Mit dem SF-16H schickt Ferrari den nächsten Mercedes-Jäger ins Rennen. Die Ansage der Chefetage ist deutlich. "Wir wollen uns in Australien als jenes Team präsentieren, das es zu schlagen gilt, um Ferrari wieder zum WM-Titel zu führen", sagte Ferrari-Boss Sergio Marchionne. Der SF-16H soll Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel bei der Mission Weltmeistertitel helfen.

Dem Deutschen fallen bei seinem neuen Dienstwagen nicht nur leichte Änderungen im Lack auf, der nun einen leichten Retro-Touch hat. "Mit dem Weiß sieht es sehr schön aus. In meinem Fall passt es auch gut zum Helm. Viel spannender ist allerdings, was alles neu ist am Fahrzeug", sagte er. "Einerseits, was die äußere Form angeht und anderseits, was unter der Haube passiert. Über den Winter ist da sehr viel Arbeit hinein geflossen." Dabei habe man sich in Maranello des Öfteren den Kopf zerbrochen, aber überall sehr gute Lösungen gefunden.

Räikkönen: Auf starkem Saisonende aufbauen

Für Kimi Räikkönen ist ein Launch immer etwas Besonderes, wenn auch mehr aus Sicht eines Teamplayers. "Es ist spannend für das Team, das neue Auto vorzustellen", sagte er. So toll solch eine Präsentation auch sein mag, verliert Räikkönen nie den Blick auf das Wesentliche: "Für uns ist es aufregender, wenn wir zum ersten Mal damit fahren können. Wir wollen eine stärkere Saison haben. Gegen Ende des letzten Jahres haben wir einen besseren Job abgeliefert. Wir müssen schauen, wo wir mit dem Auto stehen und können von da an aufbauen."

Teamkollege Vettel sieht das ähnlich. "Wir müssen den Schwung in dieses Jahr mitnehmen und wenn es geht, diesen aufrechtzuerhalten", sagte er. Vettel kam eigenen Aussagen nach mit wenigen Erwartungen an sein erstes Jahr nach Maranello. 2016 gestaltet sich die Situation anders. "Die Ziele und Erwartungen sind gestiegen, aber ich hoffe, dass wir den Winter über hart genug gearbeitet haben und einen ordentlichen Schritt nach vorne mache können", so Vettel.

Arrivabene: Erwarte 120 Prozent von Seb und Kimi

Auch Teamchef Maurizio Arrivabene spürt den Druck steigen: "Es wird schwierig. Denn letztes Jahr war es einfacher wegen der Ergebnisse 2014. Doch dieses Jahr müssen wir demonstrieren, dass die Erwartungen durch unsere Ergebnisse befriedigt werden. Das wird keine einfache Aufgabe, denn unsere Konkurrenten, allen voran Mercedes - sie sind die Klassenbesten - warten nicht darauf, dass wir sie schlagen." Dabei hofft Arrivabene vor allem auf eines: "Ich hoffe, dass sie dieses Jahr nicht stärker sind als letztes. Wir wollen trotzdem gewinnen, wenn das Spiel schwierig ist und nicht, wenn es zu einfach ist."

Dass Ferrari mit zwei Weltmeistern eines der stärksten Fahrerduos im Feld hat, ist allerdings kein Grund, sich darauf auszuruhen. "Ich erwarte von ihnen, was ich von mir, aber auch von allen Menschen, die an der Strecke und in der Fabrik arbeiten erwarte. Wir arbeiten sehr hart und sind alle entschlossen, unseren Fahrern das bestmögliche Auto zur Verfügung zu stellen", sagte er. Doch er ist sich sicher: "Kimi und Seb werden ihren Job zu 120 Prozent erledigen."