Im April 2014 erhielt das Haas F1 Team seine Lizenz für die Formel 1. 700 Tage später präsentiert das Team online seinen ersten Boliden. Am 22. Februar wird das Auto zudem an der Strecke in Barcelona vorgestellt.

Der VF-16 von Haas F1, Foto: Haas F1 Team
Der VF-16 von Haas F1, Foto: Haas F1 Team

Das Auto

Der erste Bolide aus dem Hause Haas trägt die Bezeichnung VF-16. Diese geht auf die allererste CNC-Maschine zurück, die Haas Automation 1988 vorstellte, nämlich VF-1. Es bedeutet aber auch 'very first one', als das Allererste. Der Bolide ist in Dunkelgrau, Hellgrau und Rot gehalten - den Farben, die für Haas Automation typisch sind.

Teamchef Günther Steiner erklärte, dass die Philosophie hinter der Entwicklung war, die beste Evolution eines guten Formel-1-Autos zu schaffen. "Wir sind ein neues Team, daher haben wir uns angesehen, was die erfolgreichen Teams machen, damit wir eine gute Basis für die Richtung haben, in die wir mit unserem Design gehen mussten."

Der Bolide ist ein Sparmodell, da Haas so viele Teile, wie das Reglement zulässt, von Partnern bezieht, anstatt sie selbst zu entwickeln. Von Ferrari kommen unter anderem Motor und Getriebe, Dallara liefert das Chassis. Das Auto wurde dementsprechend in Italien aufgebaut. Haas nutzt den Windkanal von Ferrari, in Kannapolis wird lediglich die Computersimulations-Aerodynamik verwendet.

Bereits am 8. Januar bestätigte Haas, dass der Bolide alle Crashtests bestanden hat - so früh wie kein anderes Team. Der Zeitplan ist trotzdem straff, denn es gibt in diesem Jahr nur acht Testtage vor dem Saisonstart. Zudem ist zwischen dem Testabschluss und der Verfrachtung nach Melbourne nur wenig Zeit, die Erkenntnisse auszuwerten.

Die Fahrer

Romain Grosjean wurde Ende September, Esteban Gutierrez Ende Oktober 2015 vorgestellt. Für Grosjean ist es der erste Teamwechsel seiner Formel-1-Karriere. Ihm gebührt die Ehre, den US-Boliden das erste Mal auf dem Circuit de Catalunya auszuführen. "Das Auto an Tag 1 aus der Garage zu fahren, wird unglaublich", schwärmte Grosjean, der sich im Simulator auf die neue Herausforderung vorbereitete.

Gutierrez stößt nach einem Jahr als Ersatzfahrer von Ferrari zum Team. Um sich fit zu halten, bestritt der Mexikaner Kartrennen, testete in Fiorano mit alten Formel-1-Boliden und drehte im Simulator von Maranello seine Runden. Auch mental hielt er sich im Renntrimm, indem er sich vorstellte, er würde ein Rennen bestreiten. "Ich bin voller Energie, voller Ideen und sehr hungrig, Rennen zu fahren", stellte er klar.

Das Team

An den beiden Stützpunkten in Kannapolis und Banbury arbeiten etwa 200 Menschen. Auch im Ferrari-Windkanal in Maranello und bei Chassis-Hersteller Dallara in Parma wird an dem US-Boliden gewerkelt. "Im Motorsport gibt es nichts Größeres, als ein Formel-1-Team aufzubauen, von Null anzufangen", sagte Steiner im Interview mit Motorsport Magazin. "Ich habe viel Arbeit, aber keine Angst."

"Wenn man 'F1' hört, dann weiß man genau, was das ist - eine globale Rennserie, die jüngste Technologien präsentiert und die besten Talente im Ingenieurwesen und Design anlockt", schwärmte Haas von seinem neuen Betätigungsfeld. Er erklärte, dass das Engagement in der Formel 1 dazu dient, seinem Unternehmen Haas Automation, das in den USA bereits einen hervorragenden Ruf habe, weltweit Ansehen zu verschaffen. "Haas Automation in Theorie und Praxis mit der Formel 1 zu verbinden, ist der beste Weg, unser Geschäft zu vergrößern und Haas Automation zu einer gobalen Premium-Marke zu erheben."

Die Ziele

"Unser Ziel mit diesem Auto lautet, Punkte zu erzielen", sagte Steiner beim Launch. "Zuerst müssen wir aber dort rausgehen und zeigen, dass wir den Job erledigen können, dass wir Rennen beenden können, dass wir von den Fans und den anderen Teams im Paddock respektiert werden. Dann wollen wir Punkte einfahren. Das ist das Fernziel."

Ein Interview mit Günther Steiner lesen Sie in der nächsten Printausgabe von Motorsport-Magazin.com. Ab März im gut sortierten Kiosk, oder hier als E-Paper.