force India präsentierte den neuen VJM09 am Montag in der Boxengasse des Circuit de Catalunya in Barcelona. Der Name des Autos verfolgt eine lange Tradition. VJM steht für Teamchef Vijay Mallya, die Zahl ist von Jahr zu Jahr aufsteigend.

Der VJM09 ist mehr Evolution als Revolution. "Man kann sagen, dass die B-Spezifikation vom letzten Jahr die Basis bildet, auf der wir das Auto von 2016 aufgebaut haben", sagte Technikdirektor Andrew Green. "Wir befanden uns in einer Situation, in der die Leistung auf der Strecke sehr gut war und in der die gesammelten Daten dem entsprachen, was wir erwartet haben. Daher wussten wir, dass wir auf einer soliden Plattform weiterentwickeln können. Da sich das Reglement wohl für 2017 ändert, schien es keine effiziente Nutzung unserer Ressourcen zu sein, noch einmal bei Null anzufangen mit einem Projekt, das eine so begrenzte Dauer haben würde."

Auch bei der Lackierung setzt Force India auf Konstanz. "Auch wenn ich voreingenommen bin, denke ich, dass unser Auto eines der bestaussehenden im Feld ist und daher wollte ich für 2016 einen konstanten Look. Wie man sagt: Wenn es nicht kaputt ist, repariere es auch nicht", erläuterte Mallya. Trotz Ausstiegsgerüchten prangt auch weiter das Logo von Sahara auf den Boliden.

Mit der Präsentation in der ersten Testwoche ist dem Team eine enorme Steigerung im Vergleich zum Vorjahr gelungen. 2015 wurde der neue Bolide zwar pompös in Mexiko City gezeigt, glänzte während der ersten Testphase aber mit Abwesenheit.

Diese Probleme zogen sich für die Mannschaft durch die erste Saisonhälfte, in der kaum Zählbares hängenblieb. Alles änderte sich schließlich, als Force India ab Silverstone auf die B-Version des VJM08 setzte und von diesem Zeitpunkt an 77 Prozent der gesamten Punkteausbeute der Saison einfuhr. Auf genau diese B-Version hat Force India nun den neuen Boliden aufgebaut.

Im dritten Jahr in Folge gehen Perez und Hülkenberg für das Team an den Start, Foto: Force India
Im dritten Jahr in Folge gehen Perez und Hülkenberg für das Team an den Start, Foto: Force India

Mit Hülkenberg und Perez auf der Überholspur?

In Sachen Fahrer-Paarung setzt das Team auf Konstanz. Im dritten Jahr in Folge gehen Perez und Hülkenberg gemeinsam für das Team an den Start. Gemeinsam haben sie bisher 291 Punkte und zwei Podiumsplätze (durch Perez) eingefahren. Die große Frage ist, wohin der neue Force India Hülkenberg und Perez 2016 bringen kann. Schafft der Deutsche seinen ersten Podestplatz in der Formel 1, oder gelingt dem Team vielleicht sogar der Angriff auf noch bessere Ergebnisse?

Die Ziele sind klar gesteckt. 2015 erreichte Force India Rang fünf in der Konstrukteurs-Meisterschaft und damit das beste Ergebnis der Teamgeschichte. Dieser Rang muss auch 2016 gehalten werden - mindestens. Der Blick geht noch deutlich weiter nach oben, denn Force India hat Williams im Visier. Das Team aus Grove ist ebenfalls in privater Hand und mit ähnlichen finanziellen Mitteln ausgestattet. Was beide Teams vereint: die wohl stärkste Power Unit der Formel 1 von Mercedes.

"Ich möchte, dass wir 2016 so beginnen, wie wir 2015 aufgehört haben. Unser technisches Team ist begeistert von den Fortschritten, die wir über den Winter erzielt haben und wir haben jeden Grund, zu glauben, dass wir an der Spitze des Kampfs im Mittelfelds bleiben können", sagte Mallya.

Bestmögliche Performance unter der Haube

Mit der Waffe Mercedes-Power-Unit kann Force India richtig angreifen. Nachdem 2015 in Monza ein Update des Antriebsstrangs beim Mercedes-Werksteam eingeführt wurde, erhalten nun alle Kundenteams ein Upgrade.

"Nun erhalten alle unsere Kunden ein verbessertes Paket, das exakt dieselbe Spezifikation wie die des Werksteams beinhaltet. In Melbourne werden alle acht Autos mit Mercedes-Power exakt die gleiche Hardware und das exakt gleiche Performance-Potential besitzen. Das ist ein guter Schritt für alle", erklärte Mercedes-Motorenchef Andy Cowell zu den Kunden-Power-Units.

Zudem zahlt sich die Arbeit im Windkanal von Toyota in Köln immer mehr aus. Das erste größere Aero-Update soll in diesem Jahr bereits in Melbourne ans Auto kommen, ein weiterer großer Schritt ist zum Start der Europasaison geplant.

Celis darf als Erster im Cockpit Platz nehmen, Foto: Force India
Celis darf als Erster im Cockpit Platz nehmen, Foto: Force India

Reduzierte Testzeit für Stammpiloten

Die Ehre der ersten Ausfahrt mit dem VJM09 hat allerdings Alfonso Celis. Der Testfahrer des Teams wird den kompletten Montag im Auto sitzen. Ursprünglich sollte der 19-jährige Mexikaner sogar einen weiteren Tag im Force India verbringen, diese Pläne warf das Team aber kurzfristig über Bord. Am Dienstag bekommt Perez seinen ersten Einsatz, am Mittwoch teilen sich die beiden Stammpiloten das Auto, während am Donnerstag Hülkenberg alleine an der Reihe ist.